Nachhaltige Outdoor-Kleidung – das musst du beachten

Nachhaltige Outdoor-Kleidung – das musst du beachten

Wer sich bewusst für Draußen einkleiden möchte, kommt um Fairtrade und Bio-Hightech-Materialien nicht herum. Sie gehören als Begriffspärchen einfach zusammen. Dabei sind die großen Outdoor-Markennamen nicht unbedingt empfehlenswert, wenn man nachhaltig und ökologisch bewusst kaufen möchte. Ob russische Tundra oder Schweizer Alpen – das Draußen sein verbindet und ist wertvoller Bestandteil einer Lebenseinstellung, die mit viel Hingabe und Style gepflegt wird. Doch angesichts der verschiedenen Klimazonen braucht es besondere Materialien, die deinen Körper bei jedem Wetter optimal schützen.

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Die richtige Kleidung ist beim Wandern das A und O

Was muss die ideale Kleidung bei Outdoor-Aktivitäten können

Muss die Farbe der Socken mit den Wanderschuhen harmonieren? Nein, es kommt auf das Material an. Denn abgesehen vom Stil, sollen Socken die Funktion übernehmen Schweiß zu absorbieren und den Fuß trocken halten. Nutzbarkeit und Funktionalität sind genau die Aspekte, die eine Basis für all deine zukünftigen Entscheidungen in Outdoor-Bekleidungsfragen bilden sollten. Das Material macht den Unterschied.

Die richtige Kleiderwahl muss sich an jedes Außenverhältnis anpassen können. Daher gibt es einige wichtige Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Materialen wie Wolle können den Schweiß aufnehmen und dafür sorgen, dass bei Kälte der Körper nicht auskühlt. Das bedeutet, Stoffe sollten in der Lage sein die Wärme zu isolieren. Dies kann durch kleine Luftpolster, die zwischen Haut und dem Textil entstehen, geschehen. Auch im Textil selbst kann es Luftpolsterungen geben, welche die Wärme speichern. Für den Körper erhöht sich damit der Tragekomfort, da der Stoff nicht am Körper klebt oder das Material steif wird. Durch unterschiedlich gewebte Stoffe sollte es möglich sein, von innen nach außen den Wasserdampf entweichen zu lassen. Diese Art des Transportes hilft auch den Schweiß zu befördern. Die allgemeine Ausrüstung für Wanderausflüge, die in höhere Bergregionen gehen und wo sich die Wetterverhältnisse deutlich vom Boden unterscheiden, könnten wie folgt aussehen:
• Mützen und Handschuhe aus wind- und wasserabweisenden Stoffen
• Wanderhosen und Jacken, die atmungsaktiv sind und ebenfalls eine wasserabweisende Wirkung haben
• Shirts und Funktionsunterwäsche aus besonders hautverträglichen Textilien
• Festes Schuhwerk und Wandersocken

Außer den Schuhen sollte nichts zu fest am Körper anliegen.

Basisorientierte Ansprüche für nachhaltige Mode

Beim Wandern und Trekking auf das Aussehen zu achten ist in Ordnung, obwohl der Fokus auf der Funktionalität liegen sollte. Da fragt man sich, ob bei so vielen Voraussetzungen für gute Outdoor-Mode auch Möglichkeiten bestehen auf ökologische und nachhaltige Aspekte zu achten. Seit einiger Zeit gibt es nachhaltige Biolabels für Kleidung, die auch die Outdoor-Ausrüstung ökologischer gestalten wollen. Hess Natur ist dabei führend und setzt von Beginn an auf den schonenden Umgang mit Ressourcen in der Bekleidungsherstellung. Bei Outdoor-Mode für Damen wurden daher die herkömmlichen Materialien wie Polyester oder Polypropylen ausgetauscht und mit Stoffen wie unter anderem Bio-Hanf, Bio-Baumwolle und Bio- Schurwolle mit Erfolg ersetzt.

Ökologische Mode sollte einige basisorientierte Ansprüche an Bekleidung haben. Zum einen müssen Materialien ressourcenschonend gewonnen werden. Das bedeutet, es darf nie mehr produziert werden als es die Region oder die Saison hergeben. Daher sollte das Augenmerk auch bei Kleidung immer auf Regionalität Saisonalität liegen. Zum anderen, um sich Bio nennen zu dürfen, muss auch bei der Gewinnung von Fasern auf jede Art von Pestiziden und Chemikalien verzichtet werden. Ihre umweltfreundliche Weiterverarbeitung findet unter GOTS zertifizierten Richtlinien statt. So sollten auch sämtliche Naturstoffe aus gentechnikfreien Produktionen gewonnen werden. Damit folgt das jeweilige Unternehmen nicht nur dem neuen Mainstream, sondern schließt den Kreis nachwachsender Rohstoffe und recyclingfähiger Materialien.

Was man bei Biomaterialien beachten muss

Ob Mode unter fairen Bedingungen entstanden ist, verraten Siegel. Sie dienen als erster Orientierungspunkt und werden nur verliehen, sofern alle Vorgaben der textilen Standards erfüllt wurden. GOTS steht für Global Organic Textile Standard und sieht die Mindesteinhaltung von Standards in der Weiterverarbeitung und Herstellung von Textilien vor. Um das Prädikat „Nachhaltigkeit“ tragen zu dürfen, muss Bekleidung zumindest aus 70 bis 95 % Naturfasern hergestellt werden.

Auch wenn Fairtrade nicht gleichzeitig etwas mit Bio zertifizierten Stoffen und ressourcenschonender Gewinnung zu tun hat, sind oft in diesem Zusammenhang auch bessere Arbeitsbedingungen für Arbeiter in den jeweiligen Ländern zu finden. Denn wenn keine Chemikalien verwendet werden dürfen, ist die Gesundheit von Arbeitern in dieser Hinsicht weniger gefährdet.

Doch während das Material für Bio-Mode aus biologisch zertifizierten Anbauflächen stammt, könnte es dennoch unter widrigsten Bedingungen zu einem Kleidungsstück verarbeitet werden. Daher unterstreicht Fairtrade-Mode den menschenwürdigen Umgang in allen Produktionsprozessen. Zwar machen zu lasche Richtlinien, vor allem in Schwellenländern und Dritte Welt-Ländern das Einhalten leicht, aber die Arbeitsbedingungen unter Umständen nicht immer besser. Daher muss auf die Art des Labels geachtet werden. Zurzeit ist ein Trend bemerkbar, dass viele Marken sich veranlasst fühlen mit dem Bio-Strom mitschwimmen zu wollen, ohne die entsprechenden Zertifikate aufweisen zu können.
Große Modeketten machen sich diese Schummelei mit dem Öko-Etikett zunutze, da Konsumenten meist nicht in der Lage sind den Unterschied zu erkennen. Richtige Fair -Labels verwenden entsprechende Siegel und helfen Verbrauchern bei der Orientierung. Bei zertifizierten Marken kann oft auch der gesamte Werdegang eines Kleidungsstückes zurückverfolgt werden. So wird auch die Glaubwürdigkeit erhöht. Wer gegen die Richtlinien von Fairtrade oder Bio produziert, wird schnell nicht nur abgestraft, sondern darf das Label nicht weiterverwenden.

Die Beschaffenheit der Outdoor-Kleidung

Entscheidend ist die Widerstandsfähigkeit möglichst lange herkömmliche Verschleißerscheinungen zu minimieren. Ist der Stoff schlecht verarbeitet und die Maschen beispielsweise zu grob, wird das Material sehr wahrscheinlich rasch Löcher bekommen oder reißen, da es der Reibung und Dehnung nicht lange standhalten kann. Konventionelle Modebekleidung ist davon häufig betroffen, schon nach wenigen Tragezyklen werden die ersten Stellen sichtbar. Gerade bei synthetischen Stoffen ist der Abrieb schon nach kurzer Zeit zu spüren.

Zwar ist auf den ersten Blick die hohe Verarbeitungsqualität von Bio-Mode teuer, doch bei genauerem Hinsehen rechnen sich anfänglich höhere Anschaffungskosten durch einen längeren Verwendungszeitraum. Zudem lassen sich hochwertiger verarbeitete Kleidungsstücke in der Regel einfacher reparieren, da die Stoffe gleichmäßiger verarbeitet wurden und auf synthetische Stretch-Materialien verzichtet wurde. So ist Kleidung aus hochwertiger Bioqualität besonders hautfreundlich und komfortabel. Der natürliche Stoff verhindert, dass die Haut durch Schweiß gereizt wird. Faire Labels vermeiden auch gewaltige Überproduktionen und es kommt hier ebenso wenig zur sinnlosen Vergeudung, wie zum Beispiel bei der Verwendung bewusst natürlich gewonnener Rohstoffe.

Ressourcenverschwendung geht am Ende zulasten nachfolgender Generationen. Ökologisch faire Bekleidung macht den Unterschied für Konsumenten und all jene, die während des gesamten Wertschöpfungsprozesses eine essenzielle, wenn auch kleine, Rolle einnehmen.

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