Jane Birkin: Darum war sie die wahre Stilikone unserer Zeit

Jane Birkin – eine Ikone. Bekannt war sie nicht nur als gefeierte Schauspielerin und Sängerin, sondern auch für ihren unverkennbaren Stil, der die Mode bis heute beeinflusst hat. Zeit für uns, auf ihr Leben zurückzublicken. 

Jane Birkin – eine Frau, die niemals aus der Mode gekommen ist! Das Lied "Je t’aime… moi non plus", das die Sängerin mit ihrem Partner Serge Gainsbourg im Jahr 1969 aufnahm, machte die damals 20-Jährige weltweit bekannt. Zwar war der aufreizende Song ein echter Skandal und wurde in vielen Ländern verboten – doch ihre Karriere ging seitdem steil bergauf. Vor allem in der Welt der Mode wurde sie als Stilikone gefeiert und es ist kaum zu leugnen, wie stark ihr Einfluss war. "Serge war ein großartiger Mann. Ich war nur hübsch", pflegte sie immer zu sagen. Doch hier kommen 3 Gründe, warum sie weitaus mehr als das war. 

Jane Birkin: 3 Gründe, warum sie als Modeikone so gefeiert wird

1. Jane Birkin revolutionierte den französischen Stil

Den französischen Chic, wie wir ihn heute kennen, haben wir unter anderem Jane Birkin zu verdanken. Mit ihrem einzigartigen Sinn für Kleidung hat sie eine neue Art von Weiblichkeit und Lässigkeit erschaffen, die zum damaligen Zeitpunkt vor allem für eine sexuelle Befreiung stand. Mühelose Looks, nackte Haut und eine gewisse Nonchalance machten ihren Style aus und sind bis heute in der typischen Mode der Französinnen wiederzufinden. 

2. Sie war die Namensgeberin der Birkin Bag

Die Hèrmes Birkin Bag zählt nicht nur zu den teuersten Taschen-Modellen weltweit, sondern auch zu den beliebtesten. Benannt wurde sie – wie es der Name bereits erahnen lässt – nach Jane Birkin höchstpersönlich. Das Modell wurde übrigens unter der Prämisse entworfen, ihren Anforderungen als junge Mutter gerecht zu werden, nachdem sich die Stilikone beschwert hatte, wie schwer es sei, eine geeignete Lederhandtasche zu finden, um die Fläschchen ihrer Tochter einzupacken. Übrigens: Statt einer Tasche griff die Stilikone dann häufig auf einen Weidenkorb zurück. 

Eine Zufallsbegegnung sollte einen Stein ins Rollen bringen, der ihren Einfluss in der Welt der Mode für immer prägte. Diese geschah auf einem Flug von Paris nach London in den 80er-Jahren, auf dem zufälligerweise auch der Vorsitzende der High End Brand Hermès, Jean-Louis Dumas, an Bord war. 

Jean-Louis Dumas erhörte ihre Beschwerde und griff noch an Bord zu Stift und Papier, in diesem Fall soll es eine Serviette gewesen sein und erweiterte die damals schon vorhandene und sehr beliebte Kelly Bag zur bekannten Birkin Bag. Das Tauschgeschäft? Jean-Louis Dumas fertigte das Modell nach ihren Wünschen (inklusive Fach für Babyfläschchen) an, durfte es im Gegenzug nach ihr benennen. Ein Klassiker entstand. 

Jane Birkin schmückte die Tasche stets mit Stickereien und Anhängern für humanitäre Zwecke und trug sie, bis es eine Sehnenentzündung ihr nicht mehr ermöglichte.

3. Jane Birkin blieb immer ihrem Stil treu

Lange bevor Stars und berühmte Persönlichkeiten ihre Looks von Stylisten und Stylistinnen stylen ließen, gelang es Jane Birkin mit Bravour, ihre Outfits zum größten Teil selbst zusammenzustellen. Dabei ließ sie sich nicht wie viele ihrer Zeitgenossinnen von dem angesagten Hollywood Glamour beeinflussen, sondern erschuf ihren ganz persönlichen Stil. 

Unschuldig und trotzdem sinnlich, cool und dennoch elegant, simpel, obgleich spannend – Jane Birkin hatte ein unglaubliches Auge für Mode und blieb sich dabei immer selbst treu. Hemdblusen, androgyne Denim-Pieces sowie Strickkleider waren ihre Go-to-Pieces und der freche Fransen-Pony ihr Markenzeichen. Die Idee, Marktkörbe als Handtaschen zu tragen, stammte ebenfalls von ihr. 

Jane Birkin liebte den Mix aus zeitloser Eleganz und femininem Modestil. Sowohl Klassiker wie T-Shirts, weite Jeans, Schlaghosen und Pullover gehörten zu ihren Must-haves, wie kurze Röcke, Minikleider oder tief ausgeschnittene, aufregende Dresses mit Blüten-Stickereien. Dazu kam ihre große Vorliebe für Vintage-Teile, auf die sie immer wieder in ihren Looks zurückgegriffen und dadurch echte Statements gesetzt hat. Damit steht fest: Die Modewelt beeinflusste nicht sie, sondern Jane Birkin die Modewelt!

Jane Birkin – ihr Leben

Jane Birkin wurde am 14. Dezember 1946 in London geboren und wuchs in einer kreativen Familie auf. Ihr Vater war ein erfolgreicher Royal Navy Offizier, während ihre Mutter Schauspielerin war. Vielleicht ein Grund, warum es Jane später selbst die Branche zog. Mit 18 Jahren ging Birkin nach London, lernte dort ihren ersten Mann, John Barry, kennen und lieben und bekam mit ihm eine Tochter. 

Ihr Durchbruch erfolgte in den 1960er Jahren, als sie als Schauspielerin durch Filme wie "Blow-Up" und "Wonderwall" bekannt wurde. In der Zeit entwickelte sich Jane vom Mauerblümchen zum echten Filmstar. Doch es war ihre Beziehung zu dem französischen Sänger Serge Gainsbourg, die sie endgültig ins Rampenlicht der Showwelt rückte. Der Anlass ihrer Begegnung? Der Musikfilm "Clover".  

Das Paar wurde zu einer der bekanntesten und einflussreichsten der damaligen Zeit, eine solch öffentliche Beziehung gab es zu dieser Zeit noch nicht. Gemeinsam produzierten sie 18 Jahre lang gemeinsam Musik und Gainsbourg entwickelte sich zu einer der wichtigsten Menschen in Jane Birkins Leben. 

Vor allem der Song aus dem Jahr 1969, ein Duett der beiden, erlangte weltweit Berühmtheit. Für die französischen Radiosender galt "Je t’aime … moi non plus" aber als zu anstößig und wurde aus diesem Grund jahrelang nicht gespielt.

1980 gingen Jane Birkin und Serge Gainsbourg getrennte Wege, ihr neuer Partner war der Regisseur Jacques Doillon, in seinen Filmen wirkte sie als Schauspielerin mit und erlangte durch neue, andere Rollen einen anderen Charakter als Schauspielerin. Ihre Figuren in den Filmen wurden expressiver, intensiver und anspruchsvoller.

Nach dem Tod ihres Expartners Serge Gainsbourg wollte Jane nie wieder Musik machen, konnte sich aber von der Branche nicht lösen und verfolgte ihre Leidenschaft bis an ihr Lebensende. Am 26. Juli starb die Stilikone im Alter von 76 Jahren in Paris.

Verwendete Quellen: BOF, Spiegel, Vogue France