
Du wachst am frühen Morgen auf, gehst ins Badezimmer, schaust in den Spiegel und was entdeckst du? Die ersten grauen Haare! Das kann im ersten Moment ein Schock sein, vor allem wenn du noch jung und Mitten in den 20ern bist. Wer mit 20 schon graue Härchen bekommt, ist vergleichsweise früh dran, allerdings ist es nicht ganz unwahrscheinlich. Im Regelfall beginnt die Ergrauung der Haare in den 30ern. Nun aber kein Grund zur Panik. Wir verraten, warum du schon in jungen Jahren graue Haare bekommen könntest und wie du sie ideal kaschierst, wenn du das möchtest.
Warum bekommt man graue Haare?
Wie in allen Zellen unseres Körpers durchlaufen auch unsere Haarfollikel einen Alterungsprozess. In unserem Gesicht zeigt sich die Zellalterung für kleine Fältchen, auf dem Kopf natürlich nicht durch eine faltige Kopfhaut, sondern durch graue Haare. Mit der Zeit nimmt der Stoffwechselprozess der Zellen ab, sodass ab einem bestimmten Zeitpunkt anfallendes Wasserstoffperoxid nicht mehr neutralisiert werden kann. Dieser verlangsamte Prozess stört dann die Bildung der Aminosäure Tyrosin, welche an der Bildung von Melanin beteiligt ist.
Melanin ist das Pigment, welches für die Farbe in unseren Haaren verantwortlich ist. Wird das Melanin nicht mehr ausreichend produziert, dann schließen die haarbildenden Zellen an den Haarwurzeln anstelle der Farbpigmente Luftblässchen in die Haare ein. Für uns wirken dann die betroffenen Strähnchen und einzelnen Haare weiß oder grau.
Darum hast du graue Haare mit 20
Es ist selten, aber ein ganz natürlicher Alterungsprozess, wenn die Zellalterung in den Haaren schon mit 20 beginnt. Jeder Mensch ist unterschiedlich und jede innere Uhr tickt anders. Das vorzeitige Ergrauen wird im medizinischen Canities praecox genannt, bei dem bei Betroffenen die Melaninproduktion schon früher aussetzt und graue Haare entstehen.
Graue Haare mit 20: Die Ursachen
- Genetische Ursache: Laut verschiedenen Forschungen sind Ursachen für ein frühzeitiges Ergrauen der Haare vielfältig, können aber häufig an der familiären und genetischen Vorbestimmung liegen. Einige Forscher haben das Gen IRF 4 als Ursache für graue Haare festgestellt und haben nachgewiesen, dass genetische Vererbung eine Ursache für graue Haare mit 20 sein kann.
- Stress: Laut einer Studie der New Yorker Universität kann Stress die Stammzellen in den Haarfollikeln ermüden und es kann deshalb auch bei jüngeren Menschen zu grauen Haaren kommen. Es wird also vermutet, dass ein großer Workload und extremer Stress zu einem vorzeitigeren Ergrauen führen kann.
- Krankheiten: Wenn du frühzeitig in den 20ern an grauen Haaren leidest, lohnt sich ein Check-up beim Arzt*Ärztin des Vertrauens. Verschiedene Erkrankungen, wie zum Bespiel an der Hormondrüse, der Schilddrüse oder auch Autoimmunkrankheiten können sich auf die Haarfarbe auswirken. Die genannten Krankheiten können dazu führen, dass sich die Körperzellen in unserem Körper gegenseitig angreifen, was eine Beschädigung der Haarzellen zur Folge hat.
- Vitamin-Mangel: Das Wachsen von grauen Haaren kann durch einen Vitamin-B12-Mangel hervorgerufen werden. Das tritt zum Beispiel häufiger bei Menschen auf, die sich vegan ernähren, da Vitamin B12 in tierischen Lebensmitteln zu finden ist.
- Nikotin: Ja, Nikotin kann nicht nur Falten hervorrufen, sondern auch Schaden an den Haarfollikeln anrichten. Die geschädigten Haarwurzeln produzieren dann nur noch farblose Haare auf dem Kopf.
Was tun gegen graue Haare?
- Du solltest deinen Stress reduzieren und eine gesunde Lebensweise einschlagen, dazu gehört die Ernährung umzustellen und weniger schädliche Umwelteinflüsse.
- Vitamin B12 kannst du als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, was gegen das Ergrauen helfen kann.
- Wenn dich einzelne Haare stören, kannst du sie mit einer Pinzette rauszupfen. Das ist allerdings schmerzhaft und ist keine langfristige Lösung.
- In Drogerien und Parfümerien gibt es mittlerweile tolle Ansatzsprays oder Haarmascaras, mit denen du im Nu die grauen Haare abdecken kannst.
- Um graue Haare effektiv abzudecken, hilft nur eine Haarfärbung. Da kannst du zu einer schonenden Tönung greifen oder zu einer dauerhaften Coloration. Am besten lässt du dich von einem Profi beraten, was für dich in Frage kommt.
- Heutzutage brauchst du deine grauen Haare gar nicht zu verstecken. Steh zu dir selbst und trage den sogenannten trendigen "Granny-Hair-Look" mit Selbstbewusstsein.
Wie lässt man graue Haare am besten rauswachsen?
Um die grauen Haare rauswachsen zu lassen, gibt es verschiedene Methoden. Viele haben keine Lust mehr auf das ewige Ansatzfärben und Colorieren. Deshalb kommen jetzt Tipps, wie du deine grauen Haare am besten rauswachsen lassen kannst:
- Durch eine Intensivtönung kannst du dir die Übergangsphase erleichtern, indem du den Ansatz so lange tönst, bis die Coloration komplett herausgewachsen ist. Die Intensivtönung verblasst nämlich mit jeder Haarwäsche Stück für Stück und das natürliche Grau kommt zum Vorschein.
- Für einen schönen Übergang solltest du dir Highlights und Strähnchen ins Haar setzen lassen. Am besten lässt du dich hier beraten, damit es zu keinen Färbeunfällen kommt.
- Der radikalste Tipp ist wohl die Rauswachs-Methode oder ein Kurzhaarschnitt. Wenn es zum Beispiel auf die Winterzeit zu geht, kannst du Mützen tragen, um den Ansatz zu kaschieren. Kleine Strähnchen erleichtern den Übergang zusätzlich.