Es gibt bestimmte zwischenmenschliche Verhaltensweisen, die als toxisch angesehen werden. Sie beeinträchtigen das Wohlbefinden anderer Personen, wenn sie in deiner Nähe sind und führen zu Spannungen oder Konflikten. Doch woran kann man diese wirklich festmachen, welche Verhaltensmuster gehören dazu? In diesem Artikel nennen wir fünf Anzeichen, die darauf hindeuten, dass du eine toxische Person bist.
Video: Führe ich eine toxische Beziehung?
6 Anzeichen, dass du eine toxische Person bist
1. Du kritisierst alle ständig
Du übst ständig Kritik an anderen Menschen? Eine toxische Person hat immer etwas an anderen auszusetzen – egal was sie machen. Sie können dich einfach nicht zufrieden stimmen. Dieses Verhalten kann dazu führen, dass andere sich minderwertig und unsicher fühlen. Es ist wichtig, im Bedarfsfall konstruktive Kritik zu üben und genau zu definieren, wo die Probleme liegen. Nur dann kann man sie aus der Welt schaffen. Vielleicht kannst du die andere Person sogar unterstützen und helfen, die Situation zu verbessern? Das funktioniert aber nicht, indem man diese nur niedermacht. Versuche, über deinen Schatten zu springen und die andere Person für dich einzunehmen – mache dich frei von dem Gedanken, dass andere dir nur schaden wollen.
2. Du liebst die Opferrolle
Menschen mit einem toxischen Verhalten schlüpfen gern in die Opferrolle – alle sind gegen einen! Sie lieben es manchmal geradezu, das Opfer darzustellen und die Schuld für ihre eigenen Probleme und Fehler auf andere abzuwälzen. Sie übernehmen keine Verantwortung für ihr eigenes Handeln und suchen stattdessen nach Sündenböcken. Dieses Verhalten kann zu Konflikten und Spannungen in Beziehungen führen.
Natürlich ist jeder Mensch auch mal ein sogenanntes Opfer. Wird man über- oder hintergangen, ist man zu Recht verletzt. Man muss hier richtig unterscheiden und die eigenen Geschicke, auf die man selber einwirken hat, selbst in die Hand nehmen. Man kann nicht andere permanent dafür verantwortlich machen, wie das eigene Leben verläuft. Gegen manche Sachen kann man sich nicht wehren, weil man einfach keinen Einfluss darauf hat. Das nennt man Politik. Aber auch mit ungerechten Entscheidungen muss man irgendwann lernen, umzugehen, auch wenn diese schmerzlich sind.
3. Du manipulierst andere
Jeder manipuliert andere mal, um etwas Bestimmtes zu bekommen oder zu erreichen – selbst Kinder wissen schon, welche Knöpfe sie drücken müssen, um bei Eltern oder Großeltern ihren Willen durchzusetzen. Toxische Personen sind aber häufig Meister der Manipulation und nutzen diese Fähigkeit, um ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche permanent durchzusetzen. Sie spielen mit den Gefühlen anderer und haben auch kein Problem damit, ihnen Schuldgefühle zu einzureden. Wer so manipulativ handelt, kann das Vertrauen in jeder Beziehung, egal ob privat oder geschäftlich, zerstören, weil das Verhalten zu einem Ungleichgewicht der Macht führt.
4. Du bist eine Drama-Queen
Du liebst Drama über alles und provozierst auch gerne Konflikte? Toxische Personen neigen dazu, sich in Streitigkeiten zu verwickeln und diese aufrechtzuerhalten. Sie suchen nach Aufmerksamkeit und genießen es, andere Menschen aus der Ruhe zu bringen. Dieses Verhalten kann zu einer negativen Atmosphäre und einem angespannten Umfeld führen, denn viele Menschen fühlen sich von einem so großen Ego und Aufmerksamkeitsstreben schlichtweg überfordert. Sie haben keine Lust, ständig die Allüren zu ertragen und immer wieder in Konflikte hineingezogen zu werden. Falls du also zu diesen Attitüden neigen solltest, schalte unbedingt mal einen Gang herunter.
5. Du kennst keine Grenzen
Toxische Menschen haben oft große Probleme damit, Grenzen zu respektieren. Sie überschreiten diese unbewusst oder bewusst, wenn sie einen Konflikt schüren wollen, und gehen über die Bedürfnisse und Wünsche anderer Personen einfach hinweg. Es zählt schließlich nur das, was sie wollen. Es ist in Ordnung, sich auch mal etwas zu holen – im Job ist Konkurrenzdenken normal und mit Sicherheit gewinnt nicht derjenige, der sich brav hinten anstellt und wartet, bis er beachtet wird. Wie heißt es so schön: Klappern gehört zum Handwerk! Aber es gibt Grenzen des guten Geschmacks und des Anstands. Oft kommt man besser ans Ziel, wenn man andere Menschen mitnimmt, anstatt sie außen vorzulassen. Eines sollte dir klar sein: Ohne andere Menschen kommt auf Dauer niemand zurecht!
6. Du erwartest, dass andere Menschen dich glücklich machen
Wie heißt es so schön: "Jeder ist seines Glückes Schmied" – diese Redensart kommt nicht von ungefähr und beschreibt ganz genau, worum es geht. Natürlich können andere Menschen erheblich dazu beitragen, dass wir glücklich sind oder nicht. Aber man muss sich selbst um seine Angelegenheiten kümmern und die Dinge in die Hand nehmen. Aber was tun toxische Menschen? Sie geben anderen gerne die Schuld dafür, wenn ihn ihrem Leben nicht alles so verläuft, wie sie es sich vorgestellt haben. Das Ziel ist, andere damit unter Druck zu setzen, damit sie einem die Arbeit abnehmen. Und natürlich ist dieses Verhalten auch ein Vertuschen der eigenen Schwäche, nämlich dass man seine Angelegenheiten anscheinend nicht selbst auf die Reihe bekommt. Merke: Man ist im Leben für sich selbst verantwortlich – wenn man Hilfe braucht, dann sollte man sich nicht scheuen, andere darum zu bitten.
Kritik annehmen und an sich arbeiten – aber auch selbstbewusst sein
Es ist wichtig zu betonen, dass niemand perfekt ist und dass wir alle gelegentlich toxische Verhaltensweisen zeigen können. Es geht darum, sich dieser Verhaltensweisen bewusst zu sein und daran zu arbeiten, sie zu verbessern. Wenn man feststellt, dass man einige dieser Anzeichen zeigt und aus dem Muster nicht herauskommt, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um an sich selbst zu arbeiten und gesündere Beziehungen aufzubauen. Auf jeden Fall sollte man kritikfähig sein und Feedback von anderen nicht einfach von der Hand weisen.
Fest steht aber auch: Echte Freunde und gute Kollegen akzeptieren uns als Person mit all unseren Stärken und Schwächen. Andere können sich nicht nur die Rosinen herauspicken und uns für unangenehmere Verhaltensweisen als Abtrünnige abstufen. Das Gesamtpaket macht uns als Person schließlich aus und man muss sich nicht vor anderen Menschen klein machen, um akzeptiert oder verstanden zu werden. Du musst nicht allen gefallen – das solltest du wissen. Das Verhalten anderer Personen ist nämlich nicht der alleinige Maßstab.
Aber wie schon erwähnt, solltest du dir deiner eigenen Verhaltensweisen bewusst sein, um ein glücklicheres Leben zu führen und in einer Gemeinschaft mit unterschiedlichen Charakteren klarzukommen. Das ist nämlich alles, was zählt.
Quellen: studyflix.de, glomex.de