Chanel: So spektakulär war die Cruise-Show 2021/22

Chanel: So spektakulär war die Cruise-Show 2021/22

Wenn Ihr denkt, Karl Lagerfeld hätte spektakuläre Präsentationen inszeniert, dann habt Ihr die Chanel-Cruise-Show, die Designerin Virginie Viard vergangene Woche auf die Beine gestellt hat, noch nicht gesehen: 66 Looks in Carrières de Lumières, einem stillgelegten Steinbruch in der französischen Provence...

Es hätte auch eine antike Ruine in Griechenland sein können: So gigantisch wirkten die Steinwände des Carrières de Lumières, einem stillgelegten Steinbruch in der französischen Provence, in dem das Modehaus Chanel vergangene Woche seine Cruise-Show präsentierte. 1949 drehte der Regisseur, Schriftsteller und Maler Jean Cocteau hier seinen Film "Orpheus", der auf der antiken Sage von Orpheus und Eurydike basiert – wie passend. Der Künstler und dessen Film waren übrigens die großen Inspirationsquellen von Chanel-Designerin Virginie Viard. Nicht ohne Grund: Cocteau galt als enger Vertrauter Coco Chanels, die damals sogar die Kostüme für den Film entwarf. 

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Chanel Cruise 2021/22: Die Kollektion

Die Kollektion sah dann so aus: Bis auf einige bunt gemusterte Kleider und Röcke dominierten die Farben Schwarz und Weiß. Hinzu kamen Chanel-Klassiker wie Bouclé-Jacken, die auf Punk-Elemente wie Lederröcke, Band-Shirts Minikleider und Strumpfhosen in Netzoptik trafen. Fransen, Rüschen, Volants und Federborten brachten Leichtigkeit in die Kollektion. "Die Einfachheit, Präzision und Poesie von Cocteaus Film hat mich darauf gebracht, eine sehr cleane Kollektion machen zu wollen", erkläre Viard. Zu den Key-Looks gehörte ein bodenlanges weißes Kleid mit bauchnabeltiefem V-Ausschnitt, das von Model Blésnya Minher getragen wurde. Es verhüllte den Körper weder noch akzentuierte es ihn. Der fließende Stoff umschmeichelte den Body, etwa so wie es eine Toga in der Antike tat. 

© Chanel/PR

Cocteaus Skizze eines Fransenkleids aus den 1920er Jahren war außerdem Ausgangspunkt für die gehäkelten Minikleider. Während des Design-Prozesses dachte Viard aber auch an das verstorbene Supermodel Stella Tennant. Um genau zu sein an eine Fotografie Mario Testinos, die sie als Punk gekleidet neben ihrer Großmutter, der Herzogin von Devonshire zeigt. Tennants Punk-Attitüde soll etwa die Lippen-Piercings der Kollektion inspiriert haben. 

Chanel Cruise-Show 2021/22: Die Highlights

Während der Show wurde außerdem der Stern, mit dem Cocteau seine Zeichnungen signierte, an die Wände des Steinbruchs projiziert – und war in Form von Drucken auf einigen Teilen der Kollektion zu sehen. Wie Cocteau hatte auch Coco Chanel eine Vorliebe für Bestiarien, also mittelalterliche Tierdarstellungen. Einige schmückten sogar ihre Pariser Wohnung. So prangten auf Viards Entwürfen Prints von Löwen, Friedenstauben und Sphinxen. Am Ende der Show flatterten außerdem weiße Tauben in den Himmel – ein Symbol des Friedens. 

Chanel Cruise Show: Die Gäste 

Neben der Kollektion selbst war aber auch das Rahmenprogramm bemerkenswert. Nach der Show sangen Charlotte Casiraghi, Tochter von Caroline von Monaco, Vanessa Paradis und Caroline de Maigret einen Song – an der Seite von Superstar Sébastian Tellier. 

© Chanel/PR

Chanels neue Ära mit Chefdesignerin Virginie Viard

Spätestens mit der Show in Carrières de Lumières trat Designerin Virginie Viard endgültig aus dem Schatten ihres Vorgängers Karl Lagerfeld. Nicht nur der gigantischen Show und stilsicheren Looks wegen: Viard schafft es, dass die Marke auch weiterhin ein Mix aus Heritage, Kunst und Zeitgeist bleibt. Denn Chanel trägt man nicht einzig der klassischen Two-Tone-Slingbacks, Bouclé Jacken oder 2.55 Bags wegen. Mit Chanel kauft man nicht nur einen Look, sondern allem voran ein Image, ein Feeling, eine Einstellung – und das verkörpert derzeit niemand besser, als Virginie Viard selbst. 

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