In der vergangenen Woche beschlossen Bund und Länder eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März. Während dies eine Schließung von Restaurants, Hotels und dem Einzelhandel impliziert, dürfen Friseursalons bereits am 1. März wieder ihre Türen öffnen. Für die Branche eine große Erleichterung, denn bereits der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks warnte vor enormen finanziellen Belastungen, die manche Betriebe nicht mehr stemmen können. In der Politik wird dieser erste Öffnungsschritt, welcher mit strikten Hygienemaßnahmen verbunden ist, von Ministerpräsident Söder nicht nur mit der Hygiene, sondern auch der Würde des Menschen begründet, welche nach einem frischen Haarschnitt verlangt. Dennoch bleibt die Frage, wieso ausgerechnet Friseure zuerst öffnen dürfen und ob die Ansteckungsgefahr tatsächlich geringer ist, wenn wir uns in die Hände eines Haarexperten begeben. Mit genau dieser Thematik beschäftigten sich nun Wissenschaftler der TU Berlinund kamen zu interessanten Ergebnissen.
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So hoch ist die Ansteckungsgefahr mit Corona beim Friseur wirklich
Um herauszufinden, wie sich Aerosole in Innenräumen in unterschiedlichen Situationen verbreiten, stellten Wissenschaftler der TU Berlin mithilfe eines Infektionsrisikomodells, welches an realen Ausbrüchen validiert wurde, Forschungen an. Unter Annahme, dass man sich stets an die AHA-Regeln hielt und demnach ein Mund-Nasen-Schutz getragen wurde, kamen die Forscher zu ihren Ergebnissen, indem sie einen Reproduktionswert (R) berechneten, welcher angibt, wie viele gesunde Personen sich im Durchschnitt anstecken, wenn sich dort auch ein Infizierter befindet. Dabei stellte sich heraus: Die Ansteckungsgefahr bei Friseuren ergab den zweitniedrigsten Wert von 0,6. Nur ein Innenraum hat einen noch geringeren Wert vorzuweisen und so beläuft sich bei einer 30-prozentigen Auslastung die Ansteckungsgefahr in Theatern, Opern und Museen gerade einmal auf einen situationsbedingten R-Wert von 0,5. Im Gegensatz dazu besteht ein deutlich höheres Risiko beispielsweise in Restaurants, wenn diese mit einem Viertel belegt sind (R 1,1) oder Büros, bei denen man mit einer Belegung von 20 Prozent rechnete und der R-Wert sich auf 1,6 belief. Wir ziehen den Schluss: Sich weiterhin an die Regel zu halten und Vorsicht walten zu lassen, ist enorm wichtig, damit weitere Lockerungen schon bald folgen können, der Friseurbesuch kann unter Einhaltung aller Maßnahmen jedoch wahrgenommen werden. 🙏🏼

© iStock/ Prostock-Studio
Bei der Studie der TU handelt es sich bislang um ein Preprint, welches noch von Fachkollegen gelesen und zur Veröffentlichung freigegeben werden muss.
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