
Ein Mann mit großer Sonnenbrille und perfekt geschneiderten Anzug: Wir reden ausnahmsweise nicht von Karl Lagerfeld, sondern von einem ebenso etablierten Designer namens Tom Ford. Der Amerikaner, der Gucci zurück aus der Versenkung holte und später sein milliardenschweres Mode-Unternehmen gründete, ist aus der heutigen Modewelt nicht mehr wegzudenken. Beyoncé, Johnny Depp und Jennifer Lopez sind nur einige der vielen Hollywood-Ikonen, für die Tom Ford traumhafte Roben und Anzüge designen durfte. Wie es zu seinem Erfolg kam und wieso er sogar für einen Oscar nominiert wurde, verraten wir euch in seinem Designer-Porträt.
Wer ist Tom Ford?
Sein Leben und seine frühe Karriere
Als Sohn zweier Immobilienmakler wurde Tom Ford in Austin in den USA geboren und verbrachte seine Kindheit in Texas und New Mexico, bevor er nach New York zog, um an der New York University Kunstgeschichte zu studieren. Allerdings brach der heutige Designer das Studium nach nur einem Jahr ab und spielte anschließend in TV-Werbungen mit, um Geld zu verdienen, bevor er zu Parsons Universität ging und dort Architektur studierte.
Es war jedoch die Mode, die sein Interesse weckte, wie Tom Ford feststellte, nachdem er sich ein Jahr freigenommen hatte, um im Pressebüro der Marke Chloé in Paris zu arbeiten. Nachdem er sein Studium abschloss, wurde er von Cathy Hardwick, der amerikanischen Sportbekleidungsdesignerin, eingestellt. Schnell begriff er allerdings, seine Designkünste nicht verbessern zu können, ohne das Land zu verlassen und zog daraufhin nach Europa.
Ford fing schließlich bei Gucci zuerst als Designer für Frauenmode an, stieg allerdings schnell auf, entwarf ebenso Menswear und wurde 1994 schließlich zum Kreativdirektor von Gucci ernannt. Damals war die Marke allerdings fast bankrott und galt als unmodern. Doch innerhalb weniger Jahre schaffte es der Designer, Gucci wieder salonfähig zu machen und bis 2004 war das Label mehr als 10 Milliarden Dollar wert.
Gründung seiner gleichnamigen Marke "Tom Ford"
Nach kreativen Differenzen mit der Verwaltung von Gucci stieg Ford aus dem Unternehmen aus, ließ sich in Los Angeles nieder und kehrte der Modewelt erst einmal den Rücken zu. Stattdessen inszenierte und produzierte er den Film "A Single Man", der eine Oscar-Nominierung und eine Golden Globe-Nominierung erhielt.
2006 gründete Tom Ford sein eigenes Label, anfangs mit Kosmetik und Herrenbekleidung, bevor er ebenfalls zur glamourösen Damenmode zurückkehrte, die zu seinem Markenzeichen geworden war. Sein Label gehört heutzutage zu den bekanntesten Marken weltweit.
3 Fakten über Tom Ford, die ihr bestimmt noch nicht wusstet
- Tom Ford war seit 2014 mit seinem langjährigen Partner Richard Buckley, Chefredakteur der Zeitschrift Vogue Hommes International, verheiratet. Richard verstarb jedoch 2021 im Alter von 72 Jahren – zusammen haben sie einen Sohn namens Alexander John Buckley Ford.
- Im Jahr 2014 brachte Ford ein neues Accessoire heraus, welches "Penis Pendant Necklace" genannt wurde. Das Produkt löste einige Kontroversen vor allem im Kreise der christlichen Kirche aus, da der Anhänger der Kette der Form eines Kreuzes ähnelte. Ford antwortete schlichtweg auf die Kritik mit dem klaren Statement: "Es war nicht als Kreuz gedacht, es war ein Phallus" und "Leute interpretieren Dinge, wie sie es wollen". Punkt!
- Kennt ihr noch das berühmte Lied "Suit & Tie" von Justin Timberlake? In dessen Songtext wird auch Tom Ford erwähnt. Daraufhin hat Ford die Anzüge, Hemden und Accessoires für das Grammy-prämierte Musikvideo entworfen und anschließend kleidete er Justin Timberlake für seine "20/20 Experience World Tour" ein und entwarf dafür über 600 Teile. Im selben Jahr veröffentlichte Jay-Z ein Lied mit dem Titel "Tom Ford", welches die Online-Nachfrage der Marke schlagartig in die Höhe trieb.
Tom Ford und sein unverkennbarer Stil
Tom Ford durfte schon so einige namhafte Stars ankleiden. Darunter Michelle Obama, die beim Besuch des Buckingham Palaces ein elfenbeinfarbenes, bodenlanges Abendkleid trug, das Tom Ford für sie entworfen hatte. Und auch Daniel Craig wurde für seine James Bond Filme mit Anzügen des Designs ausgestattet. Obwohl schon einige berühmte Celebrities seine Designs tragen durften, wählt er jedoch die Anzahl mit Bedacht aus:
"Wenn du das richtige Kleid an dem richtigen Star hast, ist es mächtiger als viele Kleider an zu vielen Celebrities zu haben und nicht das Richtige.", verriet er im Interview, als er den "InStyle Awards Designer of the Year" erhielt.
Der Grund für Fords Erfolg ist neben seiner Selektivität sein unverkennbarer Stil. Tom Ford beschreibt seinen typischen Kunden als international, kultiviert, weltgewandt und mit verfügbarem Einkommen. Für Frauen fügt er hinzu, dass er auf "starke und intelligente Frauen" setzt, "die ihren eigenen Stil kennen". Seine Designs sind dementsprechend glamourös und trotzdem klassisch. Eine starke Silhouette, definierte Schultern- und Taillen-Schnitte, klare Farben und ein starker Fokus auf die Beine sind sein Markenzeichen. Darüber hinaus hat bis heute die glamouröse Disco-Ära der 70er- und 80er-Jahre einen großen Einfluss auf seine Entwürfe. Zu der Zeit besuchte Tom Ford als damaliger Student des Öfteren den Nachtclub "Studio 54" in Manhattan und liebte es, wie besonders sich die Menschen während der Zeit fühlen durften.