Die Anti-Baby-Pille absetzen zu wollen, kann viele unterschiedliche Gründe haben. Während manche auf die Verhütung durch Hormone verzichten wollten (sei es aus medizinischer Sicht oder weil man nicht häufig Sex hat), verbirgt sich bei anderen ein Kinderwunsch dahinter. Weil das Bewusstsein für die Symptome und Spätfolgen einer jahrelangen Pilleneinnahme in den vergangenen Jahren immer größer geworden ist, greifen viele Frauen heute auf natürliche oder weniger invasive Verhütungsmittel zurück. Wenn auch ihr den Wunsch habt, eurem Köper nicht weiter künstliche Hormone zuzuführen, haben wir hier fünf Schritte recherchiert, wie ihr die Pille ein für alle Mal richtig absetzt.
1. Der Besuch beim Arzt
Zuallerest ist es wichtig zu erwähnen, dass ein Besuch und eine gründliche Besprechung bei eurem Frauenarzt die ersten Schritte zu einer hormonfreien Verhütung sind. Macht euch also zu Beginn einen Termin und geht den Prozess mit eurem Gynäkologen gemeinsam durch. Dieser kennt sich auf dem Thema und eurer Historie am besten aus und hilft euch dabei, den optimalen Weg für euren individuellen Fall zu finden, um hormonfrei zu verhüten. Denn nicht jeder Körper ist gleich und hier handelt es sich immer noch um ein verschreibungspflichtiges Medikament.

© iStock
2. Entscheidungen treffen
Die Pille abzusetzen, ist eine wichtige Entscheidung, die nicht nur Auswirkungen auf euren Körper haben wird, sondern auch auf euren Geist. Durch den Wegfall der Hormone kann es zu Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Brustschmerzen, Gewichtsverlust oder -zunahme (je nach Pille), unreiner Haut und Akne, Unterleibsschmerzen und weiteren Nebenwirkungen kommen. Das liegt daran, dass die Einnahme der Hormone vorerst viele positive Auswirkungen hat, und sich der Köper nach dessen Wegfall erst einmal wieder selbst regulieren muss. Viele werden sich erinnern, dass sich die Beschaffenheit der Haut zu Beginn der Pilleneinnahme verbessert hat und dass die Krämpfe während der Periode minimiert wurden. Setzt ihr die Pille ab, verschlimmern sich diese Symptome meist ein wenig. Seid darauf vorbereitet und macht euch ebenfalls gemeinsam mit eurem Arzt Gedanken darüber, wie ihr in der Zukunft verhüten möchtet, wenn kein direkter Kinderwunsch besteht. Die gängigste Alternative ganz ohne Hormone, ist das klassische Kondom – versorgt euch beim nächsten Trip in den Supermarkt damit. Vorausgesetzt ihr zieht das Gummi korrekt auf, seid ihr mit dieser Verhütungsmethode mit einem Pear-Index von 2-12 moderat für kommende Schäferstündchen vor ungewollten Schwangerschaften geschützt. Der Wert sagt aus, dass etwa 2-12 von 100 Frauen pro Jahr trotz Kondom schwanger werden. Die Pille hat einen Index von 0,1 bis 0,9, was sie zur sichersten Methode macht.
3. Der richtige Zeitpunkt, die Pille abzusetzen
Habt ihr euch endgültig dazu entschieden, die Pille abzusetzen, gilt es nun, den richtigen Zeitpunkt zur Beendung der hormonellen Verhütung festzulegen. Grundsätzlich gibt es aber keinen universellen Tag – ihr könnt die Packung in der Mitte absetzen oder sie zu Ende nehmen, ohne eine neue zu beginnen. Medizinisch gesehen gibt es keinen Unterschied, doch noch Mal: Sprecht das bitte mit eurem Frauenarzt ab. Den einzigen Vorteil, den das Beenden der Pillenpackung hat, ist, dass eure Periode danach wie gewohnt nach ein paar Tagen beginnt, während ein Abbruch in der Mitte es schwieriger macht, den genauen Zeitpunkt der nächsten Regelblutung vorherzusagen. Es kann sogar bis zu drei Monaten dauern, bis der Menstruationszyklus wieder beginnt und bis sich der Körper komplett von den Auswirkungen der jahrelangen Pilleneinnahme wieder befreit hat, sogar bis zu einem Jahr, wobei es dabei auf die Dauer der Einnahme ankommt. Zuerst werdet ihr höchstwahrscheinlich Schmierblutungen und Unregelmäßigkeiten in der Blutung feststellen, aber das ist ganz normal. Solltet ihr Bedenken haben, ob das Absetzen der Hormone bei euch richtig verläuft, wendet euch bitte an euren Arzt.
4. Bewusstsein für den Körper stärken
Wie bereits erwähnt, werdet ihr einige Symptome bemerken, sobald ihr die Pille abgesetzt habt. Versucht euch mental darauf vorzubereiten, dass euer Körper eine große Veränderung durchlaufen wird und ihr womöglich Nebenwirkungen bemerken werdet. Dabei können euch bewusstseinsstärkende Übungen wie Meditieren oder Tagebuch schreiben unterstützen. Ersteres bewirkt, dass ihr euch auf euch besinnt, in euch hineinhorcht und somit Stress reduziert. Es ist eine spannende Zeit, in der sich viele Prozesse im Körper wieder normalisieren und zu ihrem natürlichen Wege zurückkehren. Führt euch euer Ziel dabei immer wieder vor Augen, ernährt euch gesund und betreibt ausreichend Selfcare – schon bald werden die eventuellen Pickel oder Stimmungsschwankungen wieder verschwinden!
5. Prozess beobachten
Bis euer Körper alle angesammelten Stoffe wieder ausgeschieden hat und sich das Hormonlevel wieder eingependelt hat, kann es bis zu einem Jahr dauern. Sollten eure Regelschmerzen aber beispielsweise nach dem Absetzen der Pille so stark sein, dass sie für euch kaum auszuhalten sind, solltet ihr mit eurem Arzt über ergänzende, natürliche Mittel sprechen, die euch diese Übergangsphase erleichtern. Wärmflaschen, extra für den Unterleib, wie diese von Amazon, Schmerzmittel, entspannende Tees aber auch neuartige CBD-Mittel, wie dieses Öl zum Einmassieren, können dabei eine große Hilfe sein. Und auch, wenn eure Haut sich extrem verschlechtert oder ihr unter hormonbedingten Gewichtsschwankungen leiden solltet, kann der Gynäkologe euch natürliche Präparate zur Unterstützung empfehlen, die euch das Absetzen der Pille angenehmer gestalten.
Noch mehr zum Thema sexuelle Gesundheit, lest ihr hier:
Wechseljahre: Das hilft wirklich bei Scheidentrockenheit in der Menopause