Bis das Rentenalter erreicht ist denken viele, dass die gesetzliche Rente schon ausreichen wird. Doch was passiert, wenn man eventuell etwas früher in Rente gehen oder die Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung aufstocken möchte? Die gute Nachricht: Das ist in der Tat durch freiwillige Rentenbeiträge möglich. Viele wissen nur nichts davon.
Wann können freiwillige Rentenbeiträge geleistet werden?
Wer ein Leben lang gearbeitet hat, der möchte seinen Ruhestand genießen können. Dabei auf jeden Cent schauen zu müssen, möchte wohl jeder vermeiden. Stattdessen will man im Alter Dinge tun, die vorher aus zeitlichen Gründen nicht drinnen waren, wie beispielsweise eine Weltreise oder wenigstens eine Safari durch die Arktis. Damit das am Ende tatsächlich möglich ist, sollte man die Möglichkeiten der Rentenaufstockung vergleichen. Eine davon ist es, die Rente durch freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung aufzustocken. Das ist für alle möglich die entweder älter als 50 Jahre sind und darüber nachdenken, früher in den Ruhestand zu gehen, selbstständig sind oder aus anderen Gründen nicht gesetzlich rentenversichert sind, jedoch einige Jahre lang eingezahlt haben.
Früher in Rente gehen ohne Abzüge
Das Berufsleben frühzeitig zu beenden und somit den Ruhestand so lange wie möglich genießen zu können, davon träumen sicherlich viele. Wer mit 63 Jahren mindestens 45 Berufsjahre nachweisen kann, der kann tatsächlich direkt in Rente gehen. Alle anderen müssen für jeden Monat, den sie früher in den Ruhestand gehen, einen Abschlag von 0,3 Prozent auf ihre gesetzliche Rente hinnehmen. Damit das nicht der Fall wird, ist es möglich, ab dem 50. Lebensjahr freiwillige Sonderzahlungen an die gesetzliche Rentenversicherung zu leisten. Die Beiträge richten sich danach, wie früh jemand in Rente gehen möchte und wie hoch die Rente wäre.
Wer sollte Sonderzahlungen leisten?
Besonders lohnend sind die Sonderzahlungen für alle, die kurz vor der Rente zu einem größeren Geldbetrag kommen. Das kann aus einer Abfindung oder der Auszahlung einer Lebensversicherung der Fall sein. Diese Sonderzahlung kann dann schon einige Jahre vor der frühzeitigen Rente erfolgen und somit profitiert der zukünftige Rentner von den Berechnungsgrundlagen, die zur Zeit der Sonderzahlung gelten. Wenn die Wirtschaft sich in den kommenden Jahren positiv entwickelt, wäre die Sonderzahlung zu einem späteren Zeitpunkt höher ausgefallen, hätte jedoch zum gleichen Ergebnis geführt. Verteilt man die Sonderzahlungen jedoch auf mehrere Jahre, können die Beiträge von der Steuer abgesetzt werden, was auch wieder Vorteile bringt.
Es ist möglich, sich umzuentscheiden
Wer nun die Sonderzahlung, egal ob als Einmalzahlung oder verteilt, leistet, kann theoretisch ohne Abzüge früher in Rente gehen. Nun kann es jedoch passieren, dass man in das angestrebte Alter kommt, jedoch feststellt, dass man doch gerne weiterarbeiten möchte, aus welchen Gründen auch immer. Die Sonderzahlung geht dann nicht verloren, sie wird genutzt, um die regulären Rentenzahlungen, die aus der gesetzlichen Rentenversicherung kommen, aufzustocken. Auch das ist natürlich wünschenswert und kann zu einem sorgenfreien Dasein im Alter führen.
So funktioniert es für Selbstständige
Wer selbstständig ist, der sollte sich privat um seine Altersvorsorge kümmern. Es gibt jedoch Berufsgruppen, die verpflichtet sind, sich trotz Selbstständigkeit in der gesetzlichen Rentenversicherung zu melden und dort Beiträge zu zahlen. Dazu gehören freiberufliche Erzieher, Pflegeberufe, Hebammen, Seelotsen, Küstenschiffer und Küstenfischer sowie Künstler und Publizisten. Selbstständige aus anderen Berufsgruppen können freiwillig Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, um sich eine Basisrente zu schaffen. Ob sich das rentiert und wie hoch der Beitrag, den man in der als freiwillig Versicherter selbst bestimmen kann, sein sollte, wird bestenfalls direkt mit der Rentenversicherung abgeklärt.
Selbst fürs Alter vorsorgen
Die gesetzlichen Renten steigen zwar jährlich, jedoch steigen auch die Kosten für Miete, Lebensmittel und andere Dinge des alltäglichen Lebens. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen, wie man seine Rente aufstocken könnte. Die gesetzliche Rente ist nicht perfekt und so mancher fordert eine Reform des Rentensystems. Darauf kann man sich natürlich nicht verlassen. Deshalb ist es wichtig, sich selbst um seine Altersvorsorge zu kümmern. Wie diese im besten Falle aussieht, ist immer abhängig von den Lebensumständen, dem Beruf und dem Alter. Daher sind eine individuelle Beratung und der Vergleich der verschiedenen Möglichkeiten wichtig.
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