Russkaja Swadba: So gelingt die Organisation einer deutsch-russischen Hochzeit

Eine Hochzeit ist in jedem Land und jeder Kultur mit eigenen Traditionen und Bräuchen verknüpft. Falls ihr darüber nachdenkt, eine klassische deutsch-russische Hochzeit zu feiern, stehen euch viele romantische und unterhaltsame Rituale zur Verfügung, die das Fest für Brautpaar und Gäste zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Eine deutsch-russische Hochzeit ist geplant? Dann hier entlang!

Jede Hochzeit ist so einzigartig wie die Liebe selbst. Das Brautpaar sollte diesen besonderen Tag ganz seinen Wünschen und Bedürfnissen gestalten. Jedes Land, jede Kultur und jede Religion hat zauberhafte, romantische oder feierliche Bräuche, die eine Hochzeit bereichern können. Je nach kultureller oder religiöser Zugehörigkeit kann es sein, dass den Liebenden bestimmte Traditionen und Rituale wichtig sind, die als symbolisches Element in die Trauungszeremonie oder in die anschließenden Feierlichkeiten integriert werden.

Die russische Hochzeit, Russkaja Swadba genannt, hält einen reichen Fundus an traditionellen und modernen Elementen bereit, um der Trauungszeremonie einen stimmungsvollen Rahmen zu verleihen. Gefeiert wird klassischerweise im großen Stil. 80 bis 120 Gäste gehören zu einer deutsch-russischen Hochzeit dazu. In Russland werden die Feierlichkeiten gerne auf mehrere Tage ausgedehnt und nehmen häufig ein ganzes Wochenende ein. In Deutschland lädt das Brautpaar den engeren Kreis der Gäste oft zumindest gerne dazu ein, an der Feierlocation oder in der Nähe zu übernachten und das Fest am nächsten Morgen mit einem gemeinsamen Brunch ausklingen zu lassen.

Wenn ihr mit einer deutsch-russischen Hochzeit liebäugelt, haben wir hier die schönsten Bräuche und Rituale für euch zusammengestellt.

Der Tamada als Herzstück der Feierlichkeiten

Eine Tradition, ohne die keine deutsch-russischen Hochzeit auskommt, ist der Tamada. Der traditionelle Hochzeitsmoderator begleitet das Brautpaar und seine Gäste durch den gesamten Tagesablauf, moderiert einzelne Programmpunkte und ist der Ansprechpartner für alle Belange. Die Tradition geht zurück auf die historische Funktion des Tischmeisters bei einem georgischen Bankett, der die Feierlichkeiten eröffnete, Trinksprüche ausbrachte und den Ablauf koordinierte und moderierte.

Auch heute noch erfüllt der Tamada bei einer deutsch-russischen Hochzeit vielfältige Aufgaben. Er nimmt die Gäste mit einem freundlichen Grußwort in Empfang, kommuniziert wichtige Informationen über den Ablauf, ist der Ansprechpartner für organisatorische und zeremonielle Fragen, kündigt die einzelnen Punkte im Tagesablauf an, moderiert die Spiele und Feierlichkeiten und kann je nach Vereinbarung mit dem Brautpaar sogar selbst als Entertainer mit einem Unterhaltungsprogramm in Erscheinung treten.

Wie es sich für den familiären Rahmen einer deutsch-russischen Feier gehört, werden alle Gäste des Brautpaares in die einzelnen Programmpunkte integriert. Damit sich alle wohlfühlen und das Fest genießen können, gestaltet der Tamada die Hochzeitsmoderation auf Russisch und Deutsch und schafft damit eine vertraute Atmosphäre für alle.

Der klassischen Tradition folgend steht der Tamada dem Brautpaar schon im Vorfeld als Koordinator bei der Planung zur Seite, sodass er am großen Tag in alle Abläufe eingebunden ist und als professioneller Gastgeber durch die Veranstaltung führen kann. Wenn ihr euch für einen Tamada entscheidet, gebt ihr die Koordination und den Ablauf eures Festes in vertrauensvolle Hände. Wenn jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis diese Aufgabe übernehmen möchte, zum Beispiel die Trauzeugen, kann die Hochzeit dadurch eine ganz persönliche und private Note bekommen. Üblicherweise engagiert das Brautpaar aber einen professionellen Tamada, der viel Erfahrung und gastgeberisches Fingerspitzengefühl mitbringt und in Absprache mit den Liebenden einen ebenso professionellen wie individuellen Rahmen schaffen kann.

Eine Adresse mit einem breiten Rundum-Sorglos-Paket für Brautpaare ist die Agentur Alexshow, auf deren Internetpräsenz ihr euch ein Bild von den Dienstleistungen eines Hochzeitsmoderators machen könnt. Der Anbieter schöpft seinen Erfahrungsschatz aus mehr als 2.000 betreuten Hochzeiten in Deutschland und ganz Europa und unterstützt Paare schon lange vor den Feierlichkeiten am Hochzeitstag. Das bedeutet für euch als Brautpaar, dass ihr euch an eurem besonderen Tag entspannt zurücklehnen und selbst genießen könnt.

Noch vor der Trauung: Der Brautkauf

Zu den traditionellen aber absolut optionalen Elementen einer russischen Hochzeit gehört der Brautkauf. Er findet noch vor der Trauung statt, häufig schon am Morgen des Hochzeitstages, noch vor dem Getting Ready. Beim Brautkauf muss der Bräutigam seine Zukünftige loskaufen, damit er sie zur Trauung führen darf. Die Auslöse wird aber nicht etwa in Geld entrichtet, sondern in Form von lustigen Spielen und Aufgaben, die der Bräutigam erfüllen muss, um sich seiner Liebsten würdig zu erweisen. Gelingt es ihm nicht, eine der Aufgaben zu lösen, darf er sich daraus freikaufen und seine Liebste trotzdem zum Altar führen.

Die Aufgaben werden üblicherweise von den Trauzeugen der Braut oder ihren engsten Freundinnen ausgewählt und präsentiert. Sie übergeben damit die Verlobte in den Hafen der Ehe. Wichtig ist bei den Spielen und Aufgaben für den Bräutigam aber, dass sie zwar lustig und unterhaltsam gestaltet sind, aber nicht für Lacher auf Kosten des Bräutigams sorgen. Eine Tradition ist bei russischen Hochzeiten ganz wichtig: Alle lachen und amüsieren sich gemeinsam, doch niemals übereinander. Sich auf einer Hochzeit über das Brautpaar oder seine Gäste lustig zu machen, gilt als schlechter Stil. Das wird auch bei der Planung und Umsetzung von Spielen und Unterhaltungselementen berücksichtigt.

Brot und Salz von den Eltern

Dieser Brauch wird von vielen Paaren gerne integriert, weil er die Bedeutung der Eltern unterstreicht. Am Tag der Trauung wird das Brautpaar von den Eltern nach der Trauung bei der Ankunft an der Feierlocation mit Brot und Salz begrüßt. Dieses Präsent steht symbolisch für den Wunsch an das Brautpaar, dass es eine lange, starke und erfüllte Ehe führen möge. Das Brot steht für Wohlstand und ein sorgenfreies Eheleben und das Salz für die nötige Würze in der Liebe. Für die persönliche Note backen die Eltern das Brot am liebsten selbst oder geben es zumindest bei einem traditionellen Bäcker speziell in Auftrag.

Eng mit diesem Brauch verknüpft ist das Karawi-Brot, ein selbst gebackenes Brot mit symbolischer Bedeutung. Es ist eine russische Hochzeitstradition, dass verheiratete Frauen mit Kindern, die an den Feierlichkeiten teilnehmen, für das Brautpaar dieses besondere Brot backen müssen. Es wird nach einem speziellen Rezept aus Weizenmehl und Hefe und in einer ausgedehnten Zeremonie hergestellt. Der Backvorgang mit all seinen traditionellen Elementen kann sich über mehrere Tage hinziehen. Während dieser Zeit soll der Segen, der auf der Ehe und der Familie der Bäckerinnen ruht, auch auf das Brautpaar übergehen.

Die typische Form des Brotes ist rund und symbolisiert die Sonne, um dem Sonnengott als Oberhaupt der slawischen Götter zu huldigen. Verziert wird das Brot mit Blättern und Blumen aus Teig, die vor dem Backen platziert werden. Hinzu kommen Ringsymbole und Schwäne aus Teig, die für unendliche Liebe und Treue stehen. Nach dem Backen werden Viburnumzweige auf das Brot aufgebracht. Sie sind das Symbol für tiefe Liebe und einen reichen Kindersegen. Zusätzlich werden Weizenspitzen dekoriert, die dem Brautpaar Wohlstand bringen sollen.

Schuhklau statt Brautklau

Wie in Deutschland, gehörte auch in Russland der Brautklau oder die Brautentführung früher zu einer klassischen Hochzeit dazu. In beiden Kulturen verliert sich dieser Brauch allerdings zunehmend, da er sich als oft unangenehme Unterbrechung der Feierlichkeiten erwiesen hat. Moderne deutsch-russische Hochzeiten ersetzen den Brautklau heute durch den Schuhklau. Dieser Brauch ist weitaus geselliger, weil er das Brautpaar und die Gäste involviert und damit zu einem unterhaltsamen Programmpunkt für die gesamte Hochzeitsgesellschaft werden kann.

Der Schuhklau wird, wie alle Spiele du Programmpunkte, vom Hochzeitsmoderator verkündet und durchgeführt. Er wählt im Vorfeld eine kleine Gruppe von Gästen aus, die in die Rolle der Schuhdiebe schlüpfen. Meist sind es Räuber, Piraten, oder eine andere wilde Truppe, die zum Brautpaar passt. Wer es besonders traditionell halten möchte, kann sogar passende Kostüme für die Schuhdiebe bereithalten. Um den Schuh für die Braut zurückzuerobern, müssen die Gäste ein Lösegeld bezahlen. Die Geldspenden werden im Schuh gesammelt und kommen anschließend dem Brautpaar als finanzielle Unterstützung für die Hochzeitsfeier zugute.

Gorko!

Ein Element, das auf kaum einer deutsch-russischen Hochzeit fehlt, sind die Gorko-Rufe. Das Wort bedeutet übersetzt „bitter“ und wird wie Gorka! ausgesprochen. Traditionell rufen die Gäste während der Feierlichkeiten immer wieder Gorko! und fordern das Brautpaar damit auf, sich zu küssen.

Die Geschichte dahinter besagt, dass der Wodka in den Gläsern der Gäste bitter geworden ist und die Liebenden ihn durch einen innigen Kuss wieder versüßen können. Während das Brautpaar sich küsst, zählen die Gäste auf Russisch mit. Je länger der Kuss andauert, desto süßer wird der Tropfen im Glas und gleichzeitig wird auch das Leben der Brautleute immer süßer und reich an Kindersegen.

Deutsch-russische Hochzeiten sind meist ein rauschendes Fest mit vielen Gästen, Musik und guter Unterhaltung. Wie viele traditionelle Elemente integriert werden sollen, entscheidet das Brautpaar ganz nach seinen Vorstellungen. Insbesondere moderne Interpretationen klassischer Bräuche geben viel Raum für eine persönliche Note und die individuelle Handschrift der Brautleute.