Nachhaltige Lederschuhe – "Made in Europe"

Nachhaltige Lederschuhe – "Made in Europe"

Das Thema Nachhaltigkeit ist in fast allen Branchen seit Jahren aktuell und auch die Modebranche, immerhin das zweitgrößte Konsumgütersegment in Deutschland, muss sich der Tatsache stellen, dass Nachhaltigkeit für die Verbraucher immer wichtiger wird. Auch Schuhe gelten als Wegwerfprodukt, weil sie in vielen Fällen nach spätestens zwei Jahren kaputt oder so abgenutzt sind, dass man sie entsorgt. Das muss allerdings nicht so sein, denn hochwertig gefertigte Schuhe aus exzellenten Materialien bleiben länger tragbar.

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Worauf ihr beim nachhaltigen Schuhkauf achten solltet? Im Artikel erfahrt ihr es

Mode kämpft mit dem Image der Massenware

Vor allem in der Schuh- und Modebranche wird sehr viel in Asien bzw. Billiglohnländern produziert. Wie prekär die Arbeitsbedingungen dort sind, zeigte sich beim Einsturz einer achtstöckigen Textilfabrik in Dhaka im Jahre 2013 mit über 1100 Toten Arbeitern und Arbeiterinnen. Auch Kinderarbeit und unfaire Entlohnung sind in vielen Billiglohnländern leider eher die Regel als die Ausnahme.

Schuhe sind oft aufgrund schlechter Verarbeitung und wenig überzeugender Materialien "Wegwerfprodukte", die meist nicht lange halten und zudem durch immer neue Kollektionen schnell an Attraktivität verlieren. Das Problem ist eine Massenproduktion, die mehr Wert auf Konsum als auf Tradition legt. Warum zahlreiche Unternehmen dort fertigen lassen, zeigt sich etwa daran, dass ein in diesen Ländern produziertes Paar Schuhe lediglich zwischen 5,51 Euro und 14,20 Euro kostet.

Merkmal für Nachhaltigkeit: Qualität statt Quantität

Generell sieht man auch an der augenblicklichen Lieferkettenkrise, ausgelöst durch die Corona-Pandemie und den Handelskrieg der beiden größten Volkswirtschaften sowie die drohende Klimakrise, wie wichtig auch die Rolle von Unternehmen hier ist.

Ein ursprünglich als Online-Portal gegründetes Unternehmen namens Shoepassion stellt beispielsweise die Schuhe für seine insgesamt 10 Stores in Deutschland und Österreich seit seiner Gründung in Europa her. Genauer gesagt im spanischen Almansa, nachdem zuvor im ungarischen Budapest produziert wurde. Die Materialien der im Portfolio enthaltenen Lederschuhe werden auch aus Europa bezogen, z. B. aus Italien und Portugal. Zu finden sind dabei Eigenmarken wie Heinrich Dinkelacker, einer der ältesten und qualitativ hochwertigsten Lederschuhmarken.

Nachhaltigkeit von Schuhen bedeutet oft, dass sie in Handarbeit gefertigt werden. Wenn man bedenkt, dass ein klassischer Schuh aus 65 Einzelkomponenten besteht, für deren Zusammenfügen insgesamt 210 Arbeitsschritte notwendig sind, wird deutlich, wie viel Aufwand in einem solchen Lederschuh steckt und an wie vielen Punkten der Produktion es gilt, nachhaltig zu arbeiten.

Für Unternehmen im Bereich Schuhhandel, die Sneakers, Boots, Mokassins sowie rahmengenähte Herrenschuhe herstellen, ist ein entsprechendes Angebot an Damenschuhen heute unerlässlich, soll die gesamte Bandbreite potenzieller Käuferinnen und Käufer angesprochen werden. Für die korrekte Vermessung der Füße wird dabei auf neueste Technologie zurückgegriffen. Diese nennt sich digitale Fotovermessung und funktioniert mittels der als Revolution geltenden Shoepassion ID, die der jeweiligen Person zugewiesen wird. Die digital durchgeführte Vermessung wird durch einen Foto-Scan, bei der die Länge und Breite des Fußes exakt ermittelt wird, realisiert. Ein sogenannter "Zuweisungsalgorithmus" zeigt dann der Kundin die verfügbaren Modelle, die genau passen.

Für nachhaltige Schuhmode sind aber noch weitere Faktoren wichtig, etwa faire Entlohnung, ein gutes Arbeitsklima, sichere Arbeitsbedingungen und die Einhaltung aller sonstigen Standards im Bereich der Nachhaltigkeit, etwa hinsichtlich der Transparenz oder des Datenschutzes. Ein Unternehmen, das mit Nachhaltigkeit wirbt, sollte nach ethisch-moralischen Grundsätzen handeln.

Warum erfüllen handgefertigte Lederschuhe die Grundsätze der Nachhaltigkeit?

Die Nachhaltigkeit eines Produktes hängt vor allem von den Bedingungen seiner Produktion ab. Hier spielt z. B. eine Rolle, ob die Materialien umweltfreundlich und klimaneutral entstanden sind, ob sie also frei von Schadstoffen sind und ohne Freisetzung klimaschädlicher Emissionen (etwa CO2) hergestellt worden sind. Zudem ist die Haltbarkeit ein wichtiger Faktor, denn wenn Schuhe lange halten, muss die Trägerin nicht immer wieder neue Schuhe kaufen.

Schuhe halten beispielsweise dank der aufwendigen Produktion in mühsamer Handarbeit deutlich länger, als Schuhe, die z. B. nur geklebt, aber nicht handgenäht sind. Werden darüber hinaus nur die besten, strapazierfähigsten Materialien verwendet, trägt dies ebenfalls zur Langlebigkeit der Schuhe bei.

Was beim Schuhkauf häufig nicht beachtet wird, ist die Reparaturfähigkeit von Schuhen, insbesondere der Sohlen. Schuhe mit Sohlen aus Kunststoff oder Gummi lassen sich, wenn sie abgelaufen sind, nur schwer reparieren. Bei hochwertigen Lederschuhen hingegen ist es meist kein Problem, viel genutzte Sohlen oder Pfennigabsätze durch Neue zu ersetzen.

Nachhaltigkeit bedeutet auch Stabilität

Stabilität bedeutet an dieser Stelle, dass die Gründer eines Unternehmens nicht in erster Linie darauf aus sind, es möglichst schnell nach der Gründung bekannt zu machen und dann schnell an den Höchstbietenden zu verkaufen. Nachhaltigkeit entsteht vor allem durch Stabilität, auch hinsichtlich der Leitung eines Unternehmens. Dadurch, dass viele Unternehmen inhabergeführt sind und sozusagen die Selbstverwirklichung der von Leidenschaft für das Schuhmacherhandwerk Gründer- und Mitarbeiterteams wiederspiegeln, gehen Stabilität und Nachhaltigkeit Hand in Hand. Auf diese Weise macht ein solches Unternehmen einen Schritt vorwärts, wenn es darum geht, den Kundinnen die Welt der Damenschuhe zu präsentieren.     

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