Die dritte Corona-Welle scheint eindeutig gebrochen: Erst am vergangenen Freitag meldete das Robert-Koch-Institut die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz seit März und auch seitdem hat sich das Infektionsgeschehen immer weiter beruhigt. Aktuelle Zahlen, die die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert-Koch-Institut binnen der letzten 24 Stunden vorgelegt haben, belegen (Stand 19.05., 05.02 Uhr) 11.040 Corona-Neuinfektionen. Zum selben Zeitpunkt eine Woche zuvor, lag der Wert der Ansteckungen noch bei fast 15.000. Damit haben sich rund 4.000 Menschen weniger mit dem gefährlichen Coronavirus angesteckt – ein deutlicher Hoffnungsträger für viele Bundesbürger, der sich auch in immer mehr Lockerungen im Land widerspiegelt. Doch wecken die aktuellen Zahlen womöglich falsche Hoffnungen? Obwohl die Ansteckungen nämlich deutlich zurückgegangen sind, lassen sich die neuen Werte nicht unbedingt mit denen der Vorwoche vergleichen… Wir klären auf, warum die Zahlen des RKIs trotz der frohen Botschaft mit Vorsicht zu genießen sind.
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Darum könnten die Zahlen des RKIs falsche Hoffnungen machen
Gerade im Mai sind die Zahlen der Corona-Infektionen schwer zu vergleichen. Warum? Regelmäßige Feier- und Brückentage reißen Lücken in den Ärztealltag. So suchten auch in der vergangenen Woche laut Robert-Koch-Institut weniger Menschen einen Arzt auf. Aus diesem Grund wurden deutlich weniger Proben genommen und anschließend durch Laboruntersuchungen auf das Coronavirus getestet als noch in den Wochen zuvor. Die Quintessenz: Weniger getestete Personen führten automatisch zu einer geringeren Zahl an Erregernachweisen an die Gesundheitsämter. Laut dem Labor-Verband ALM ging die Zahl der Labortests um rund 160.000 zurück. Vom 10. bis 16. Mai seien etwa 933.000 PCR-Tests erfasst worden, in der Woche zuvor waren es noch gut 1,1 Millionen. Daher ist es durchaus denkbar, dass die stark gesunkenen Testzahlen auch die bundesweite Inzidenz gedrückt haben könnten. Natürlich kein Grund, an den Fakten des RKIs zu zweifeln. Dennoch sollten die Infektionen in Relation gesetzt werden und die Hoffnungen noch nicht allzu sehr überkochen. Die nächsten Tage und Wochen werden uns allerdings garantiert bestätigen, in welchen Dimensionen das Coronavirus sich aktuell verbreitet.

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