
Hast du dich auch schon mal gefragt, wie du deiner Haut in der kalten Jahreszeit optimal helfen kannst? Wir haben Dr. Emi Arpa getroffen, um über die besten Tipps und Tricks für strahlende Haut auch im Winter zu sprechen.
Mit ihrem neu gelaunchten Moisturizer, dem DR EMI SKIN Barrier Boost, legt sie selbst den Fokus auf den Schutz und die Stärkung der Hautbarriere. Denn nur wenn diese intakt ist, können andere Wirkstoffe wie Retinol oder Vitamin C Derivate ihre volle Wirkung entfalten.
Im Gespräch enthüllt Dr. Emi Arpa, wie du deine Hautpflege an die kälteren Monate anpassen kannst, um eine geschmeidige und strahlende Haut zu bewahren. Von den neuesten Skincare-Trends bis hin zu effektiven Anti-Aging-Tipps – sie gibt uns Einblicke, wie Wirkstoffe wie Retinol und der richtige UV-Schutz auch im Winter eine entscheidende Rolle spielen.
GRAZIA: Was macht deinen neuen Barrier Boost+ Rich Moisturizer im Vergleich zu anderen Produkten aus?
Dr. Emi Arpa: Ein guter Moisturizer ist kein optionaler Schritt – er bildet die Basis jeder Hautpflege-Routine. Denn nur wenn die Hautbarriere intakt ist, können überhaupt Wirkstoffe wie Retinal, Vitamin C Derivate oder Säuren ihr Potenzial entfalten, ohne Irritationen zu verursachen.
Unser DR EMI SKIN Barrier Boost Moisturizer ist so formuliert, dass er genau dort ansetzt: Er kombiniert hautidentische Lipide wie Ceramide, Cholesterol und Fettsäuren mit Fermenten, Peptiden, Azelainsäure und Ectoin – also mit Bausteinen, die eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Barrierefunktion spielen.
Was viele nicht wissen: Ein gut entwickelter Moisturizer kann nicht nur Feuchtigkeit spenden, sondern aktiv dazu beitragen, Trockenheit, Irritationen und Barrierestörungen vorzubeugen und damit die Haut aufnahmefähiger, widerstandsfähiger und ausgeglichener machen. Genau das ist die Grundlage dafür, dass Wirkstoffkosmetik überhaupt verträglich und wirksam sein kann.

Der Sommer hinterlässt gerne mal neue Pigmentflecken – was können wir dagegen tun, um diese wieder zu minimieren?
Pigmentverschiebungen nach dem Sommer sind keine Seltenheit, vor allem UV-Strahlung gilt als einer der Hauptfaktoren für die Entstehung von Hyperpigmentierungen. Aus kosmetischer Sicht können bestimmte Inhaltsstoffe dazu beitragen, das Erscheinungsbild von Pigmentflecken zu verbessern. Dazu zählen etwa Fruchtsäuren, Niacinamid, Retinal oder Tranexamsäure, die in Kombination mit konsequentem UV-Schutz helfen können, den Hautton auszugleichen und erneuter Fleckenbildung vorzubeugen.
Wer stärkere Pigmentflecken behandeln lassen möchte, kann zusätzlich dermatologische Verfahren wie Laserbehandlungen, medizinische Peelings oder Needling-Verfarhren in Erwägung ziehen. Wichtig ist in jedem Fall: UV-Schutz bleibt das A und O – auch nach dem Sommer, um den Erfolg jeder Behandlung langfristig zu erhalten und im gleichen Zuge präventiv zu agieren.
Was sind die häufigsten Hautprobleme, mit denen wir im Herbst und Winter konfrontiert sind, und wie kann man sie vermeiden?
Mit sinkenden Temperaturen und trockener Heizungsluft gerät die Haut im Herbst und Winter leicht aus dem Gleichgewicht. Häufige Beschwerden sind Trockenheit, Spannungsgefühle, raue Stellen oder Irritationen. Das liegt vor allem daran, dass die Talgproduktion bei Kälte abnimmt und der transepidermale Wasserverlust steigt. Die Haut verliert also schneller Feuchtigkeit und Lipide. Um dem entgegenzuwirken, lohnt sich ein Wechsel auf reichhaltigere, barrierestärkende Pflegeprodukte, die hautverwandte Lipide und beruhigende Inhaltsstoffe enthalten.
Welche grundlegenden Änderungen sollte man in seiner Hautpflegeroutine vornehmen, wenn die Jahreszeit von Sommer zu Herbst/Winter wechselt?
Mit dem Wechsel in die kältere Jahreszeit sollte auch die Hautpflege angepasst werden - insbesondere, um die Hautbarriere zu stabilisieren.
Leichte Geltexturen oder Lotionen aus dem Sommer können nun durch reichhaltigere Cremes ersetzt werden. Auch ein milder Reiniger, chemische Exfoliation und beruhigende Wirkstoffe wie Panthenol oder Ectoin können helfen, Reizungen zu minimieren. Wer zu Pigmentverschiebungen neigt, sollte Antioxidantien und konsequenten UV-Schutz auch im Winter beibehalten, denn UVA-Strahlung ist ganzjährig aktiv.
Kannst du uns einen Tipp geben, wie man trockene und insbesondere rissige Haut in der kalten Jahreszeit verhindert?
Trockene und rissige Haut entsteht im Winter häufig durch eine Kombination aus kalter Luft, Wind und trockener Heizungsluft, die den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt der Haut reduziert. Um dem vorzubeugen, ist es entscheidend, die Hautbarriere gezielt zu unterstützen. Dazu gehört ein reichhaltiger Moisturizer, der hautähnliche Lipide, Ceramide und Feuchthaltefaktoren enthält.
Diese Inhaltsstoffe helfen, den transepidermalen Wasserverlust zu reduzieren und die Haut nachhaltig geschmeidig zu halten. Besonders wichtig: Die Pflege sollte direkt nach dem Duschen aufgetragen werden. Wer zu Rissen an Händen, Lippen oder Ellenbogen neigt, sollte dort zusätzlich mit okklusiven Produkten wie einem reichhaltigen Lippenbalsam mit Sheabutter oder täglicher Lippenpflege mit SPF arbeiten.
Eine gesunde Hautbarriere ist das A und O für einen tollen Teint – was können wir tun, um diese langfristig zu stärken? Und woher merkt man, dass die Hautbarriere geschwächt ist?
Die Hautbarriere ist unser natürlicher Schutzschild gegen Umweltreize, Wasserverlust und Mikroorganismen. Ist sie intakt, wirkt die Haut geschmeidig, ebenmäßig und strahlend. Ist sie gestört, kann es zu Trockenheit, Spannungsgefühlen, Rötungen oder sogar Irritationen kommen. Auch Unreinheiten, raue Stellen oder ein "fahler" Teint können Anzeichen einer geschwächten Barriere sein.
Langfristig lässt sich die Hautbarriere am besten durch eine minimalistische, aber gezielt formulierte Pflege stärken. Besonders wichtig sind hautverwandte Lipide wie Ceramide, Cholesterol und Fettsäuren, die den "Zement" zwischen den Hornzellen wieder auffüllen. Ergänzend helfen Feuchthaltefaktoren wie Glycerin oder Urea, die Wasserbindung zu verbessern. Ein weiterer wichtiger Faktor: der pH-Wert. Eine gesunde Haut hat einen leicht sauren pH-Wert (ca. 4,5–5,5), der das Mikrobiom stabil hält und Enzyme zur Lipidsynthese optimal arbeiten lässt.
Daher lohnt es sich, auf milde Reinigungsprodukte mit hautneutralem pH-Wert zu achten. Wer regelmäßig zu Exfoliants oder Wirkstoffseren greift, sollte darauf achten, der Haut zwischen intensiveren Steps genug Regenerationszeit zu geben – zum Beispiel durch skin cycling oder barrierestärkende Zwischenschritte. So wird die Haut nicht überfordert, sondern gezielt aufgebaut.
Welche Trends in Sachen Skincare werden aktuell immer lauter?
Wir beobachten aktuell mehrere spannende Entwicklungen in der Hautpflege. Viele davon drehen sich um Multifunktionalität und Selfcare:
1. Hybridprodukte mit echtem Mehrwert
Produkte, die Skincare und Make-up verbinden, sind längst kein Nischenthema mehr. Konsument:innen wünschen sich Texturen, die nicht nur gut aussehen, sondern gleichzeitig pflegen und schützen, idealerweise mit UV-Schutz. Unsere SPF Lip Tints und das neue Puder mit SPF sind erste Schritte in diese Richtung. Ich glaube, dass hier noch viel Innovationspotenzial steckt, vor allem bei Produkten, die leicht und angenehm zu tragen sind und gleichzeitig wirksame Inhaltsstoffe wie Antioxidantien oder Fermente enthalten.
2. Skinification von Body Care
Ein weiterer Trend, der sich zunehmend etabliert: Hautpflege für den Körper wird ernst genommen. Weg von reiner Pflege, hin zu durchdachten Formulierungen mit Wirkstoffen, die man bisher nur aus Gesichtspflege kennt, wie Ceramide, Retinal oder Peptide. Die Haut am Körper hat ähnliche Bedürfnisse wie die Gesichtshaut, wird aber oft vernachlässigt. Gerade bei trockener oder reifer Haut sind gezielte Body Care-Produkte ein echter Gamechanger.
Retinol gilt als echter Hero-Anti-Aging-Wirkstoff. Wie kann sich dieser auf die Haut auswirken, wenn man erst ab einem Alter von zB 60 Jahren mit der Anwendung startet?
Es ist nie zu spät, mit einem Retinoid zu beginnen, selbst ab 60 Jahren kann die Hautstruktur sichtbar profitieren.
Wirkstoffe wie Retinal fördern die Hauterneuerung, stimulieren die Kollagenproduktion und können das Erscheinungsbild von Falten, Pigmentflecken und vergrößerten Poren verbessern. Wichtig ist allerdings, auf die richtige Konzentration und eine gut verträgliche Formulierung zu achten.
Ich persönlich bevorzuge Retinal, also Retinaldehyd, weil es im Vergleich zu Retinol nur eine Umwandlungsstufe bis zur aktiven Form, der Retinsäure, benötigt. Dadurch wirkt es effektiver und gleichzeitig oft besser verträglich. Gerade bei reifer oder empfindlicher Haut ist das ein Vorteil, weil man sichtbare Ergebnisse erzielen kann, ohne die Haut unnötig zu reizen.
Wichtig ist ein langsames Einschleichen, also eine schrittweise Anwendung, kombiniert mit einem barrierestärkenden Moisturizer und täglichem UV-Schutz, denn gerade bei reifer Haut kann die Hautbarriere empfindlicher sein.
Wenn man erst einmal mit Botox-Behandlungen begonnen hat, muss man dann wirklich konstant nachlegen über Jahrzehnte, um von dem Effekt stetig zu profitieren? Und wie nimmt die Haut es auf, wenn wir über einen so langen Zeitraum immer wieder auf Botox-Behandlungen setzen?
Botulinumtoxin ist kein permanenter Wirkstoff. Der muskelentspannende Effekt hält in der Regel drei bis sechs Monate an, abhängig von individueller Mimik, Stoffwechsel und Injektionsmenge. Wer den glättenden Effekt dauerhaft erhalten möchte, muss die Behandlung regelmäßig auffrischen. Es besteht jedoch keine Pflicht zur kontinuierlichen Anwendung. Wird Botox abgesetzt, kehrt die Muskelaktivität langsam zurück und mit ihr die ursprünglichen mimischen Falten. Die Haut altert dabei nicht schneller als ohne Botox.
Langfristig kann regelmäßiges Botox sogar vorbeugend wirken, da es mimische Falten gar nicht erst so tief entstehen lässt. Man spricht hier auch von "präventivem Botox". Studien und jahrzehntelange Erfahrung zeigen, dass die Behandlung auch über viele Jahre hinweg gut verträglich ist, sofern sie fachgerecht durchgeführt wird. Die Haut selbst nimmt durch die wiederholte Anwendung keinen Schaden. Vielmehr berichten viele Patient:innen von einer verbesserten Hautglätte, da die dauerhafte Muskelentspannung auch zu einer gewissen Beruhigung der Haut führen kann.
Wichtig ist: Botox ersetzt keine ganzheitliche Hautpflege. Die Kombination mit einer passenden Pflegeroutine, z. B. mit Antioxidantien, Feuchtigkeitsspendern und Wirkstoffen wie Retinal, bleibt zentral, um die Hautstruktur langfristig gesund und widerstandsfähig zu halten.