
Was ist ein Friesennerz?
Friesennerze gehören zur Kategorie Regenbekleidung. Ursprünglich wurden die dauerhaft wasserdichten Regenmäntel vor allem von Segelsportlern und Berufsfischern getragen. Aus diesem Grund haben Friesennerze auch meist eine sehr auffällige Farbe, die gut sichtbar ist. Besonders beliebt sind Gelb oder Orange.
Der Friesennerz besteht nicht aus tierischem Fell. Er wird vielmehr aus Polyester gefertigt, welches mit einer PVC-Beschichtung versehen wird, damit das Kleidungsstück noch länger haltbar und widerstandsfähig ist.
Man erkennt einen Friesennerz an der großen Kapuze, einer Frontleiste, auf der sich Druckknöpfe befinden, und großen Taschen, die mit Klappen versehen sind. Damit das gesamte Kleidungsstück schön wasserdicht bleibt, sind die Nähte meist von innen geklebt oder verschweißt.
Die Geschichte des Friesennerzes
Wie bereits erwähnt, wurde der Friesennerz ursprünglich von Menschen, die an der Küste tätig waren, getragen. Er galt sozusagen als Bestandteil der Berufskleidung. Doch wie hat es der Friesennerz in unsere Kleiderschränke geschafft?
Die Geschichte des Friesennerzes beginnt im Jahr 1968. Hier wurde in Dänemark das erste Mal eine beidseitig tragbare Regenwendejacke entworfen. Das Design, welches die Jacke damals aufwies, gilt heute als das größte Charaktermerkmal des Friesennerzes.
Besonders in Zeiten der DDR erfuhr der Friesennerz einen Aufschwung. Doch um Auseinandersetzungen mit dem Erfinder des ursprünglichen Kleidungsstücks zu vermeiden, bekam sie den Namen "Wetterwendejacke". Da sie für jeden erschwinglich war, wurde sie von der breiten Masse getragen.
Danach kam der Friesennerz zu den Ostfriesenwitzen und wurde so der Begriff für die allgemein bekannte Öljacke. Zwar endete der Trend hier, doch mittlerweile gibt es wieder immer mehr Fans des klassischen Friesennerzes. Denn auch wenn er kurz aus der Mode gekommen war – praktisch ist der Friesennerz allemal und ist aus der heutigen Fashion nicht wegzudenken.
Woran erkennt man einen guten Friesennerz?
Die Funktion von Friesennerzen ist vor allem den Träger vor Wind und Wetter zu schützen. Doch welche Anforderungen muss das Kleidungsstück erfüllen, um seine Funktion gewährleisten zu können?
Die Nähte haben wir bereits angesprochen: Damit ein Friesennerz seinen Zweck zuverlässig erfüllt und keine Feuchtigkeit durchdringt, müssen die Nähte so verschlossen werden, dass keine Löcher im Material entstehen. Verschweißen oder verkleben ist somit immer noch die beste Lösung.
Darüber hinaus sollte ein Friesennerz eine möglichst lange Lebensdauer haben. Es ist wichtig, dass die Regenjacke Wind und Wetter trotzt und somit für viele Saisonen ein praktischer Begleiter bleibt.
Übrigens gibt es den Friesennerz mittlerweile nicht mehr nur in knalligem Gelb, Orange oder anderen Farbtönen, die ein starkes Signal geben. Auch in Dunkelblau und anderen gedeckten Farben kann man einen Friesennerz bestellen – so ist für jeden Stil das Richtige dabei und man muss sich keine Sorgen über Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Kleidungsstücken machen.
Von großer Bedeutung ist bei Friesennerzen die Kapuze. Diese sollte möglichst groß sein, damit man sie auch gut verwenden kann. Trotzdem ist eine zu locker sitzende Kapuze kein gutes Merkmal: Man möchte ja nicht, dass es die Kapuze beim nächsten Windstoß vom Kopf weht.
Der Schnitt des Friesennerzes sollte klassischerweise recht weit sein. Groß geschnittene Regenjacken ermöglichen es, dass man eine warme Unterbekleidung trägt. So wird es selbst an den stürmischsten und regnerischsten Tagen nicht zu kalt unter der Wetterjacke.
Wer trägt heute noch einen Friesennerz?
Es gibt eine hartnäckige Fangemeinde des Friesennerzes, die auf seine Funktion schwören. Zudem vermittelt das Kleidungsstück einen derartigen Retro-Flair, sodass es für jeden Retro-Liebhaber bestens geeignet ist. Diese Jacke hat Kultstatus.
Doch nicht nur als modischer Klassiker findet der Friesennerz Verwendung. Vor allem in der Sportfischerei oder bei denen, die begeistert Strandspaziergänge machen, ist der Friesennerz unverzichtbar. Eines ist klar: Kommt man aus einer Küstenregion, ist ein Friesennerz im Kleiderschrank ein Muss.
Fazit
Auch wenn der Friesennerz bei vielen in Vergessenheit geraten ist, kommt er wieder in Mode. Er ist definitiv ein Retro-Klassiker und sollte daher in mehr Kleiderschränken Einzug halten. Dank seiner Wetterbeständigkeit und seiner Funktionalität ist der Friesennerz sehr praktisch in der Funktion.