Rachel Trachtenburg: 3-D-Beauty

Rachel Trachtenburg: 3-D-Beauty
Auf ihrem Instagram-Account sieht man sie mit abgeblättertem Nagellack. Das ist nicht das, was man von einer American Beauty kennt. (Rachel lacht) Schönheit bedeutet für mich, absolut man selbst zu sein, sich in seiner Haut wohlzufühlen, ganz unabhängig von seinem Aussehen. Auch die verrückten, schrägen Anteile seiner Persönlichkeit anzunehmen ist wichtig. Es geht mehr um das richtige mindset statt um perfekte Maniküre.
Pfeifen sie auf Beauty-Standards? Würden sie auch mit unrasierten Achseln oder Beinen rausgehen? Einhundert Prozent! Mache ich oft! Ich Liebe es zwar, morgens aufzustehen, mich aufzubrezeln, mir coole Outfits zusammenzustellen, aber es macht auch riesigen Spaß, im Pyjama auf die Straße zu gehen. Das meine ich wörtlich! Dazu einen Messy-Bun und nichts drauf zu geben, was die Welt von mir hält.
Kann man diese lässige Haltung lernen? Das ist natürlich auch bei mir tagesformabhängig. Ich bin gerade nach Williamsburg gezogen, und die Hauptstraße ist dort wie ein Runway, alle wahnsinnig hip, da fällt ein verrücktes Outfit kaum auf.
Geben Sie viel Geld für Mode und Beauty aus? Ich versuche, das nicht zu tun. Eher schon für Gitarren. Lieber gehe ich in Secondhand-Stores und mache aus einem Teil etwas total Neues. Ich schneide gerne den Saum von einem Kleid ab oder besticke eine Jeansjacke etwa mit dem Songtitel „True Love Will Find You In The End“ von Daniel Johnston.
Klingt vernünftig, aber sind sie nie verführbar? Ich denke einfach, dass man kreativer ist, wenn man weniger zur Verfügung hat. Das gilt nicht nur fürs Aussehen. Zum Beispiel habe ich die interessantesten Songs geschrieben, wenn ich gerade keinen Seelenklempner hatte.
Sie sind also eher Hippie, eine natural beauty, oder was ist ihr Schönheitsgeheimnis? Ich lebe vegan, sicher kann man mit der richtigen Ernährung schon viel für sein Aussehen tun. Lip- penstift und Foundation benutze ich nie.
Gibt es etwas, das Sie gerne an sich ändern würden? Oh ja, ich fürchte mich total vor Schmetterlingen. Das ist albern, aber ich flippe regelrecht aus.
Aber die sind doch schön und tun keinem was! Na eben! (lacht) Sie sind so schön, aber so zerbrechlich. Ich befürchte, dass ich ihnen wehtun könnte. Im Grunde habe ich nur Angst vor mir selbst.
Interview von Susanne Kaloff