Von innen heraus – Warum schöne Haut mehr braucht als Creme und Sport

Auf einem Schreibtisch steht ein Glas und ein Computer© Wellbe

Mit Beginn der warmen Jahreszeit rückt unumgänglich auch der eigene Körper in den Fokus. Es ist diese stille Prüfung, der kritische Blick in den Spiegel: Welche Figur mache ich und erst recht draußen im Sonnenlicht? Was wir dann oftmals sehen, sind Dellen, Unebenheiten und Veränderungen, die sich meist größer anfühlen, als sie wirklich sind. So ist es nicht verwunderlich, dass etwa Cellulite schnell zur Projektionsfläche für Unsicherheit und Selbstkritik wird. Dabei erzählt sie weit mehr als nur eine ästhetische Geschichte. "Schönheitspflege ohne Strukturfürsorge ist wie Make-up auf bröckelndem Putz", sagt Dr. Dado Tosic, Spezialist für ästhetische Medizin. Und macht damit deutlich: Was wir an der Oberfläche sehen, beginnt viel tiefer.

Cremes, Faszienrollen & Co.: Warum das allein nicht reicht

Die Versprechen der Beauty-Industrie klingen verheißungsvoll. Lotionen und Pasten gegen Cellulite, Massageroller, spezielle Diäten. In Aussicht gestellt wird eine schnelle Glätte der Haut, jedoch bleibt der Erfolg in der Regel recht überschaubar. Insbesondere das, was wir auftragen, erreicht selten die Schicht, in der sich das eigentliche Geschehen abspielt.

Faktisch besteht unsere Haut aus drei Hauptschichten: Epidermis (Oberhaut), Dermis (Lederhaut) und Subkutis (Unterhaut). Während die meisten Pflegeprodukte nur bis zur Epidermis vordringen, liegt der Ursprung von Cellulite tiefer, nämlich in der Leder- und Unterhaut, wo Bindegewebe, Fettzellen und Kollagenfasern eng miteinander verflochten sind. Genau dort entscheidet sich, wie die Oberfläche letztlich zutage tritt.

Es ist daher ähnlich wie bei einem alten Haus: Wer nur die Farbe auffrischt, aber das Fundament vernachlässigt, wird nicht lange Freude an der Fassade haben. Dr. Dado Tosic, der als Berater des Kollagenherstellers Wellbe fungiert, bringt es in diesem Zusammenhang auf den Punkt: "Ein glattes Äußeres hält nicht lange, wenn das Gewebe darunter an Stabilität verliert." Die eigentliche Veränderung passiert nicht auf, sondern unter der Haut, präzise ausgedrückt: in ihrer Struktur.

Das Protein, das den Körper trägt – im wahrsten Sinne

Kollagen, derzeit in aller Munde, ist ein wichtiges Fundament unserer Haut. Dieses Protein hält Haut, Nägel, Bindegewebe und sogar Knochen zusammen. Elastisch, tragend, stabilisierend – und doch völlig unsichtbar. Nur wenn es fehlt, bemerken wir seine Wirkung. Die Haut verliert an Spannkraft, wirkt dünner und unruhiger. Es entstehen Dellen, jedoch nicht, weil zu viel Fett vorhanden ist. Vielmehr verliert das Netz, das alles zusammenhält, an Spannung.

Bereits ab dem 20. Lebensjahr verlangsamt sich die körpereigene Produktion von Kollagen. Stress, UV-Strahlen, Schlafmangel und eine unausgewogene Ernährung beschleunigen diesen natürlichen Rückgang. "Ohne Kollagen verliert die Haut ihre Architektur – was bleibt, ist eine leere Hülle", beschreibt Dr. Dado Tosic die Veränderungen. Schönheit hat also weniger mit Fett zu tun, sondern mehr mit Statik.

Dellen mit System: Warum Cellulite ein Problem des Gewebes ist

Wer Cellulite allein mit Übergewicht erklärt, greift zu kurz. Tatsächlich zeigt die Forschung ein komplexes Zusammenspiel von Bindegewebe, Hautschichten und Fettzellen. Bei einem stabilen Kollagengerüst liegen die Fettzellen eingebettet in einem dichten Netz, geordnet, zurückgehalten und von außen unsichtbar.

Wird dieses Netz jedoch durchlässig, können sich die Fettzellen nach außen drücken, vergleichbar mit einem alten Polster, das seine Fassung verliert. Es entstehen die typischen Dellen. Weder Sport noch Diät können das Gewebe dann noch stabilisieren. "Wer reduziert, ohne zu rekonstruieren, saniert die Fassade, aber lässt die tragenden Wände verfallen", verdeutlicht der Experte von Wellbe. Der Unterschied liegt nicht in der Körperform, sondern in der Struktur.

Pflege von innen: Stiller Umbau im Gewebe

Immer mehr wissenschaftliche Arbeiten widmen sich der Frage, wie sich die Hautgesundheit durch innere Einflüsse gezielt verbessern lässt. Besonders im Fokus stehen sogenannte bioaktive Kollagenpeptide – kurze Eiweißsequenzen, die gezielt auf das Hautgewebe wirken können. Ihre Wirksamkeit wurde unter anderem in einer randomisierten, doppelblinden Studie von Proksch et al. (2014) untersucht: Frauen, die über einen Zeitraum von acht Wochen bestimmte Kollagenpeptide einnahmen, zeigten gegenüber der Placebo-Gruppe eine deutlich verbesserte Hautstruktur und höhere Hautdichte, vor allem im Bereich der Oberschenkel. Auch Schunck et al. (2013) bestätigten eine positive Wirkung auf Hautelastizität und Feuchtigkeitsversorgung.

Allerdings entfaltet Kollagen seine volle Wirkung meist nur im Zusammenspiel mit weiteren Nährstoffen. Für die körpereigene Produktion ist etwa Vitamin C unerlässlich, Zink unterstützt die Zellschutzmechanismen, und Hyaluronsäure trägt zur Aufrechterhaltung der Feuchtigkeit bei. Kollagen gilt inzwischen nicht mehr als kurzlebiger Schönheitstrend, sondern als ein zentraler Baustein für die strukturelle Gesundheit der Haut. Oder wie es eine Expertin treffend formuliert: Eine tiefgreifende Veränderung der Haut beginnt nicht mit einer Creme – sondern mit einem systemischen Ansatz von innen.

Was wirklich hilft – und was nicht

Viele Frauen berichten, dass sie ihre Haut nach mehreren Wochen innerer Pflege wieder anders wahrnehmen. Fester, gleichmäßiger und widerstandsfähiger – so die subjektive Beschreibung. In anonymisierten Auswertungen berichten Nutzerinnen nach rund zwei bis drei Monaten von sichtbaren Veränderungen – vorausgesetzt, der Lebensstil spielt mit.

Unumstritten ist, dass ohne Bewegung, Mikrozirkulation und eine ausgewogene Ernährung auch die beste Ergänzung wirkungslos bleibt. Es ist gerade dieses Zusammenspiel aus innerer Pflege, Aktivität und bewusstem Essen, das langfristig wirkt. "Wer auf nachhaltige Ergebnisse hofft, sollte dort ansetzen, wo die Hautstruktur entsteht – nicht nur an der Oberfläche", erklärt der Wellbe-Experte. Somit geht es um nichts weniger als eine neue Haltung gegenüber ganzheitlicher Körperpflege.

Struktur statt Symptom – ein neues Hautverständnis

Was wäre, wenn wir eine attraktive Haut nicht länger an Dellen oder Unebenheiten messen, sondern an Stabilität? Wenn wir aufhören, Symptome zu bekämpfen und stattdessen beginnen, unsere Haut als etwas Tragendes zu verstehen? Pflege würde dann in der Tiefe beginnen, keinesfalls mehr an der Oberfläche.

Der Begriff "Strukturpflege" steht für mehr als nur ein weiteres Hautpflegeprodukt. Dahinter steckt ein grundlegend anderer Blick auf Schönheit: Sie wird nicht länger nur als oberflächliches Resultat kosmetischer Maßnahmen verstanden, sondern als Ausdruck innerer, biologischer Prozesse. Es geht um ein systemisches Verständnis der Hautgesundheit – unabhängig von bestimmten Marken oder Einzelpräparaten. Strukturpflege meint also nicht nur Pflege, sondern einen ganzheitlichen Ansatz, der auf die biochemischen Grundlagen der Haut aufbaut.

"Wer Schönheit als etwas Oberflächliches behandelt, verpasst ihre wahre Tiefe." Umdenken lohnt sich also!

Mit Tiefenwirkung dem Sommer entgegen

Manchmal zeigt sich Stärke nicht in Sichtbarkeit, sondern in dem, was hält, trägt und stützt. Unsere Haut ist mehr als das, was wir sehen. Sie ist Ausdruck eines inneren Gleichgewichts, das aufgebaut, gepflegt und gestärkt werden will.

Dr. Dado Tosic resümiert: "Fühl dich wohl in deiner Haut – und fang damit an, dass du hinter die Fassade schaust, um ihr wirklich zu helfen."