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Cristina Caricato – 'Wie Frauen die Welt der Technologie verändern'

Cristina Caricato, Leiterin der PR-Abteilung von Xiaomi Westeuropa, ist eine Referenz in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation auf den europäischen Märkten. Sie ist eine inspirierende Führungspersönlichkeit, die in der Lage ist, die Branche zu beeinflussen und zu verändern. Wir sprechen mit ihr über weibliches Empowerment, Technologie und Visionen.

Charismatisch, entschlossen und mit einer klaren Vision für die Zukunft. Cristina Caricato, das Gesicht der Kommunikation bei einem der einflussreichsten Technologieunternehmen der Welt, gehört zu den Frauen, die den Wandel nicht nur mitverfolgen, sondern anführen. Von der PR-Managerin Italiens bis zur PR-Leiterin für Xiaomi Westeuropa ist ihr Aufstieg unaufhaltsam, genau wie ihre Einstellung zum Wandel.

"Bei Innovation geht es nicht nur um Geräte, sondern um Verbindungen zwischen Menschen und Ideen", sagt sie. Und schon beim ersten Treffen beeindruckt sie mit ihrer sanften Energie, einer Mischung aus Freundlichkeit und Durchsetzungsvermögen. Es ist kein Zufall, dass sie in die Liste der 'Unstoppable Women' aufgenommen wurde, der italienischen Innovatorinnen, die die Spielregeln neu definieren. Die Eigenschaften einer Führungspersönlichkeit? Entschlossenheit, Neugierde, der Wunsch, sich zu verbessern, und die Fähigkeit, jedes Hindernis in eine Chance zu verwandeln.

Aber was bedeutet es wirklich, eine weibliche Führungskraft in der Technologiebranche zu sein? Und wie kann man ein neues Führungsmodell entwickeln, das zukünftige Generationen inspiriert? In diesem Interview erzählt sie von ihrem Werdegang, den Herausforderungen und Chancen in einer Welt, die sich ständig weiterentwickelt. Denn, wie sie uns berichtet: "Der wahre Luxus besteht heute darin, innovativ zu sein, ohne die Menschen aus den Augen zu verlieren."

Cristina, welchen Weg sind Sie gegangen, um hierher zu kommen?

Meine Reise begann mit meiner Leidenschaft für Kommunikation in der internationalen Agentur Burson-Marsteller. Dort hatte ich die Möglichkeit, die Komplexität der Technologie in etwas Zugängliches und Faszinierendes für die Öffentlichkeit zu übersetzen. Xiaomi ist der perfekte Ausdruck dieser Vision: dynamisch, mit einem stets zukunftsorientierten Blick. 2019 als PR-Managerin für den italienischen Markt zu Xiaomi zu kommen, war ein wichtiger Meilenstein – aber vor allem ein neuer Ausgangspunkt.

Was ist der spannendste Aspekt Ihrer Arbeit bei Xiaomi? Und welcher ist der herausforderndste?

Jeden Tag haben wir die Möglichkeit, Geschichten über Innovationen zu erzählen, die das Leben der Menschen verbessern. Es ist aufregend, in einem Unternehmen zu arbeiten, das ständig neue technologische Grenzen auslotet.

Die größte Herausforderung? Eine authentische und konsistente Erzählweise zu schaffen – in einer Welt, in der sich alles mit Lichtgeschwindigkeit verändert. Das richtige Gleichgewicht zwischen der globalen Botschaft und den spezifischen Bedürfnissen jedes einzelnen Marktes zu finden, ist eine Übung in Strategie, Empathie und Kreativität.

Das Western-Europe-Team von Xiaomi mit Cristina Caricato

Ist es eine Herausforderung, als Frau in einer überwiegend männlichen Branche wie der Technologie zu arbeiten? Mit welchen Hindernissen sind Sie konfrontiert worden, und was treibt Sie an, diese zu überwinden?

Die Technologiebranche ist nach wie vor ein überwiegend männlich geprägtes Umfeld, aber das bedeutet nicht, dass Frauen keinen Platz darin haben. Natürlich gibt es Herausforderungen, aber ich liebe Herausforderungen – sie sind eine Gelegenheit, sich zu behaupten und eine neue Perspektive einzubringen.

Eine Frau zu sein ist kein Nachteil, sondern eine Stärke. Was mich antreibt, Hindernisse zu überwinden, ist die Gewissheit, dass ich nicht nur mit meinen fachlichen Fähigkeiten etwas bewirken kann, sondern auch dazu beitragen kann, die Erzählweise und Kultur einer ganzen Branche zu verändern. Jeder Fortschritt, den wir machen, ebnet den Weg für neue Möglichkeiten für andere Frauen – und genau das motiviert mich jeden Tag.

Haben Sie im Laufe der Jahre Veränderungen in Bezug auf die weibliche Beteiligung an Führungspositionen festgestellt?

In den letzten Jahren hat es mehr Offenheit und Bewusstsein für die Bedeutung einer gleichberechtigten Führung gegeben. Aber die Tatsache, dass wir immer noch darüber sprechen, zeigt, dass es noch ein weiter Weg ist, um ein wirklich ausgewogenes Wachstum zu erreichen.

Unternehmen beginnen zu verstehen, dass Geschlechtervielfalt – sowohl in Teams als auch im Top-Management – einen echten Mehrwert schafft: mehr Innovation, unterschiedliche Perspektiven und eine stärkere Verbindung zu einem breiteren Publikum. Doch das allein reicht nicht – es braucht konkrete Maßnahmen.

In diesem Sinne bringen die neuen Generationen einen entscheidenden Wandel mit sich: eine neue, bewusstere und inklusivere Denkweise. Diese Entwicklung gibt uns Hoffnung für eine Zukunft, in der Geschlechtergleichheit nicht mehr die Ausnahme, sondern die Norm ist.

Frauen in Machtpositionen sind immer noch in der Minderheit im Vergleich zu Männern. Ist es wirklich notwendig, doppelt so hart zu arbeiten, um den eigenen Wert zu beweisen, oder ist das ein selbst auferlegter Druck? Wie haben Sie diesen Aspekt erlebt?

Leider ist es wahr, dass viele Frauen das Gefühl haben, ihren Wert ständig beweisen zu müssen – oft mehr als ihre männlichen Kollegen. Das ist sowohl ein kultureller als auch ein selbst auferlegter Druck.

Ich habe jedoch immer daran geglaubt, dass die Qualität der Arbeit für sich selbst spricht, unabhängig vom Geschlecht. Das eigentliche Problem liegt in tief verwurzelten Vorurteilen, die bestimmte Positionen eher Männern oder Frauen zuschreiben.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wahre Leistung auf Meritokratie basieren sollte: Der Wert einer Person hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern von ihren Fähigkeiten, ihrer Hingabe und ihrer Fähigkeit, Ergebnisse zu erzielen. Persönlich habe ich mich immer darauf konzentriert, meine Arbeit mit vollem Einsatz zu machen, ohne das Gefühl zu haben, mich extra beweisen zu müssen – nur weil ich eine Frau bin.

Was bedeutet weibliches Empowerment für Sie?

Für mich bedeutet es, die Freiheit und die Möglichkeiten zu haben, das eigene Talent ohne Barrieren auszuleben – seien sie sozialer, kultureller oder struktureller Natur. Empowerment ist ein Prozess, der mit Bildung beginnt und sich durch alle Lebensbereiche zieht, bis hin zur Arbeitswelt. Es geht darum, sich des eigenen Wertes bewusst zu werden.

Dieses Konzept geht weit über eine Jobbezeichnung hinaus – es umfasst persönliche Entwicklung, Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Weibliche und männliche Führung: Gibt es Unterschiede? Welche Stärken bringt eine weibliche Führung mit sich?

Führung hat kein Geschlecht, sondern einen Stil. Es gibt fähige und weniger fähige Führungskräfte – unabhängig vom Geschlecht. Dennoch neigen Frauen dazu, eine Führungskultur zu entwickeln, die auf Empathie, Zusammenarbeit und einer langfristigen Vision basiert. Nicht, weil diese Eigenschaften angeboren sind, sondern weil die Gesellschaft uns gelehrt hat, Beziehungen anders zu gestalten. Diese Qualitäten sind in der heutigen Arbeitswelt nicht nur nützlich – sie sind unverzichtbar.

Sheryl Sandberg, die ehemalige COO von Facebook, sagte einmal: "Die Stärke der Frauen liegt nicht nur in ihrem Intellekt, sondern in ihrer Fähigkeit, sich zu vernetzen und bedeutungsvolle Beziehungen aufzubauen." Was halten Sie davon?

Ich stimme ihr vollkommen zu. Networking, Teamgeist und der Aufbau wertvoller Beziehungen sind entscheidende Aspekte jeder Führungspersönlichkeit. Kommunikation, Verbundenheit und Vertrauen sind essenziell für den Erfolg eines Teams und einer Organisation. Und gerade im Bereich PR, wo die Verbindung zu Menschen alles ist, wird diese Fähigkeit noch wichtiger.

Sie wurden in die Liste der 'Unstoppable Women' aufgenommen – die 150 Frauen, die in Italien im Bereich Innovation, Digitalisierung und Start-ups wegweisend sind. Welche Eigenschaften halten Sie für entscheidend, um in diesem Sektor erfolgreich zu sein?

Entschlossenheit ist zweifellos entscheidend, aber sie reicht nicht aus, wenn sie nicht mit Neugier, dem Streben nach kontinuierlicher Verbesserung und der Fähigkeit zur Zusammenarbeit einhergeht. Wer wirklich etwas bewegen will, muss auch bereit sein, mit Rückschlägen umzugehen und sie in Chancen zur Weiterentwicklung zu verwandeln. Es geht nicht um einen einsamen Wettlauf, sondern um eine gemeinsame Reise – mit einem Team und einem Unterstützungsnetzwerk, das einen dazu bringt, die eigenen Grenzen zu überwinden und immer mehr Wert für Menschen und Organisationen zu schaffen.

Welchen Rat würden Sie jungen Frauen geben, die eine Karriere in Führungspositionen anstreben?

Habt keine Angst vor dem Scheitern, denn jeder Fehler ist eine wertvolle Lektion. Ergreift jede Gelegenheit, die sich euch bietet, aber seid auch bereit, schwierige Entscheidungen zu treffen – jene, die Mut erfordern. Setzt euch für eure Ideen ein, aber bleibt nicht bei der ersten Lösung stehen, die euch in den Sinn kommt. Nicht immer ist die erste Idee die beste! Seid neugierig, erkundet neue Wege und vor allem: Hört auf, euch zu fragen, ob ihr gut genug seid – denn das seid ihr bereits.

Xiaomi ist eine junge und dynamische Marke. Wie engagiert sich das Unternehmen für Inklusion und Diversität, sowohl im Team als auch in der Kommunikation?

Xiaomi setzt sich stark für Inklusion und Diversität ein – sowohl in den Teams als auch in der Kommunikationsstrategie. Unsere globale und multikulturelle Ausrichtung spiegelt sich nicht nur in unseren Projekten, sondern auch in den Menschen wider, die sie leiten. In der Region Westeuropa sind wir beispielsweise stolz darauf, eine Frau an der Spitze der Marketingabteilung zu haben. In Schlüsselmärkten wie Spanien, Deutschland, Italien und Großbritannien werden strategische Positionen wie Head of Marketing oder Head of Retail von Frauen besetzt. Dies zeigt Xiaomis konkretes Engagement für Geschlechtergleichheit und dafür, Frauen in Führungspositionen zu bringen, wo sie direkten Einfluss auf unsere Innovationskraft und unsere Fähigkeit haben, verschiedene Zielgruppen zu erreichen.

Darüber hinaus achten wir darauf, eine inklusive Sprache zu verwenden und Kampagnen zu gestalten, die alle unsere Nutzer einbeziehen und wertschätzen – unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung.

Im Zusammenhang mit Inklusion und neuen Generationen engagiert sich Xiaomi für das Projekt Bridging the Digital Divide in Education, um die digitale Kluft durch Bildung und Innovation zu schließen. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

Wir leben in einer Zeit, in der Technologie eine außergewöhnliche Chance sein kann – aber nur, wenn sie für alle zugänglich ist. Deshalb investiert Xiaomi in Projekte, die die digitale Kluft verringern, indem sie Werkzeuge und Ressourcen bereitstellen, um eine inklusive und innovative Bildung zu gewährleisten. Die Zukunft beginnt genau hier.

Wird der wahre Luxus der Zukunft darin bestehen, die fortschrittlichste Technologie zu besitzen – oder sich bewusst von ihr zu lösen? Was würden Sie wählen?

Ich glaube, der wahre Luxus wird darin bestehen, die richtige Balance zwischen beidem zu finden. Das Gleichgewicht ist der Schlüssel. Technologie sollte unser Leben verbessern, aber nicht dominieren. Sie ist für unsere Entwicklung unerlässlich, aber ebenso wichtig ist es, unser Wohlbefinden zu bewahren und Zeit für echte Beziehungen und für uns selbst zu finden. Und das ist eine Erinnerung auch an mich selbst – denn ich sollte das definitiv öfter tun! Aber letztendlich hört man nie auf zu wachsen und zu lernen.

Photos by Marco D'Amico - Make Up / Hair by Yolanda Blanco - Location: El Palauet Royal Suites Barcelona