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Daith-Piercing: Alles über das Stechen, Risiken und Inspiration zum Ohrschmuck
Es darf ein neues Piercing sein, und zwar ein ausgefallenes wie das Daith-Piercing. Dann aufgepasst: Wir erklären euch nämlich alles, was ihr vor dem Stechen wissen solltet, welche Risiken es gibt und wie lange die Heilung dauert – auf geht’s.

Es gibt so viele coole Schmuckstücke, mit denen wir unsere Ohren verzieren können. Vom beliebten Helix- über den stylischen Tragus- bis hin zum extravaganten Conch existiert für jede Stelle an unserem Ohr eine Möglichkeit. Noch etwas unbekannter, aber bereits superangesagt ist das Daith-Piercing. Es sitzt in der unteren Knorpelfalte der Ohrmuschel, direkt oberhalb des Gehörgangs. Somit ist der Ohrschmuck nicht sofort sichtbar, auf den zweiten Blick aber ein echter Hingucker.
Überlegt ihr, euch ein solches Piercing stechen zu lassen, dann solltet ihr vorab gut informiert sein. Wie schmerzhaft das Stechen ist, welche Risiken das Schmuckstück birgt und wie lange es dauert, bis die Wunde abheilt, haben wir genauestens recherchiert.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Daith-Piercing?
- Woher kommt der Piercingschmuck?
- Wie geht der Piercer beim Stechen vor?
- Ist das Daith-Piercing schmerzhaft?
- Welche Risiken birgt das Daith-Piercing?
- Kann das Daith-Piercing Migräne lindern?
- Wie lange braucht das Piercing zum Verheilen?
- Wie pflegt man das Daith-Piercing richtig?
- Was tun, wenn das Piercing entzündet ist?
Was ist ein Daith-Piercing?
Da das Daith-Piercing noch immer recht unbekannt ist, widmen wir uns erst einmal den Fakten: Der Ohrschmuck sitzt auf der kleinen Knorpelfalte, die fast waagerecht innerhalb der Ohrmuschel verläuft und oberhalb des Gehörgangs sitzt. Wichtig zu wissen: Nicht jeder kann das Piercing tragen. Wie euer Ohr geformt ist und wie stark die Knorpelfalte ausgeprägt ist, bestimmt, ob der sogenannte Daith bei euch gestochen werden kann.
Das Piercing, welches beim Stechen viel Geschick und Vorsicht bedarf, ist aber nicht nur ein modisches Accessoires. Auch gilt es als eine Art Migränepiercing. An der ersten Knorpelfalte der Ohrmuschel liegen nämlich auch spezielle Akupunkturpunkte, die bei der Behandlung von Migräne wichtig sind. Ob das Piercing wirklich eine sinnvolle Lösung für Migränepatienten ist, erläutern wir im Späteren.
Woher kommt der Piercingschmuck?
Anders als beispielsweise beim Nasenring oder dem Helix-Piercing liegt sein Ursprung nicht bei verschiedenen Stämmen und Völkern, sondern entstand im Zuge des Hypes um funkelnde Piercings während der 90er-Jahre. Der Erfinder soll – wie auch bereits beim Rook-Piercing – der Profi Erik Dakota gewesen sein. Er ist der Pionier verschiedener Piercings, die die höchste Sensibilität beim Stechen benötigen.
Wie geht der Piercer beim Stechen vor?
Aber wie genau können wir uns das Stechen des Daith-Piercings vorstellen? Wie immer sollte der erste Schritt natürlich eine gründliche Desinfektion der Stelle sein, die durchstochen werden soll. Anschließend markiert der Piecer die Einstichstelle und legt auch schon los. Hierfür kann eine gebogene Spezialnadel verwendet werden sowie zusätzlich auch eine Receiving Tube, die einen Gegendruck erzeugt, sodass möglichst wenig umliegendes Knorpelgewebe verletzt wird. Eingesetzt werden anschließend ein Ball Closure Ring oder ein Barbell.
Neben dieser Möglichkeit des Stechens ist beim Daith-Piercing vor allem auch der Dermal Punch verbreitet. Hierbei wird die gewünschte Stelle herausgestanzt, was besonders schonend für umliegendes Knorpelgewebe ist und außerdem die Heilungsdauer verkürzen kann. Die Technik erfordert allerdings großes Geschick des Piercers. Ohnehin solltet ihr nur einen echten Profi an euren Körper lassen, wenn ihr euch für ein neues Schmuckstück entscheidet. Ein Piercing birgt nämlich immer Gefahren, weshalb ihr hierfür stets ein hygienisch sauberes Studio mit erfahrenen Mitarbeitern aufsuchen solltet. Anders gesagt: Sich spontan im Sommerurlaub ein solches Piercing stechen zu lassen, ist keine Option.
Ist das Daith-Piercing schmerzhaft?
Bevor ihr euch zu einem neuen Piercing hinreißen lasst, brennt euch sicher die Frage nach dem Schmerz beim Stechen unter den Nägeln. Allerdings müssen wir sagen, dass es natürlich von eurem eigenen Empfinden abhängt, wie schmerzhaft die Prozedur wirklich ist. Im Vergleich zu anderen Piercings lässt sich aber sagen, dass der Daith am meisten wehtut, da Knorpelgewebe durchstochen oder ausgestanzt wird. Stellt euch in jeden Fall auf einen pochenden Schmerz und eine Schwellung im Nachhinein ein – beides ist hier völlig normal. Es gibt natürlich aber auch noch weitere Risiken.
Welche Risiken birgt das Daith-Piercing?
Beim Daith-Piercing wird der Ohrschmuck nahe der Ohrmuschel in der waagerechten Brücke und damit der innersten Auswölbung des Ohrs gestochen. Bei einer so besonderen und empfindlichen Stelle, die aus Knorpel besteht, stellt sich natürlich die Frage: Ist das Daith-Piercing gefährlich? Erst einmal: Jedes Piercing ist risikobehaftet. Gerade dieses extravagante Piercing ist aber wohl am risikoreichsten. Nach dem Stechen, das nicht ohne ist, können Blutungen und Schwellungen entstehen sowie sichtbare Narben zurückbleiben.
Es ist auch möglich, dass es zu einer Entzündung kommt und sich ein Abszess bildet. In diesem Fall solltet ihr dringend den Piercer aufsuchen. Niemals hingegen aber entfernt ihr den Ohrschmuck selbst. So könntet ihr die Entzündung nochmals verschlimmern und dafür sorgen, dass sie sich im Körper ausbreitet.
Kann das Daith-Piercing Migräne lindern?
Bislang gibt es keine Studie dazu, dass ein Daith-Piercing Migräne lindern kann. Gerüchte über Patient:innen, die von einer Verbesserung ihrer Symptome sprechen, kursieren allerdings im Internet. Obwohl das Daith-Piercing teilweise als Helfer gegen Migräne bezeichnet wird, da an dieser Stelle ein wichtiger Akupunkturpunkt in der Traditionellen Chinesischen Medizin sitzt, gibt es auch Migräne-Betroffene, die über eine Verschlimmerung ihrer Schmerzen berichten. Habt ihr dahingehende Probleme, solltet ihr euren Wunsch nach dem Ohrschmuck am besten zuvor mit eurem Arzt besprechen und nur einen äußerst erfahrenen Piercer auswählen.
Wie lange braucht das Piercing zum Verheilen?
Weg von den Risiken, die das Piercing mit sich bringt, hin zur Heilungsdauer. Eine wichtige und berechtigte Frage ist nämlich: Wie lange tut das Daith-Piercing nach dem Stechen weh? In der Regel soll die Heilungsdauer zwischen drei und sechs Monaten liegen. Damit ist sie deutlich länger als bei einem einfachen Lobe, der durch das weiche Ohrläppchen gestochen wird.
Wie pflegt man das Daith-Piercing richtig?
Entscheidend für die Heilungsphase ist natürlich ein hygienisch korrekter Umgang mit der Wunde. Hier solltet ihr insbesondere Folgendes beachten.
- dreimal täglich mit einem Spray desinfizieren
- nicht mit schmutzigen Händen berühren (am besten gar nicht berühren)
- vorsichtig mit Shampoo, Conditioner und Co. sein
- keinen Druck durch Kopfbedeckungen, Schlafen auf dem Ohr, etc. ausüben
- kein Solarium, Saunabesuch oder Schwimmbäder
- das Piercing keinesfalls eigenständig entfernen
Was tun, wenn das Piercing entzündet ist?
Es ist das Letzte, was wir uns wünschen, wenn wir uns für ein neues Piercing entscheiden, aber leider nicht unwahrscheinlich: Wir sprechen von einer Entzündung der gepiercten Stelle. In diesem Fall solltet ihr sofort den Weg zum Piercer wählen und ihn einen Blick drauf werfen lassen. Er wird euch beratend zur Seite stehen und wissen, ob ein Pflegemittel ausreicht oder weitere Schritte nötig sind. Seid hier keinesfalls zurückhaltend, da eine Entzündung an dieser Stelle nahe des Innenohrs den Gesichtsnerv beeinträchtigen oder sogar eine Lähmung herbeiführen könnte. Nochmals gilt: Das Piercing wird niemals selbst entfernt!