
Ob und wie viel Make-up eine Frau trägt, wird in unserer Gesellschaft (immer noch) ständig kommentiert, was mich müde macht. Was ein bisschen Foundation, Mascara, Rouge und Co. auslösen können, überrascht einen doch immer wieder, dabei ist es jedem selbst überlassen, für was für einen Look sie oder er sich entscheidet – dass man auch auf dem roten Teppich ungeschminkt mit dem Blitzlichtgewitter um die Wette strahlen kann, hat schließlich erst kürzlich Pamela Anderson vorgemacht und damit auch bei mir mit ihrem No-Make-up-Look für Begeisterung gesorgt.
Dennoch trinke ich meinen morgendlichen Kaffee am Schminktisch, schwinge die Pinsel und lege Make-up auf – ganz egal für welchen Anlass! Anders als oft vermutet, hat dies nichts mit einem Mangel an Selbstbewusstsein zu tun – ganz im Gegenteil sogar.
Wer sich ungeschminkt zeigt, ist selbstbewusst? Ja! Und wer sich schminkt, auch
Make-up ist für mich eine Form der Selbstinszenierung und Ausdruck meiner Persönlichkeit. Ähnlich wie bei der Wahl meiner Outfits oder auch Frisur möchte ich auch durch mein Make-up meine Individualität betonen. Ich sehe es als kreative Möglichkeit, mich selbst auszudrücken und mein äußeres Erscheinungsbild bewusst zu gestalten - selbst wenn damit an manchen Tagen lediglich das Auftragen einer leichten Foundation und etwas Bronzer ist. Es geht mir dabei nicht darum, mich zu verstecken oder großartig zu verändern, sondern vielmehr darum, meine Stärken zu betonen und mich wohlzufühlen. Bedeutet nicht, dass ich mich nicht auch ungeschminkt wohlfühle, denn das eine schließt das andere keineswegs aus.
Kurz gesagt: Make-up bietet unzählige Möglichkeiten, kreativ zu werden und verschiedene Looks auszuprobieren. Ich liebe es, mit verschiedenen Farben, Texturen und Techniken zu experimentieren und meinen individuellen Stil zu finden. Übrigens spreche ich hier nicht von zehn Kilo Foundation, wie es gerne mal heißt – während ich an manchen Tagen lediglich zu Bronzer, Concealer und Mascara greife, darf es anderen Tagen gerne etwas mehr sein. Warum auch nicht?
Make-up als Selbstliebe statt Unsicherheit
Das Auftragen von Make-up ist für mich außerdem ganz klar ein Ritual der Selbstfürsorge, denn ich nehme mir bewusst Zeit für mich. Das morgendliche Schminken ist für mich ein Moment der Ruhe und des Wohlbefindens, in dem ich mich auf den bevorstehenden Tag vorbereite. Es ist eine Art "Me-Time", in der ich mich um mich selbst kümmere und mir Zeit nehme.
Im Endeffekt hat jeder Mensch das Recht, sich so zu präsentieren, wie er es für richtig hält. Ob mit oder ohne Make-up – es sollte immer eine persönliche Entscheidung sein. Denn unabhängig davon, dass ich Schminken fast schon als mein Hobby bezeichnen würde, erwarte ich es von niemanden, das ebenfalls so zu sehen.
Für mich ist das Tragen von Make-up im Alltag eben eine bewusste Wahl, die nichts mit meinem Selbstbewusstsein zu tun hat. Lassen wir jeden Menschen selbst darüber entscheiden, wie er oder sie sich am besten ausdrücken möchte. Und manchmal tun Menschen Dinge einfach, weil sie es aus simplen Gründen lieben - nicht mehr und nicht weniger.
Verwendete Quelle: Redaktion