
Ein Helix-Piercing ist ein Piercing, das durch die obere Ohrmuschel gestochen wird. Genauer gesagt handelt es sich um ein Knorpel-Piercing im Ohr, bei der die Ohrkante durchstochen wird. Das Knorpelgewebe wird also verletzt und ein anfänglicher Druckschmerz kann entstehen. Knorpel-Piercings bergen besondere Risiken und haben eine längere Heilungszeit. In unserem Artikel erfährst du, was du bei Entzündungen am Ohr machst, wann zu du zum Arzt gehen solltest und was du zur Vermeidung von Infektionen tun kannst.
Das Piercing kann in verschiedenen Größen und Formen getragen und entweder horizontal oder vertikal gestochen werden. Es kann mit verschiedenen Schmuckstücken wie Ringen, Steckern oder Barbell-Designs dekoriert werden.
Wie erkennt man eine Entzündung bei einem Helix-Piercing?
Eine Entzündung bei einem Helix-Piercing kann durch verschiedene Symptome erkennbar sein. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Rötung und Schwellung um das Piercing herum
- Schmerzen oder Empfindlichkeit beim Berühren des Piercings
- Ausfluss von Eiter oder Flüssigkeit aus der Wunde
- Fieber oder Schüttelfrost treten auf
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bemerkst, solltest du zügig einen Arzt aufsuchen.
Wie behandelt man eine Entzündung bei einem Helix-Piercing?
Die Behandlung einer Entzündung bei einem Helix-Piercing hängt von der Schwere der Infektion ab: Bei einer leichten Entzündung können Hausmittel wie Salzlösungen oder Kamille helfen. Auch medizinische Produkte wie Salben und Cremes können verwendet werden. In schwereren Fällen solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der entscheidet, ob sogar ein Antibiotikum eingesetzt werden muss. Stattdessen solltest du im ersten Step, wenn die Entzüngung nur leicht ist, folgendermaßen vorgehen:
- Reinige den Stecker oder den Ohrring zweimal täglich mit einer sterilen Kochsalzlösung.
- Auch Kamillentee ist ein beliebtes Hausmittel bei leichten Rötungen oder Schwellungen. Dazu wird der Tee nach Anleitung gekocht – lass ihn dann abkühlen und benetzte die Stelle mit einem Wattepad oder –stäbchen mehrfach am Tag.
- Verwende keine Seife oder alkoholhaltige Produkte, da sie die Haut austrocknen und zusätzlich reizen können.
- Wundsalben helfen ebenfalls den Heilungsprozess bei einer Entzündung zu beschleunigen. Medizinische Cremes oder Gele werden mehrfach täglich angewendet.
- Vermeide, das Helix-Piercing zu berühren, außer, um es zu reinigen.
- Schmerzmittel können die Schmerzen lindern. In schwereren Fällen kann Ihr Arzt Antibiotika verschreiben, um die Infektion zu bekämpfen. Wir können nur noch einmal betonen: Wenn Eiter austritt oder du Fieber bekommst, dann geh bitte wie zuvor beschrieben umgehend zum Arzt und unternimm keine Selbstversuche. Solche Entzündungen gehören schnell behandelt, um Schlimmeres zu vermeiden.
- Trage lockere Kleidung, um Reibung am Piercing zu vermeiden.
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Soll man ein entzündetes Piercing rausnehmen?
Es ist wichtig, dass du bei einem entzündeten Piercing nicht in Panik gerätst und es sofort entfernst. Das Entfernen des Piercings kann die Infektion verschlimmern und das Heilungsprozess verzögern. Wenn du ein entzündetes Piercing hast, solltest du zuerst versuchen, die Entzündung zu behandeln, anstatt es einfach herauszunehmen. Du kannst beginnen, indem du das Piercing gründlich reinigst und sicherstellst, dass du deine Hände vorher gründlich gewaschen hast. Verwende eine milde, unparfümierte Seife und lauwarmes Wasser, um das Piercing vorsichtig zu reinigen.
Wenn die Entzündung trotz guter Pflege anhält oder sich verschlimmert, solltest du einen professionellen Piercer oder Arzt aufsuchen. Sie können dir weitere Ratschläge geben und möglicherweise eine antibiotische Salbe oder Medikamente zur Behandlung der Infektion empfehlen. In einigen Fällen kann es notwendig sein, das Piercing zu entfernen, wenn die Infektion schwerwiegend ist oder sich ausbreitet. Dies sollte jedoch immer unter Anleitung eines Fachmanns erfolgen, um Verletzungen oder Komplikationen zu vermeiden.
Was verursacht eine Entzündung bei einem Helix-Piercing?
Ob Stecker oder Ohrring, ob Helix, Tragus oder Ohrläppchen: Du hast dir gerade frisch das Ohr gestochen, dann heißt es jetzt erst einmal vorsichtig sein. Eine Entzündung bei einem Helix-Piercing kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
- Unsachgemäße Pflege: Wenn das Piercing am Ohr nicht richtig gepflegt wird, können Bakterien in die Wunde eindringen und eine Infektion verursachen.
- Verwendung von minderwertigem Schmuck: Billiger Schmuck kann allergische Reaktionen hervorrufen und zu Entzündungen führen. Der erste Schmuck sollte aus Titan oder Kunststoff bestehen. Tipp: Chirurgenstahlenthält Nickel, was Allergien auslösen kann. Daher eignet sich dieser als Piercingschmuck nicht so gut bzw. erst nach vollständiger Abheilung. Bei einer Nickelallergie muss man komplett darauf verzichten.
- Trauma: Wenn das Piercing versehentlich gezogen oder gestoßen wird, kann dies zu einer Entzündung am Ohr bzw. an der Einstichstelle führen.
- Übermäßige Berührung: Das ständige Berühren des Piercings kann zu einer Reizung führen und eine Entzündung verursachen.
Wie kann man eine Entzündung bei einem Helix-Piercing vermeiden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine Entzündung bei einem Helix-Piercing zu vermeiden. Diese können schließlich sehr schmerzhaft und langwierig sein. Daher solle man nach dem Stechen einige Dinge beachten, um eine Infektion zu vermeiden. Zu den wichtigsten Maßnahmen, um Infektionen zu verhindern, gehören:
- In der Regel sollte man die ersten 24 Stunden nicht duschen oder zumindest keine Haare waschen.
- Pflege das Piercing regelmäßig und gründlich, beispielsweise mit einer Kochsalzlösung oder einem Antiseptikum
- Verwende als Erstschmuck fürs Ohr Stecker mit einem langen Stab – Wunden schwellen an und brauchen daher etwas Platz, um sich auszudehnen.
- Verwende hochwertigen Schmuck, der allergische Reaktionen minimiert – als Erstschmuck wird Titan oder Kunststoff empfohlen.
- Vermeide es, das frisch gestochene Piercing zu berühren – Bakterien können eindringen und die Reibung verhindert die Heilung.
- Vermeide alles, was an dem Piercing reiben und zu einer Entzündung der Wunde führen kann – sei es Kleidung, Mützen, Schals oder die Berührung mit Fingern.
- Vermeide es, an einem frischen Piercing herumzudrehen – auch das reizt das Ohrloch zusätzlich. Später sollte es regelmäßig leicht gedreht werden.
- Vermeide Schwimmbäder, Saunagänge und Whirlpools, bis das Piercing vollständig verheilt ist oder eine Entzündung bereits vorliegt – dort lauern zu viele Bakterien.
Außerdem solltest du auch dich im Piercing-Studio selbst umschauen und auf folgende Dinge achten:
- Macht das Studio einen sauberen, hygienischen und aufgeräumten Eindruck?
- Frage den Piercer nach seinen Erfahrungen – gerade wenn der Knorpel durchstochen wird.
- Lese dir im Vorwege Bewertungen im Internet durch – wie schneidet das Piercing-Studio bei Kunden ab?
- Lass dich im Vorwege beraten und über die Vorgehensweise sowie die Risiken aufklären. Lass dir auch den infrage kommenden Schmuck zeigen – wie sehen Stecker und Ohrringe aus? Wie schon erwähnt, sollte der Erstschmuck einen langen Stab haben und nur aus bestimmten Materialien gefertigt sein
All diese Maßnahmen können helfen, das Entzündungsrisiko bei einem Helix-Piercing zu vermeiden oder zu minimieren. Tipp: Diese Vorsichtsmaßnahmen gelten natürlich nicht nur für ein Helix-Piercing, sondern auch auf andere wie dem Tragus oder Labret.
Quelle: tattoo-piercing-versicherung.de