So schädlich ist laute Musik wirklich

So schädlich ist laute Musik wirklich

Diese „Drohung“ hat bestimmt jeder schon einmal gehört: Zu laute Musik schädigt die Ohren und ist somit ungesund und gefährlich. Aber was steckt wirklich dahinter?

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Wer gern Musik über Kopfhörer hört, der sollte besonders auf die Lautstärke achten.

Wie bitte? So schädlich ist laute Musik wirklich!

Bestätigt werden kann, dass wer seinen Ohren dauerhaft zu lauter Musik aussetzt, der riskiert tatsächlich einen Hörverlust, bis hin zu einer bleibenden Hörschädigung. In der heutigen digitalen Welt sieht man fast nur noch Menschen mit einem Knopf im Ohr, um sich Musik, Podcasts oder Co. anzuhören. Hier sollte lieber vorgebeugt und die Musik leiser gestellt werden. Wer erst einmal Probleme mit seinem Hörvermögen bekommt oder Hörminderungen feststellt, bei dem lässt es sich in vielen Fällen tatsächlich nicht mehr rückgängig machen. Die meisten Hörschädigungen bleiben und begleiten einen das Leben lang. Doch was passiert eigentlich bei der lauten Beschallung unserer Gehörgänge und wie entstehen diese Schädigungen?

Schädigung der Haarzellen

Es gibt eine Grenze des Schalldruckpegels (dBA), welche besagt, dass jede Lautstärke über einem Wert von 85 dBA schädlich für unser Gehör ist. Geräusche über 85 dBA können bereits nach 15 Minuten zu irreparablen Schäden führen. Wer sich bisher noch nie über seine Ohrgesundheit Gedanken gemacht hat und dauerhaft laute Musik über seine Kopfhörer hört, sollte einen Hörtest machen lassen. Um einen ersten Eindruck vom eigenen Hörvermögen zu erhalten, kann man mittlerweile auch online einen kostenlosen Hörtest bei etablierten Akustikern machen. Hier kann man sich einen Überblick über seine Hörfähigkeit beider Ohren machen und wenn nötig, direkt reagieren. Um diesen Test durchzuführen, bedarf es nur einer ruhigen Umgebung und ein wenig von eurer Zeit.

Hohe Lautstärken schädigen die winzig kleinen Haarzellen im Innenohr. Diese sind dazu da, die Geräusche zu erkennen und an unser Gehirn weiterzuleiten. Werden die Haarzellen nun lauter Musik ausgesetzt, bzw. kommt bei diesen zu viel Musik an, als sie verarbeiten können, dann schalten die Haarzellen automatisch ab oder werden dauerhaft geschädigt. Die Folge: Man hört direkt viel schlechter und nimmt weniger Töne wahr. Wer schon mal ein lautes Rockkonzert oder eine Diskothek besucht hat, der weiß, wie es sich anfühlt. Nachdem man das Konzert oder den Club verlassen hat, hört man alles gedämpfter. Wer sich die nötige Ruhepause gönnt und seine Ohren schont, der erhält seine volle Hörkontrolle nach einigen Stunden zurück.

Drohender Tinnitus

Wer seinen Ohren die oben erwähnte Ruhepause nicht gönnt, der riskiert dauerhafte Schäden. Dies kann sogar einen extrem unangenehmen Tinnitus mit sich bringen. Unter einem Tinnitus versteht man ein Dauerpfeifen im Ohr, welches Betroffene ohne Pause im oder in den Ohren wahrnehmen. Ein Tinnitus kann sehr belastend sein und ebenfalls psychische Probleme mit sich bringen. Zwar kann ein Tinnitus in der Regel behandelt werden, allerdings dauert aber in der Regel eine Weile, bis sich eine Besserung einstellt.

Vorbeugen ist angesagt

Wer erst einmal eine Hörschädigung hat, der kann dies nicht mehr rückgängig machen und wird sein Leben lang unter den Folgen leiden müssen. Deshalb sind hier die präventiven Maßnahmen besonders wichtig. Hochwertigere Kopfhörer schaffen es, störende Außengeräusche zu isolieren und lassen die Musik somit deutlicher erklingen. So muss man die Musik nicht mehr lauter stellen, um den vollen Hörgenuss erleben zu können. Wer gerne nachts die Clubs unsicher macht, der hat die Möglichkeit mit speziellen Ohrstöpseln loszuziehen.

Auch sollte es

vermieden werden, sich nicht direkt vor die Lautsprecher eines Clubs oder Konzertes zu platzieren. Hier sollte ein gewisser Abstand zur Geräuschquelle gewährleistet sein, wobei der Abstand natürlich deutlich mit der Lautstärke zusammenhängt. Bei manchen Veranstaltungen reicht ein Abstand von 3 Meter, bei anderen sollte man noch größere Distanzen zwischen sich und den Lautsprecher bringen.

Nach einer solchen massiven Belastung für die Ohren sollten diesen eine wohlverdiente Pause von mindestens 24 Stunden gegönnt werden.

Erste Anzeichen ernst nehmen

Es beginnt meist eher unauffällig und wird nicht ernst genommen: Die ersten Anzeichen für eine beginnende dauerhafte Hörschädigung nehmen viele erst gar nicht wahr. Hier sollte nochmal besonders gut „hingehört“ werden. Erste Anzeichen können zum Beispiel ein leises Klingeln im Ohr sein oder das betreffende Ohr reagiert empfindlicher auf laute Musik. Wer solche Anzeichen bei sich bemerkt, der sollte unbedingt auf den oben erwähnten Hörtest zurückgreifen und bei einer erkennbaren Störung sofort einen Ohrenarzt aufsuchen, denn ein Hörverlust kann durch weitere Ursachen als nur laute Musik verursacht werden.

Werden früh genug Anzeichen einer Hörminderung oder -schädigung erkannt, können bei richtiger Behandlung permanenten Einschränkungen entgegengewirkt werden.

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