Fashion und der Plastikmüll
Die Fashion-Industrie gilt als nicht besonders ressourcenschonend. Mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke pro Jahr werden mittlerweile weltweit "konsumiert". Von den ethischen Problemen mal abgesehen, hat dieser Konsum gravierende ökologische Auswirkungen. Rund 92 Millionen Tonnen Müll produziert der Industriezweig pro Jahr. Laut eines Reports aus dem Jahr 2017 sind 35 Prozent der Mikroplastik-Verschmutzung durch das Waschen synthetischer Textilien verursacht. Dafür sind vor allem Fast-Fashion-Brands verantwortlich. Andere Wege gehen inzwischen Premium-Online-Shops wie beispielsweise FASHION.ZONE, die stattdessen vor allem auf Slow-Fashion setzen. Die besondere Herausforderung in der heutigen Zeit ist, einen – wie von Kunden gewünscht – schnelllebigen Online-Store und Slow-Fashion miteinander zu verbinden.
Innovationen für mehr Nachhaltigkeit
Doch wie kann das bestmöglich gelingen? Shops sind im Interesse ihrer Kunden dazu angehalten, sich nicht nur auf die virtuelle Welt zu konzentrieren, sondern bewusst das On- mit dem Offlineshopping zu verbinden. So kann Ware, die virtuell erworben werden kann, vorab in Stores begutachtet werden, was Retourenquoten und doppelte Wege drastisch minimiert.
Wie das in der Praxis klappt, verdeutlicht die Vorgehensweise der Adcada GmbH, die hinter FASHION.ZONE steht. Alle am Herstellungsprozess beteiligten Parteien werden ressourcenschonend miteinander gekoppelt. Shops und Distributoren, die Waren direkt bei den Herstellern erwerben und diese im Anschluss im eigenen Online-Shop sowie parallel in ihren Läden vor Ort verkaufen, tragen zur Einsparung von Umwegen dank kurzer Lieferketten bei.
Kombiniert wird das Ganze idealerweise mit einer Fokussierung auf die Qualität der Kleidung, statt die schiere Masse in den Vordergrund zu rücken. Bei den Materialien ist Baumwolle in Sachen Nachhaltigkeit der Rohstoff der Wahl. Fairness gegenüber den Produzenten führt automatisch auch zu Fairness für Verbraucher, die inzwischen dazu bereit sind, dies monetär zu honorieren.
Letztlich profitieren immerhin auch sie von der Etablierung von mehr Nachhaltigkeit. "Wer hat nicht gerne Fashion, die hält, was sie verspricht und entsprechend langlebig ist? Fashion muss nachhaltiger werden, daran führt kein Weg vorbei", so eine Expertin von FASHION.ZONE. Glücklicherweise ist das Thema heute bei viel mehr Unternehmen als früher in den Fokus gerückt. So ergab eine Umfrage des Fachmagazins TextilWirtschaft (TW) kürzlich, dass 78 Prozent der Modehersteller das Thema ganz oben ansiedeln. Doch wie schafft man einen echten Wandel?

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Ein Blick zurück für eine Aussicht auf eine bessere Zukunft
Baumwolle war schon immer eine sehr wichtige Basis für die Textilindustrie. Das Gute an ihr ist: Sie ist ein nachwachsender Rohstoff und sogar biologisch abbaubar. Gleichzeitig gehört Baumwolle zu den ältesten und wichtigsten Kulturpflanzen der Menschheit. Da circa ein Drittel aller Textilfasern aus ihr gefertigt werden, gilt sie als wichtigste Ressource. Zudem ist sie für mehr als 100 Millionen Menschen Lebensgrundlage und wird in 80 verschiedenen Ländern angebaut. Trotzdem wird sie immer wieder kritisiert: unzumutbare Arbeitsbedingungen, Einsatz von Pestiziden, hoher Wasserverbrauch und eine schlechte ökologische Bilanz.
Inzwischen ist jedoch ins Bewusstsein gerückt, dass der konventionelle Baumwollanbau unter den schlechten Produktionsbedingungen leidet. "Ein Wandel hat bereits stattgefunden, aber es ist immer noch Potenzial für mehr vorhanden", so die Modeexperten von FASHION.ZONE. Dies bestätigt die Bremer Baumwollbörse - ein Verein, der sich seit 140 Jahren mit der Baumwolle beschäftigt. In den letzten 20 Jahren sei eine erhebliche Steigerung der Effizienz des Wasserverbrauchs erreicht worden sowie ein enormer Rückgang des Pestizid-Einsatzes in Verbindung mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Baumwolle als Schlüsselrohstoff der Nachhaltigkeit
Wie der Weg in die Zukunft aussehen könnte, verdeutlichen erste große Events. Gerade findet die Copenhagen Fashion Week statt. Skandinaviens größte Modewoche hat sich ganz der Nachhaltigkeit verschrieben. Einweg-Plastikflaschen sind auf dem Event verboten und alle Emissionen werden kompensiert. Darüber hinaus sollen mit einem Drei-Jahres-Plan 17 Mindeststandards für mehr Nachhaltigkeit erreicht werden. Teilnehmende DesignerInnen möchten so ab 2023 für deutlich spürbare Veränderungen sorgen.
Um Plastikmüll zu reduzieren, müssen Alternativen zur Fast-Fashion gefunden werden. Mit fair produzierter Baumwolle, der Möglichkeit für Kunden, bewusster einkaufen zu können, und einer kürzeren Handelskette machen schon einige, aber noch immer zu wenige Unternehmen den Anfang.
Ein echter Wandel in der Fashion-Industrie wird langfristig nur mit dem nachhaltigsten aller Rohstoffe funktionieren: der Baumwolle. Sie wird für die Zukunft der Schlüsselrohstoff bleiben. Nur der Umgang mit ihr und ihre Wertschätzung müssen sich noch drastischer verändern.

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