Über den Tellerrand hinaus: Wie innovative Mindsets deine Karriere fördern

Dass unsere Gedanken unser Leben maßgeblich beeinflussen können, ist längst kein Geheimnis mehr: Wer davon ausgeht, dass Leute im Bekanntenkreis ihn oder sie nicht mögen, wird in der Folge jedes Stirnrunzeln, jede knappe Antwort und jeden Blick auf negative Weise interpretieren und als Beweis für die Abneigung des Gegenübers werten – und sich womöglich selbst so abweisend verhalten, dass sich tatsächlich Antipathie entwickelt, obwohl sie eingangs nicht bestand. Gleiches gilt auch im Berufsleben: Unsere Einstellungen und Denkweisen bestimmen, wie wir mit beruflichen Rückschlägen umgehen und wie erfolgreich unsere Karriere verläuft. Mithilfe welcher Mindsets du hinderliche Denkmuster überwindest und deine beruflichen Ziele erreichen kannst, erfährst du hier.

Frau im Café am Laptop© Photo by Jenny Ueberberg on Unsplash
Schritt für Schritt kannst du so an deinem Mindset arbeiten.

Was ist ein Mindset?

Ein Mindset kann als bestimmte Denkweise, Einstellung und Mentalität verstanden werden. Wie wir in gewissen Situationen reagieren oder diese interpretieren ist stark von unserem Mindset und unseren Denkmustern und verinnerlichten Glaubenssätzen abhängig. Ob du eher optimistisch oder pessimistisch, motiviert oder unmotiviert, innovativ oder konservativ eingestellt bist, hängt von deinem persönlichen Mindset ab. Im Berufsleben kann sich dies folgendermaßen auswirken: Du erhältst von deinem Vorgesetzten negatives Feedback und reagierst entweder mit Selbstvorwürfen, Resignation und Verzweiflung oder du nimmst dieses als Anlass, dich noch motivierter in deine Arbeit zu stürzen und Fehler in Zukunft zu vermeiden. Erfährst du von einer interessanten beruflichen Möglichkeit, die deine Karriere voranbringen könnte, kannst du entweder Angst vor der Veränderung und möglichem Scheitern haben und deshalb in deiner jetzigen Situation verharren oder die Gelegenheit beim Schopfe packen, etwas riskieren und die neue Herausforderung zuversichtlich angehen.

Growth Mindset entwickeln

Die US-amerikanische Psychologin Carol Dweck hat im Rahmen ihrer Arbeit zwei Denkmuster identifiziert, die das Selbstbild und den Erfolg von Menschen bestärken beziehungsweise behindern: das Fixed Mindset und das Growth Mindset. Ein Fixed Mindset bedeutet, dass Menschen ein statisches Selbstbild und unveränderliche Denkmuster aufweisen. Sie gehen davon aus, dass Talent, Fähigkeiten und Kompetenzen angeboren sind. Im Falle eines Misserfolgs oder Rückschlags führen sie diese auf mangelndes Talent zurück und wagen folglich keinen neuen Versuch. 

Im Gegensatz dazu steht das Growth Mindset. Menschen mit Growth Mindset besitzen ein dynamisches Selbstbild und gehen davon aus, dass mit harter Arbeit, Fleiß und Disziplin theoretisch alles erreichbar ist. Rückschläge oder Fehler sehen sie als Gelegenheiten, zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen.

Damit du deine Ziele und beruflichen Erfolg erreichst, solltest du daher daran arbeiten, ein Growth Mindset zu entwickeln. Das dynamische Selbstbild ermöglicht es dir, flexibler auf unvorhergesehene Rückschläge zu reagieren und diese zu überwinden, indem du einen neuen Versuch wagst. Mach dir bewusst, dass du im Leben prinzipiell alles lernen und dir erarbeiten kannst, wenn du nur ausreichend Zeit und Energie investierst. Fehler und Misserfolge bedeuten nicht, dass das nächste Projekt deiner Karriere ebenfalls zum Scheitern verurteilt ist. Bleibe optimistisch und arbeite aktiv an deinem Selbstbild und deinen Zielen, um deine Karriere voranzubringen.

Der Rosenthal-Effekt für berufliche Höchstleistungen

Um in deiner Karriere mit einer positiven Denkweise voranzukommen, kannst du außerdem den sogenannten Rosenthal-Effekt nutzen. Der Rosenthal-Effekt geht auf verschiedene Experimente von Robert Rosenthal aus den 1960er-Jahren zurück. Er besagt, dass eine positive Erwartungshaltung bei anderen eine Leistungssteigerung bewirken kann. Glauben beispielsweise Lehrer fest an den Erfolg gewisser Schüler, konnte in einigen Versuche nachgewiesen werden, dass diese ihre Leistungen in der Folgezeit erheblich verbesserten. Gleichermaßen kannst du dir das Prinzip des Rosenthal-Effekts auch selbst für deine berufliche Entwicklung zunutze machen: Indem du an dich selbst und deinen zukünftigen Erfolg glaubst und ein optimistisches Mindset an den Tag legst, kannst du womöglich bessere Leistungen erbringen und deine Ziele leichter erreichen – quasi eine selbsterfüllende Prophezeiung. Gehst du dagegen im Vorhinein schon fest von einem Misserfolg aus, wird sich auch dieses Denkmuster im schlechtesten Fall bewahrheiten, da du dich von vorneherein weniger anstrengst.

Weitere Karrieretipps für ein erfolgversprechendes Mindset

Ein positives Mindset dient somit sowohl privat als auch beruflich als Schlüssel zum Erfolg – doch wie kannst du deine über Jahre hinweg verinnerlichte Denkweise anpassen und dein Selbstbild nachhaltig verändern? Die folgenden Tipps helfen dir dabei:

  • Sich das eigene Mindset bewusst machen: Indem du dir deine eigenen Denkmuster und deinen Umgang mit Fehlern und Rückschlägen bewusst machst und erkennst, wo noch Verbesserungspotenzial besteht und du dir den Rosenthal-Effekt sowie ein Growth Mindset zunutze machen kannst, ist der erste Schritt getan. Beim nächsten Misserfolg oder Rückschlag kannst du so reflektierter agieren und die bewusste Entscheidung treffen, weiterhin optimistisch nach vorne zu schauen, anstatt mit dir selbst zu hadern.
  • Ein realistisches Selbstbild aufbauen: Häufig gehen wir sehr viel kritischer mit uns selbst um als mit anderen. In der Folge ist auch unser Selbstbild verzerrt und das Vertrauen in unsere Fähigkeiten geringer als es sein sollte. Um ein realistischeres Selbstbild aufzubauen, solltest du dir immer wieder vor Augen führen, welche Situationen du im Laufe deiner Karriere bereits erfolgreich gemeistert hast und welche Kompetenzen und Fähigkeiten du mitbringst. Hole dazu bei Gelegenheit auch das Feedback von Kollegen, Vorgesetzten oder Freunden ein und vertraue auf Komplimente und Lob, die diese dir geben.
  • Motivation verinnerlichen und Ziele setzen: Setze dir klare Ziele für deine Karriere und deine Weiterentwicklung und verinnerliche die Motivation, die dahintersteht: Was möchtest du erreichen und warum? Kennst du die Antworten auf diese Fragen, wirst du zielstrebiger agieren und am Erreichen deiner Ziele arbeiten. Angst und Zweifel können nicht mehr als Ausrede für das Stillstehen dienen und dich demotivieren. Stattdessen treibt dich deine Motivation langfristig an und kann dich zum Erfolg führen.
  • Vorbilder suchen: Sieh dich nach Vorbildern um und lass dich von ihren Biografien und ihren Erfolgen und Misserfolgen inspirieren. Dies können sowohl Menschen in deinem direkten Umfeld wie Vorgesetzte und Kollegen sein als auch berühmte Beispiele erfolgreicher Geschäftsleute oder Menschen deiner Branche. Wenn du dir ihre Lebensläufe ansiehst, werden auch diese erfolgreichen Personen mit Sicherheit einmal Rückschläge erlebt und Fehler gemacht haben. Dennoch haben sie nicht aufgegeben und haben Erfolge erzielt. Daraus kannst du für deine eigene berufliche Laufbahn Kraft und Optimismus schöpfen. 

Schritt für Schritt kannst du so an deinem Mindset arbeiten, positive Denkweisen in deinen Berufsalltag integrieren und im besten Falle deine gesetzten Ziele nach und nach erreichen.