3 Kleidungsstücke, die wichtig im Kampf für Gleichberechtigung sind – und die wir bis heute lieben

Anlässlich des Weltfrauentages widmen wir uns gleich drei beliebten Kleidungsstücken, die modehistorisch ordentlich etwas auf dem Kasten haben: Sie sind wichtiger Bestandteil des Kampfes der Gleichberechtigung von Frauen.

Zwei stylische Frauen© Getty Images
Fashionistas wie Valentina Ferragni und Karen Wazen lieben stylische Miniröcke, die wir nicht mehr missen wollen. Sie gehören aber nicht mal seit einem Jahrhundert in unsere Garderobe.

Mode kann vor allem eines – nämlich gut aussehen. Fehlanzeige, hinter bestimmten Kleidungsstücken steckt mehr, als man denkt. Sie haben die Geschichte geprägt, Frauen geholfen, Geschlechterstereotypen zu durchbrechen, ihre Autonomie zu stärken und ihren Platz in der Gesellschaft einzufordern. Vom Minirock bis hin zur klassischen Blue Jeans – durch das Tragen dieser Kleidungsstücke konnten Frauen ihre Stimmen erheben und für ihre Rechte kämpfen. Mode kann somit als ein mächtiges Werkzeug des Empowerments betrachtet werden, das den Weg für eine gerechtere und gleichberechtigtere Gesellschaft ebnet. Hier kommen die Beweise.

1. Der Minirock

Kurze Miniröcke sind inzwischen ein fester Bestandteil unserer Garderobe. In den 1960er Jahren lösten sie allerdings einen echten Skandal aus. Der Minirock wurde zum revolutionären Kleidungsstück, das die traditionellen Vorstellungen von Weiblichkeit und Sexualität infrage stellte. 

Mary Quant, die als Schöpferin des kurzen Rockes gilt, beschrieb seinen Zweck damals folgendermaßen: "Ein kurzer Rock, in dem man sich frei bewegen kann, laufen und den Bus erwischen konnte. Aber, vor allem: in dem man tanzen konnte." In jedem Fall aber, ermöglichte er Frauen, ihren Körper zu zeigen und sich von den gesellschaftlichen Normen zu lösen, die sie zuvor eingeschränkt hatten. Was wir heute wissen? Das Kleidungsstück verschwand nicht wieder, sondern wurde in den darauffolgenden Jahren zum Kassenschlager.

2. Der Blazer

Wer seinem Look Girl-Boss-Vibes verpassen will, der greift einfach zu einem stilvollen Blazer – gerne auch mit Schulterpolstern oder einem Oversize-Schnitt. Nicht nur seine heutige Wirkung lieben wir, sondern auch seine Modegeschichte: 

Der Blazer ist zunächst zwar ein klassisches Kleidungsstück, das traditionell mit Männern in Verbindung gebracht wurde, Frauen begannen jedoch, den Blazer als Teil ihrer Garderobe zu übernehmen. Das Kleidungsstück repräsentierte den Eintritt von Frauen in die Arbeitswelt und ihre Forderung nach beruflicher Gleichberechtigung. Eine gewisse Autorität verlieh er seiner Trägerin, die zuvor mit dem männlichen Geschlecht assoziiert wurde. Indem Frauen den Blazer trugen, drückten sie ihren Anspruch auf gleiche Karrierechancen aus und kämpften gegen die Vorstellung an, bestimmte Positionen oder Berufe seien nur für Männer geeignet. Kein Wunder, dass wir also auch heute nicht genug von dem bossy Kleidungsstück bekommen. 

3. Die Jeans

Giorgio Armani brachte es mit seinem Zitat auf den Punkt: "Jeans repräsentieren die Demokratie in der Mode" – allerdings war es ein langer Weg. Bereits im 19. Jahrhundert wurden die ersten Jeans von Männern getragen. Erst 1918 allerdings begannen auch Frauen, einen ersten Overall aus dem Denimstoff für sich zu wählen. Das bis heute beliebte Brand Levi's gab mit seiner Kampagne "Freedom for All" den ersten Anstoß für diesen Look. Während der Slogan eigentlich auf das Ende des 1. Weltkrieges abzielte, brachte es auch Frauen mehr Freiheit ein. Erstmals konnten sie sich für ein Beinkleid entscheiden, das ihnen mehr Bewegungsfreiheit als Röcke und Kleider verschaffte.

In den 30er Jahren wurden schließlich erstmals Jeans für Frauen produziert. Den wirklichen Durchbruch der Denim-Hose markierte Filmikone Marilyn Monroe im Jahre 1945. In einer Männerjeans von Levi's stand die Schauspielerin damals vor der Kamera. Kurze Zeit später – in den 50ern – etablierte sich die Jeans schließlich mehr und mehr in der weiblichen Garderobe und fand auch in Europa Anklang. Nachdem die einstige Arbeiterhose in den 60er vor allem für Rebellion stand, legte unsere geliebte Jeanshose in den darauffolgenden Jahren dieses Image ab und sicherte sich ihren festen Platz in der Modewelt, den ihr bis heute nichts streitig machen kann.