
Schritt 1: Das Equipment

Habt Ihr euch schon mal gefragt, warum Fotografen eigentlich so verdammt hohe Preise verlangen? Das ist einfach: Selbstständige Fotografen besitzen Ausrüstung im Wert von rund 25000 Euro. Diese Ausgaben müssen erst mal wieder reinkommen. Keine Bange, Ihr müsstnicht mal einen Bruchteil davon ausgeben. In den allermeisten Fällen reicht dazu schon das, was Ihr zuhause habt.
Die Kamera ist natürlich das wichtigste Technik-Utensil. Aber hier könnt Ihr bereits sparen: Für unsere Fotos reicht die Leistung einer modernen Smartphone-Kamera bereits aus – die sind mittlerweile so weit, dass selbst Profis sagen: In der Praxis sieht es sehr gut aus. Natürlich hat das Smartphone gewisse Abstriche, die lassen sich aber easy umgehen.
Das Licht ist das oberwichtigste bei jedem Shooting. Denn es kann sowohl Stimmungen produzieren, als auch Unzulänglichkeiten eurer Handykamera wettmachen. Am besten habt Ihr mindestens zwei helle Stehlampen, deren Kopf ihr frei bewegen könnt. Allernativ gehen auch Neonröhren, die sich positionieren lassen. Und wenn die Fotos im Freien geschossen werden, müsst Ihr eigentlich nur darauf achten, dass die Sonne scheint.
Die Kleidung definiert den Charakter des Bildes. Wählt deshalb sorgfältig aus. Auch Jeans und Tank Top können sehr sexy aussehen – wobei umgekehrt ein im Schritt offener String nicht unbedingt heiß wirkt, sondern in den meisten Fällen einfach nur pornographisch. Ein letzter Tipp: BH und Slip hinterlassen immer Spuren auf der Haut. Damit die nicht auf dem Foto landen, solltet Ihr, falls Akt- oder Teilakt-Aufnahmen geplant sind, die Stücke eine halbe Stunde vorher ausziehen.
Der Computer ist ebenfalls ein extrem wichtiges Glied dieser Kette: Was das Handy nicht kann, muss er leisten. Ladet euch dazu das kostenlose GIMP herunter, ein Bildbearbeitungsprogramm. Und dann heißt es (ein wenig) Büffeln: Im Netz gibt es sehr guteAnleitungen, die euch die wichtigsten GIMP-Grundregeln erklären. Durch sie könnt Ihr eure Fotos nicht nur passend beschneiden, sondern auch mit Farben spielen und Filter drüberlegen – all das, was Fotografen sich teuer bezahlen lassen.
Und damit ist alles, was Ihr an Ausrüstung benötigt, abgedeckt.
Schritt 2: Die Vorbereitung

Der vielleicht wichtigste Tipp, den wir euch an dieser Stelle geben können, lautet: Lasst euch Zeit. Vor allem, wenn Ihr noch gar keine Erfahrung mit „richtigen“ Shootings habt, solltet Ihr die Durchführung auf ein Wochenende verlegen und einige Stunden einplanen – dieses Mehr an Zeit lohnt sich definitiv.
Fürs Model: Im ersten Schritt solltest Du dir überlegen, was genau Du von dir zeigen und sehen möchtest. Wenn Du keine Ahnung hast, wie welche Posen wirken, nutze erneut das Web: Schon normales Fashion-Posing ist kein Hexenwerk. Und auch das Akt-posen ist mit entsprechenden Vorlagen schnell erlernt. Lasse dich einfach von diesen Figuren anleiten und versuche nicht, das Rad neu zu erfinden. Außerdem musst Du auch nicht alle Posen draufhaben – fünf, sechs Stück reichen.

Wichtig auch: Mach dich locker. Bedenke immer, Du machst das mit deiner besten Freundin ohne Zeitdruck, kein Grund für Stress. Überlege dir besser, in welchen Situationen Du fotografiert werden möchtest: Auf dem Bett? Das ist sehr klassisch. Wiese? Nicht schlecht, aber wetterabhängig und öffentlich. Manchmal hilft es auch, sexy Fotos in einer Alltagssituation zu machen: Eine schöne Frau in Lingerie auf einer Treppe wirkt um einiges interessanter und kreativer als auf dem Bett oder sonstigen klassischen Hintergründen.
Für die Fotografin: Du glaubst, Du wärst bereits gut hinter der Kamera? Vergiss das schnell – so hart es sich anfühlt. Denn Portraitfotografie – wenn sie professionell wirken soll – ist etwas ganz anderes als normales „Handygeknipse“. Die wichtigsten Grundlagen guter Portraits lauten:
- Halte dich an den goldenen Schnitt
- Wende die Drittelregel an
- Schneide keine Körperteile mit dem Bildrand ab
Die meisten Smartphones haben in den Kameraoptionen die Möglichkeit, ein Gitter ins Display einzublenden – aktiviere diese Funktion, sie ist in den Einstellungen unter „Raster“ oder einem ähnlichen Begriff zu finden. Und ganz wichtig: Deaktiviere den Blitz. Handyblitze sind nur Verlegenheitslösungen. Positioniere lieber die Leuchten so im Raum, dass sie dein Model so erhellen, dass keine krassen Schatten entstehen. Lass auch die Rollläden herab und sperre so unerwünschtes Licht aus.
Schritt 3: Die Praxis

Dieser Schritt ist vielleicht der, auf den die Digitalisierung den größten Einfluss hat: Heute gibt es keinen Film mehr, nichts, was euren Fotodrang begrenzen könnte. Nutzt das aus. Macht viele Fotos, auch vom gleichen Motiv und der gleichen Pose, auf der Speicherkarte istgenug Platz.
Fürs Model: Deine Aufgabe ist es nun, gut auszusehen. Bringe dich also in die passende Positur und – ganz wichtig – halte Körperspannung: Bauch einziehen, Brust rausdrücken, Schultern anheben und Rücken durchdrücken – in jeder Pose. Natürlich ist das anstrengend, aber was glaubst Du, warum Heidis Topmodels immer herummaulen?
Wenn Du in einer Pose bist, spiel nach jedem Foto mit Kleinigkeiten: Verändere den Gesichtsausdruck, lass eine Strähne ins Gesicht fallen oder stell einfach nur den Fuß etwas anders. Schon die Augen zu drehen, kann das Bild völlig anders wirken lassen.
Für die Fotografin: Du hast den leichteren Job, denn Du musst nur auf wenige Dinge achten. Wichtig ist vor allem, dass dein Model im Fokus ist. Löse nicht einfach aus, sondern tippe vorher an der entsprechenden Stelle aufs Display, damit die Kamera diesen Bereich scharfstellt. Und bleib auf einer Höhe mit dem Model – wenn sie auf dem Boden liegt, musst Du das auch tun. Denn die richtige Kameraperspektive hat immense Auswirkungen auf den Eindruck des Bildes.
Solltest Du lahme Arme bekommen, stütze das Handy samt deinen Armen ab. Und achte darauf, dass das, was im Foto besonders prominent sein soll, auf dem Kreuzungspunkt deiner Gitterlinien im Display liegt. Übrigens: Zoomen solltest Du auf keinen Fall. Bei Handys macht das aus technischen Gründen das Bild gröber. Wenn Du also etwas größer aufnehmen willst, geh einfach näher heran.
Schritt 4: Dont’s der erotischen Fotografie
Dieses Kapitel richtet sich an beide von euch, denn ihr müsst gegenseitig darauf achten. Kurzgesagt: Erotische Fotografie lebt von Niveau. Schaut euch mal einen Satz guter Aktfotos an. Die Models darauf sind zwar alle teilweise oder ganz unbekleidet. Aber kein Foto wirkt vulgär. Eine Fotografenregel lautet „Aktaufnahmen sind dann gut, wenn Du sie problemlos deiner Mutter zeigen würdest“. Haltet euch daran. Was ihr auf jeden Fall vermeiden solltet:
- Typische „Porno-Posen“ wie die Andeutung von Masturbation
- Plumpe Posen, die sich nur auf euren Intimbereich fixieren
- Weit gespreizte Beine
- Sexspielzeug aller Art

Bedenkt immer: Es geht darum, wirklich niveauvolle (Akt-) Bilder zu machen und nicht um ein Schmuddelheftchen-Shooting. Selbst ein Ganzkörper-Vollakt, auf dem das Model von Kopf bis Fuß zu sehen ist, muss keinen Intimbereich, keine Brust zeigen.
Schritt 5: Die Bearbeitung
Der letzte Schritt kann oftmals länger dauern als das Fotografieren an sich. Ladet alle Fotos vom Handy auf den Computer und packt sie in einen Ordner. Darin ein zweiter Ordner für die bearbeiteten Fotos. Und dann geht es los: Schaut euch die Fotos nacheinander an und sortiert die, die nichts geworden sind, aus. Die Guten öffnet einzeln im GIMP und haltet euch an folgende Bearbeitungsreihenfolge:
1. 2. 3. 4. 5. 6.Lasst hierbei eurer Kreativität freien Lauf: Dreht ruhig an den Reglern und schaut euch an, wie dadurch die Bilder völlig anders wirken können. Im Zweifelsfall lässt sich jeder Schritt mit „Strg+F“ auf der Tastatur wieder rückgängig machen.
Und wenn die Bilder gespeichert sind heißt es: Ausdrucken. Aber bitte in High Quality und auf Fotopapier. Selbst wenn die Fotos kein Geschenk sein sollen, sollen Sie auch an der Wand eurer Wohnung so gut wirken, wie auf dem Bildschirm.