Protest auf dem roten Teppich der Berlinale: Stars machen sich gegen Rechtsextremismus stark

Bei der Eröffnung der 74. Berlinale haben Stars ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. 

"Fck AfD", "No Racism! No AfD!" und "Ceasefire now" – genauso glamourös wie sonst, dafür politischer denn je startete die 74. Berlinale am 15. Februar. Zahlreiche Stars haben sich auf dem roten Teppich deutlich gegen Rechtsextremismus positioniert und ein Zeichen für die Demokratie in diesem Land gesetzt.

Bei einer vom Filmfestival selbst organisierten Protestaktion riefen Schauspieler und Schauspielerinnen, unter anderem auch Jella Haase oder Katja Riemann, "Defend Demoracy" (dt. "Verteidigt die Demokratie") auf dem roten Teppich. Während der Aktion wurde es ganz still auf dem roten Teppich. "Mit der Ablehnung der AfD hat sich die Berlinale klar gegen den Rechtsextremismus in Deutschland positioniert. Am Eröffnungsabend lädt die Berlinale eine Gruppe von Filmemachern auf den roten Teppich ein, um ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt und ein friedliches Miteinander zu setzen", hieß es in einem Statement der Berlinale.

Red Carpet-Looks mit wichtiger Message

Viele Prominente haben sich auch mit ihren kreativen Red Carpet-Looks politisch gegen Rechts positioniert. Autor, Aktivist, Unternehmer und Model Papis Loveday trug ein unglaubliches Kleid der Designerin Chiara Mia Carrasquilla – sein Accessoire, das ebenfalls große Aufmerksamkeit erweckte: ein Schild mit der Aufschrift "No Racism! No AfD!". 

Schauspielerin Phelline Roggan krönte ihren Red Carpet-Look mit einer Statement-Kette, die diese Bezeichnung wohl mehr als verdient hat. Das Schmuckstück mit der Aufschrift "Fck AfD" wurde von dem Schmuckdesigner Jonathan Johnson entworfen und so viel sei gesagt: einen schöneren, glamouröseren Mittelfinger gegen Rechts haben wir bestimmt noch nicht gesehen.

Ebenfalls auf dem roten Teppich zu sehen, waren Personen, die Schilder mit den Gesichtern der Opfer des Attentats von Hanau hochhielten. Auch die Namen der Personen, die am 19. Februar 2020 in Hanau ums Leben kamen, zierten die Hände einer Person bei der Eröffnungsgala der Berlinale. Auch Plakate mit der Aufschrift "Ceasefire now" (dt. "Waffenruhe, jetzt") waren auf dem roten Teppich zu sehen.

Politische Proteste im Blitzlichtgewitter

Im Vorfeld des Filmfestivals gab es Diskussionen wegen der Einladung einiger AfD-Politiker. Kurz vor Start der Berlinale wurden diese dann wieder ausgeladen, denn die Kritik war groß. Immerhin richtet sich der Blick seit der Veröffentlichung der Correctiv-Recherche über ein Treffen rechter Radikaler, bei dem unter anderem auch einigen AfD-Politiker und Mitglieder der CDU anwesend waren, auf den Rechtsextremismus in diesem Land. Deutschlandweit gab es bereits viele Protestaktionen in den vergangenen Wochen.

Deutsche Stars, sowie das Filmfestival selbst, haben nun den Protest gegen Rechts auf den roten Teppich geholt. Hier im Blitzlichtgewitter kommen die Botschaften für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus doch besonders gut zur Geltung, oder nicht?

Verwendete Quelle: dpa, Berlinale