Rook-Piercing: Alles, was du vor dem Stechen wissen musst

Ihr denkt über ein neues Piercing nach, und zwar nicht irgendeines, sondern das Rook-Piercing am Ohr? Dann verraten wir euch alles Wissenswerte, das vor und auch nach dem Stechen wichtig ist.

Wer sich ein Piercing stechen lassen will, der hat unendlich viele Auswahlmöglichkeiten, die sich natürlich auch hervorragend miteinander kombinieren lassen. Vom simplen Lope bis hin zum extravaganten Conch ist einfach alles möglich. In den vergangenen Jahren immer beliebter wurde das Rook-Piercing. Dieses sitzt senkrecht im oberen Knorpel des Ohres zwischen der Helix und der Ohrmuschel.

Was nicht wirklich schmerzfrei klingt, ist es leider auch nicht. Dennoch ist der Rook ein begehrtes Accessoire, das sich vermehrt gestochen wird. Spielst auch du mit dem Gedanken, dann haben wir dir alles, was du vorher wissen solltest, zusammengefasst.

Was solltest du vor dem Stechen beachten?

Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir ein neues Piercing stechen zu lassen, sollte diese Idee immer gut durchdacht sein. Suche aufgrund der Entzündungsgefahr, die ein solcher Schmuck mit sich bringt, unbedingt ein professionelles Studio auf und vertraue nur auf einen erfahrenen Piercer.

Dieser sollte dir genau sagen können, ob das Piercing überhaupt an eurem Ohr möglich ist. Nicht bei jedem ist die Falte, durch die der Rook gestochen wird, nämlich ausgeprägt genug. Sei dir zudem darüber im Klaren, dass die Heilungsdauer an dieser Stelle einige Monate beträgt. Steht ein großes Event oder ein Urlaub bevor, ist es möglicherweise gerade nicht der richtige Zeitpunkt für das Rook-Piercing.

Wie wird der Rook gestochen?

Bevor der Piercer die Nadel ansetzt, wird dein Ohr natürlich gründlich desinfiziert. Dann allerdings geht es auch schon zur Sache: Die markierte Stelle, an der das Schmuckstück sitzen wird, durchsticht der Profi mit einer gebogenen Nadel und verwendet dabei teilweise auch eine Receiving Tube. Mit der kleinen Röhre wird ein Gegendruck erzeugt, was zu weniger Verletzungen des umliegenden Knorpelgewebes führen soll.

Wie schmerzhaft ist ein Rook Piercing?

Wie stark der Schmerz bei dir ist, hängt natürlich von eurem eigenen Empfinden ab. Es lässt sich aber sagen, dass das Rook-Piercing zu den schmerzhafteren Schmuckstücken am Ohr gehört. Der Knorpel muss langsam und vorsichtig vom Piercer durchstochen werden, damit das Gewebe keinen Schaden nimmt. Diese Prozedur ist nach wenigen Sekunden überstanden. Anschließend musst du dich aber auf ein pochendes Gefühl am Ohr einstellen sowie Schwellungen, die auftreten können. Das ist erst einmal völlig normal. 

Was tut mehr weh, Rook oder Daith?

Die Schmerzempfindung bei Piercings kann von Person zu Person stark variieren, da sie von individuellen Schmerzschwellen und der Technik des Piercers abhängt. Generell wird jedoch oft gesagt, dass sowohl das Rook- als auch das Daith-Piercing ähnliche Schmerzlevels aufweisen, da beide durch dicken Knorpel gestochen werden. Einige berichten, dass das Daith-Piercing weniger schmerzhaft ist, da es sich in einer natürlicheren Kurve des Ohres befindet, während das Rook tief im Knorpelgewebe liegt. Am besten ist es, sich vorher gut zu informieren und gegebenenfalls Erfahrungen von anderen einzuholen.

Wann sollte man ein Rook-Piercing wechseln?

Ein Rook-Piercing sollte erst dann gewechselt werden, wenn es vollständig verheilt ist. Dies dauert in der Regel zwischen drei bis sechs Monaten. Natürlich solltest du auch keine Schmerzen mehr haben. Es ist wichtig, die Heilungsdauer des Knorpelpiercings nicht zu unterschätzen, da ein zu frühes Wechseln das Risiko von Reizungen und Infektionen erhöhen kann. Sobald der Heilungsprozess abgeschlossen ist und keine Beschwerden mehr bestehen, kannst du deinen Schmuck wechseln. Idealerweise lässt du das erste Mal den Schmuck von einem professionellen Piercer austauschen, um sicherzugehen, dass der Wechsel korrekt und hygienisch erfolgt.

Welcher Schmuck eignet sich für ein Rook-Piercing?

Anschließend wird der Erstschmuck eingesetzt, der aus Chirurgenstahl besteht. Zu Beginn solltest du einen Curved Barbell – also einen Ring – bevorzugen. Ist die Stelle ordentlich abgeheilt, kannst du auch andere Schmuckstücke wie einen Stecker für dein Ohrpiercing in Betracht ziehen.

Welche Risiken gibt es?

Neben den regulären, bereits aufgezählten Schmerzen, die dazugehören, birgt der Piercingschmuck fürs Ohr noch weitere Risiken. Während der Heilung kann es nämlich zu Entzündungen kommen, die beispielsweise durch Druck auf die Stelle oder Schmutz, der in Wunde gerät, entstehen. Beim Telefonieren, Schlafen auf dem Ohr, dem Tragen von Kopfhörern oder eines Helms ist besondere Vorsicht geboten. Außerdem kann sich bei der Wundheilung neues Gewebe am Ohr bilden, welches auch als Wundfleisch bezeichnet wird. Dieses entsteht als Abwehrreaktion auf die verletzte Stelle.

Rook entzündet? Das solltest du tun!

Tritt eine Entzündung oder Infektion der gepiercten Stelle auf, solltestduihr am besten sofort den Piercer aufsuchen, der dir mit Rat und Tat beiseite stehen wird. Schlimmstenfalls kann sich die Entzündung nämlich über das Innenohr auf den Gesichtsnerv ausbreiten und ihn beeinträchtigen oder eine Lähmung hervorrufen. Ganz wichtig: Keinesfalls solltest du das Piercing eigenständig entfernen, wenn es entzündet ist.

Wie lange dauert die Heilungsphase beim Rook?

Wem es bislang noch nicht klar ist: Das Rook-Piercing gehört tatsächlich nicht nur zu den schmerzhafteren Schmuckstücken am Ohr, sondern auch gleichzeitig zu denen, die die längste Heilungsphase haben. Auch hier kommt es natürlich auf den eigenen Körper und seine Reaktion an. Im Allgemeinen kann es aber zwischen drei bis sechs Monaten dauern, bist das Piercing komplett verheilt ist. Beachtest du Folgendes kannst du den Heilungsprozess unterstützen.

Wie pflegt man das Piercing richtig?

Dein Piercer sollte dich bereits darauf hinweisen, dass du die Wunde mindestens dreimal täglich mit einem Desinfektionsspray besprühst. Achte hier unbedingt darauf, dass deine Finger hygienisch sauber sind. Im besten Fall berührst du die frisch gepiercte Stelle aber gar nicht. Jedes Anfassen bedeutet nämlich ein Risiko, dass Dreck, Schmutz oder Bakterien für Reizungen oder Entzündungen sorgen können.

Das solltest du außerdem beachten

Damit das Piercing möglichst schnell und gut verheilt, gilt es außerdem Weiteres zu beachten.

1. Keinen Druck ausüben

Große Kopfhörer, Helme oder Stirnbänder – einfach sämtliche Kopfbedeckungen – sind nun erst einmal tabu. Auch vermeidest du anfangs am besten, auf der Seite des gepiercten Ohrs zu schlafen. Zu viel Druck kann nämlich der Wundheilung schaden und hingegen eine Entzündung begünstigen.

2. Vorsichtig mit Shampoo, Haarspray und Co.

Jedes Produkt, das die gepiercte Stelle berührt, ist ein Risiko für eine Entzündung und erschwert den Heilungsprozess, der ohnehin recht lange dauert. Deshalb solltest du auch bei der Körperpflege oder der Pflege eurer Haare gut aufpassen. Shampoos, Haarsprays, Conditioner und Co. können die Stelle nochmals reizen und schmerzhafte Folge mit sich bringen. Also weg von der Wunde damit.

3. Niemals selbst entfernen

Wir haben es schon einmal angesprochen und müssen es noch einmal betonen: In keinem Fall solltest du das Ohrpiercing selbst entfernen, wenn es sich entzündet hat. So könnte sich die Entzündung nur verstärken und sich noch weiter im Körper ausbreiten. Lasse nur einen Profi ans Werk, der routiniert im Schmuckwechsel ist und genau weiß, was zutun ist. 

Welche Bedeutung hat das Rook-Piercing?

Während hinter vielen Piercings eine kulturelle Geschichte steckt und die Schmuckstücke von verschiedenen Völkern und Stämmen verbreitet worden sind, handelt es sich bei dem Rook Piercing vielmehr um ein modisches Schmuckstück. Im Zuge des Hypes der 90er Jahre um funkelnde Piercings wurde diese Variante immer populärer – ähnlich wie auch der Tragus-, Daith-, oder Conch-Ohrschmuck.

Seinen Namen verdankt das Piercing am oberen Ohrknorpel seinem vermeintlichen Erfinder Erik Dakota, der auch als "Rook" bekannt war. 1992 soll dieser diesen erstmals gestochen haben.

Welche Piercings sind noch angesagt?

Natürlich können wir nicht nur unsere Ohren mit stylischen Piercings versehen, sondern auch andere Stellen. Längst beliebt ist der Körperschmuck nämlich vor allem als Nasenpiercing – dem Nostril oder Septum –, Bauchnabelpiercing oder Nippelpiercing. Selbst Stars wie Ciara Ferragni, Bella Thorne oder Candice Swanepoel beweisen uns ihr Trendpotenzial und lassen ihre funkelnden Piercings immer wieder durchblitzen.