
Willkommen in Hamburg Frans, wie gefällt dir unsere Stadt?
Nach Berlin ist Hamburg mein zweiter Deutschland-Favorit. Berlin kommt natürlich zuerst, da bin ich groß geworden und mein Herz schlägt für Berlin. An Hamburg liebe die Meernähe. Ich habe eine Verbindung zum Wasser und zum Norddeutschen, da mein Vater Seefahrer war und meine Verwandten ursprünglich aus Flensburg kommen.
Hast du in Hamburg einen Lieblingsplatz, wenn du schon öfter hier warst?
Ich mag das Übel& Gefährlich sehr gerne, zum privaten Feiern und zum Auflegen. Mittlerweile hat dieser Club ein bisschen Family-Flair für mich, da ich die ganze Belegschaft kenne.
Und für Berlin, falls es uns mal wieder in die Hauptstadt zieht?
Ja, das Drei-Bezirke-Eck, das ist ein Spaziergang am Wasser entlang und dauert ca. 1,5 Stunden. Der geht vom Urbanhafen in Kreuzberg bis hin zur Lohmühle in Treptow, wunderschön unter Trauerweiden an Spree und Landwehrkanal entlang.
Beim Sonnenuntergang zu spielen war ein Gänsehaut-Moment!
Am 3. Juni kam dein neues Album raus, wie würdest du es in drei Worten beschreiben?
Sommerlich, fröhlich, tanzbar.
Was sind die größten Unterschiede zu deinem vorherigen Album?
Es ist grundsätzlich viel tanzbarer, nicht mehr so melancholisch. Das letzte Album war mehr auf Konzerte ausgelegt, „Music Is My Best Friend“ ist eher für Festivals und Clubs gemacht.
Welches ist deine Lieblings-Festival-Location?
Mein Lieblingsfestival, mmh – schwer zu sagen, auf dem 'Melt' vor zwei Jahren war es wirklich unglaublich. Da habe ich während des Sonnenuntergangs aufgelegt. Oder aber andere Momente, da wusste ich noch nicht wie krass mein Song „She Moves“ eingeschlagen hatte und auf einmal sang die ganze Menge mit. Das war ein echter Gänsehaut-Moment für mich.
„Please Tell Rosie“ ist jetzt schon unser absoluter Sommerhit, was hat dich zu diesem Song bewegt? Was war deine Inspiration?
Der Song „Please Tell Rosie“ hat bisher einen stärkeren Zug drauf, als alle meine vorherigen Songs, das freut mich natürlich sehr. Der Name Rosie steht für 'Person X', für jemandem, der mir nahe steht. Der Song hat auch etwas Trauriges. So ist es ein Teil meines Lebens geworden, dass ich viel Privates aufgeben musste, aber dafür meine Passion in der Musik gefunden habe. Die Musik ist immer da für mich und auch irgendwie mein bester Freund geworden. Ich habe keine Freundin und das ist für mich auch kaum machbar, da ich so viel unterwegs bin. In den vergangen Sommern ist mir klar geworden, dass ich auch viel aufgeben muss, um die Leidenschaft zur Musik weiterhin so intensiv leben zu können, daher mein Albumtitel „Music Is My Best Friend“. Aber es macht mir unglaubliche Freude!
DAS Sommeralbum "Music is My Best Friend" von "Alle Farben"
Vom Grafikdesigner zum Konditor, bis hin zu einem enorm erfolgreichen DJ – Wie kamst du von Malerei, Grafikdesign und Konditor zur Musik?
Ich habe schon immer Musik gemacht und Alben gesammelt. Ich habe ein Faible dafür, neue Songs zu entdecken. Das zieht sich durch meine ganze Laufbahn und ich habe parallel angefangen auch Musik zu machen. Das erste Mal habe ich mit 17 Jahren aufgelegt! Es war mein Hobby, das sich immer weiterentwickelt hat und irgendwann kam der Moment, an dem ich dachte 'Hey, du kannst von deinem Hobby die Miete bezahlen und jetzt auch noch die Krankenversicherung' so hat es sich immer fortbewegt. Als es mit dem Konditordasein nicht mehr so gut lief, habe ich meine ganze Zeit und Kraft der Musik gewidmet und dieser Entschluss hat sich ausgezahlt.
Hast du immer an dich geglaubt?
Ja, an mich geglaubt habe ich immer, aber ich hätte nicht erwartet dass so was Großes passiert. Ich habe immer den Moment gelebt und keine großen Ängste gehabt.
Bekamst du Unterstützung von deinen Freunden oder deiner Familie?
Von meinen Eltern hatte ich von Anfang an viel Unterstützung. Meine Eltern wussten, dass ich meinen Weg gehen werde und haben an mich geglaubt. Allerdings kam schon ordentlich Skepsis und Gegenwind aus der Richtung meiner Freunde und meiner damaligen Freundin. Aber das lag vor allem an den unterschiedlichen Lebensabschnitten, die man gerade zufassen hatte. Viele meiner Freunde studierten, oder waren in der Ausbildung und ich habe die ganze Zeit nur gemacht worauf ich Lust hatte. Das war für Außenstehende nicht immer so einfach zu verstehen.Viele sagten: 'Du musst dies, du musst das', ein paar Freunde sind dadurch auch auf der Strecke geblieben.
Hattest oder hast du musikalisches Vorbild?
Über die Zeit gab es einige Inspirationen für mich, das waren unter anderem DJ Koze, Trentemøller und viel Pop und House sowie Moloko und Jamiroquai. Die haben mich am Anfang meiner musikalischen Karriere sehr geprägt. Heutzutage habe ich keine großen Vorbilder, aber Künstler mit denen ich unglaublich gerne zusammenarbeite, wie YOUNOTUS, mit denen ich auch „Please Tell Rosie“ produziert habe.
Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen, die noch nicht so bekannt sind und lasse mich gerne von ihrem Können überzeugen. Bisher war ich immer sehr glücklich damit.
Hast du schon Sommer-Urlaubspläne?
Es gibt im Sommer leider keinen Urlaub für mich, da die ganzen Festivals in dieser Zeit stattfinden. Aber im Januar geht es wieder nach Asien, wo ich auch wieder Auflegen werde, dies aber mit Urlaub kombinieren werde.
Das Album „Music Is My Best Friend“ von Alle Farben ist ab heute erhältlich ist.