Alles, was du vor dem Stechen eines Helix-Piercings wissen solltest

Du willst dein Ohr mit einem angesagten Helix-Ohrring verzieren? Dann klären wir dich vorab über alle wichtigen Dinge rund um das beliebte Piercing auf.

Schon längst ist das Helix-Piercing zu den Klassikern unter den Schmuckstücken avanciert, die unsere Ohren verzieren. Auch du spielst mit dem Gedanken, dir das Piercing am äußeren, oberen Rand der Ohrmuschel – auch als Helix bezeichnet – stechen zu lassen? Das können wir gut verstehen. Damit du bestens vorbereitet bist und weißt, worauf es in Bezug auf das Stechen, die Kosten, mögliche Risiken und die Pflege des Schmucks ankommt, haben wir genauer recherchiert und alles Wissenswerte für dich.

Was ist ein Helix-Piercing?

Wir widmen uns erst einmal den Fakten: Das Helix-Piercing bezeichnet einen Ohrschmuck, der am oberen und äußeren Rand der Ohrmuschel gestochen wird. An dieser Stelle besteht das Ohr lediglich aus Knorpelgewebe, weshalb das Verheilen länger dauert als bei einem normalen Stecker am Ohrläppchen – ähnlich wie bei Tragus- oder Conch-Piercing. 

Nicht nur in verschiedenen Ethnien ist das Schmuckstück beliebt, seit den 1990er-Jahren erfährt das Piercing auch in westlichen Kulturkreisen immer größere Beliebtheit. Auch viele Stars lieben den Helix-Ohrring: Von Reality-Sternchen Kylie Jenner über Sängerin Miley Cyrus bis hin zu Schauspielerin Scarlett Johansson gibt es unter den Celebrities viele Fans des funkelnden Ohrschmucks. Wer sich an den Piercing-Schmuck herantraut, der sollte hierfür natürlich ein professionelles Studio mit erfahrenen Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen wählen. Wichtig ist, dass der Piercer oder die Piercerin den Helix-Ring nicht mit einer Ohrloch-Pistole schießt, da so wichtige Nerven verletzt werden können und eine Entzündung auftreten kann.

Wie wird der Helix-Ohrring gestochen?

Dass du dich bei einem Helix-Piercing also definitiv gegen das Schießen und vielmehr für das Stechen entscheiden solltest, ist damit schon einmal klar. Aber wie genau läuft das Piercen ab? Ganz einfach: Der Piercer oder die Piercerin wird zunächst einmal das Ohr gründlich desinfizieren. Anschließend wird die Einstichstelle, die selbstverständlich mit dir abgestimmt wird, markiert. Nun wird losgelegt und der Helix mit einer Piercing-Nadel gestochen und schließlich der Ohrschmuck eingesetzt. Je nach Geschmack kann ein Stecker oder Ring gewählt werden.

Eine weitere Methode wäre das Punchen, welches auch beim Conch-Piercing zum Einsatz kommt. Hier sticht der Piercer oder die Piercerin einen Teil des Knorpelgewebes aus. Diese Art der Piercings sollen weniger Druckschmerz hinterlassen und außerdem schneller verheilen. Anders als die gestochene Variante kann das Loch im Knorpelgewebe aber nicht wieder zuwachsen, sodass diese Alternative dauerhaft wäre.

Wie schmerzhaft ist das Stechen?

Jeder Mensch hat ein anderes Schmerzempfinden. Wir können aber aus Erfahrung sprechen: Ganz ohne Schmerz kommst du beim Stechen des Helix-Piercings vermutlich nicht davon. Im Knorpel des Ohres befinden sich nämlich einfach jede Menge Nerven. Zwar ist das Stechen schnell überstanden, oftmals brennt die Stelle aber noch Stunden und Tage nach dem Piercen. Auch eine leichte Schwellung oder ein pochendes Gefühl können im Nachhinein auftreten und sind völlig normal.

Wie lange dauert die Heilungsphase?

Auch das ist natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Heilungsphase kann deshalb von zwei bis hin zu sechs Monaten variieren. Die gepunchte Version ist wie erwähnt oftmals schneller abgeheilt. Nach vier Wochen könnte dies bereits der Fall sein. Unabhängig von der Methode ist aber wichtig, dass man keinesfalls vor einer vollständigen Heilung das Piercing herausnimmt oder wechselt. Suche hierfür am besten den Piercer oder die Piercerin deines Vertrauens auf.

Was muss man nach dem Stechen beachten?

Natürlich gibt es aber noch weitere Dinge, die du beachten solltest, wenn du dich für das Helix-Piercing entscheidest. Wie schnell die Wunde verheilt, hängt nämlich durchaus von der Pflege ab. Worauf es ankommt, haben wir dir übersichtlich aufgelistet.

  • Berühre die Stelle möglichst wenig: Da Hygiene in diesem Fall großgeschrieben wird, solltest du die Finger von dem Piercing lassen.
  • Desinfiziere regelmäßig: Außerdem solltest du die Stelle am besten dreimal täglich mit einem Desinfektionsspray einsprühen.
  • Vorsicht beim Haarewaschen: Auch Shampoos, Conditioner und Co. können das Piercing reizen. Hier solltest du versuchen, die Stelle auszusparen. Gleiches gilt für das Styling mit Haarspray oder Kopfbedeckungen, die sich am Piercing verfangen könnten – sei hier vorsichtig, um Schmerzen zu vermeiden.
  • Richtig schlafen: Man kann falsch schlafen? Wenn man einen frisch gestochenen Helix-Ohrring hat, dann schon. Wir empfehlen dir nicht auf dem gepiercten Ohr zu liegen, um die Seite zu entlasten.
  • Auch mal verzichten: In der ersten Heilungsphase deines Piercings solltest du einige Dinge vermeiden. Hierzu zählen beispielsweise Saunabesuche, das Solarium oder auch Sportarten, bei denen ein Ball oder auch ein Schlag auf deinem landen könnte.
  • Piercing entfernen ist ein No-Go: Entzündet sich das Helix-Piercing und schmerzt, sodass du es am liebsten herausnehmen willst, suche lieber einen Piercer oder eine Piercerin auf, der oder die dir weiterhelfen kann. Das eigenständige Entfernen könnte die Entzündung nur verschlimmern.

Was kostet das Piercing?

Nicht ganz uninteressant ist natürlich auch, was wir für das Piercing hinblättern müssen. Einen einheitlichen Preis gibt es hier nicht. Je nach Piercingstudio und seiner Lage variieren die Preise zwischen 30 und 80 Euro. Dafür solltest du in den meisten Studios neben dem Stechen auch den Erstschmuck und ein Pflegemittel erhalten. Auch hier kann es aber selbstverständlich Unterschiede geben.

Welche Risiken birgt das Helix-Piercing?

Bei jedem Piercing, das man sich stechen lässt, gibt es natürlich auch Risiken. Da bei Helix-Schmuck der Knorpel durchstochen wird, ist er gefährlicher als ein simpler Ring am Ohrläppchen. Nach dem Stechen können vor allem Entzündungen der Wunde auftreten, die du am besten in eurem Piercingstudio begutachtet lässt. Der Experte oder die Expertin kann dir dann mit einer Salbe oder einem Spray weiterhelfen. Da außerdem viele Nervenbahnen an dieser Stelle entlanglaufen, ist es auch möglich, dass diese verletzt werden.

Die Relevanz eines professionellen Piercingstudios können wir deshalb nur noch einmal betonen und von spontanen Eingebungen im Sommerurlaub und Co. dringend abraten.

Weitere Piercings, die im Trend liegen

Neben dem Helix- ziert auch das Conch-, Tragus-, Daith- oder das Rook-Piercing die Ohren stylischer Frauen. Ebenso angesagt sind aber auch weitere Schmuckstücke an anderen Körperstellen wie unserem Nasenflügel, unterhalb der Nasenscheidewand – auch Septum genant –, den Nippeln, der Zunge oder dem Bauchnabel, über die wir dich natürlich ebenfalls informieren.