Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen weltweit. Neben der medizinischen Behandlung gibt es auch Möglichkeiten der Frauenselbsthilfe, um den Heilungsprozess zu unterstützen und das Wohlbefinden zu verbessern. In diesem Artikel werden wir einige Maßnahmen vorstellen, die Betroffene selbst ergreifen können, um aktiv gegen Brustkrebs anzugehen.
5 Tipps, was du bei Brustkrebs selbst tun kannst
1. Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung ist für Menschen mit Brustkrebs von großer Bedeutung. Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist, kann helfen, das Immunsystem zu stärken und den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Es wird empfohlen, fettreiche Lebensmittel, Zucker und verarbeitete Lebensmittel zu reduzieren.
2. Regelmäßige körperliche Aktivität
Regelmäßige Bewegung hat viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit und kann auch bei der Bewältigung von Brustkrebs helfen. Studien zeigen, dass körperliche Aktivität das Risiko eines Rückfalls verringern kann. Es ist ratsam, mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche einzuplanen, wie zum Beispiel Spaziergänge, Schwimmen oder Yoga.
3. Stressbewältigung
Die Diagnose Brustkrebs kann mit viel Stress und emotionaler Belastung verbunden sein. Es ist wichtig, Wege zu finden, um Stress abzubauen und das emotionale Wohlbefinden zu fördern. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.
4. Unterstützung suchen
Es ist wichtig, sich nicht alleine mit der Diagnose Brustkrebs zu fühlen. Die Suche nach Unterstützung in Form von Selbsthilfegruppen, Online-Foren oder therapeutischer Begleitung kann helfen, mit den Herausforderungen umzugehen und den Austausch mit anderen Betroffenen zu ermöglichen.
5. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
Trotz aller Selbsthilfemaßnahmen ist es unerlässlich, regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ärzten und Fachärzten durchzuführen. Früherkennung und eine kontinuierliche medizinische Betreuung sind entscheidend, um den Heilungsprozess zu überwachen und gegebenenfalls weitere Behandlungsschritte gegen den Krebs einzuleiten.
Austausch im Internet
Der Austausch im Internet bietet vielen Frauen die Möglichkeit, sich unter dem Schutz der Anonymität eventuell besser zu öffnen als vor Angehörigen und Freunden. Hier können sie sich eher trauen, unangenehme Fragen zu stellen oder über ihre Gefühle zu sprechen. Das Internet bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für den Erfahrungsaustausch mit anderen Krebspatientinnen zur Frauenselbsthilfe, darunter offene und geschlossene Foren, Chats, soziale Netzwerke wie Facebook und virtuelle Selbsthilfegruppen.
Es ist jedoch wichtig, online nicht zu viele persönliche Details preiszugeben und vorsichtig zu sein, wenn es um medizinische Aussagen geht. Diese können falsch, veraltet oder aus dem Zusammenhang gerissen sein. Die subjektive Erfahrung einzelner Patientinnen kann nicht auf andere Krebskranke übertragen werden, und die unkritische Anwendung von Mitteln, die anderen geholfen haben, kann schlimmstenfalls zu einer Verschlimmerung von Symptomen oder zum Versagen von Therapien führen.
Professionelle Hilfe und Unterstützung
Für professionelle Hilfe und Unterstützung gibt es Krebsberatungsstellen, die ein bundesweites Netzwerk bilden. Dort finden Betroffene geschulte Fachkräfte, die Verständnis für ihre psychischen und sozialen Belastungen haben und aktuelle Informationen und Beratung bieten. Die Beratungsstellen sind offen für Patienten, Angehörige und alle, die Fragen zum Thema Krebs haben.
Die Beratung ist in der Regel kostenfrei und umfasst verschiedene Bereiche wie psychische Probleme, sozialrechtliche Fragen, allgemeine medizinische Informationen, Ernährungsberatung und Raucherentwöhnung. Zudem bieten sie umfangreiches Informationsmaterial zu verschiedenen Krebsthemen sowie Adressen von Selbsthilfegruppen, Tumorzentren und Spezialisten. Es werden auch Gruppenangebote wie thematische Gesprächsgruppen, Krebssportgruppen und Malgruppen für Betroffene und Angehörige angeboten.

Wie finde ich Selbsthilfegruppen?
Um eine Selbsthilfegruppe für Brustkrebs zu finden, hast du verschiedene Möglichkeiten:
- Kontaktiere örtliche Krebsberatungsstellen: Diese Stellen haben oft Informationen über Selbsthilfegruppen in deiner Region und können dir dabei helfen, eine passende Gruppe zu finden.
- Frage deinen Arzt oder deine Ärztin: Medizinische Fachkräfte sind oft gut vernetzt und können dir möglicherweise Empfehlungen für Frauenselbsthilfe und Krebshilfe geben.
- Recherchiere online: Es gibt viele Online-Ressourcen, die Verzeichnisse von Selbsthilfegruppen anbieten. Suche nach spezifischen Organisationen oder Plattformen, die sich auf Brustkrebs spezialisiert haben. Dort findest du Informationen über bestehende Gruppen und kannst Kontakt aufnehmen.
- Nutze soziale Medien: Plattformen wie Facebook oder Instagram bieten oft Gruppen oder Communities für Menschen mit Brustkrebs an. Tritt diesen Gruppen bei und tausche dich mit anderen Betroffenen aus. Hier kannst du auch nach lokalen Gruppen zur Frauenselbsthilfe in deiner Nähe fragen.
- Frage in Kliniken oder Krankenhäusern nach: Oft bieten medizinische Einrichtungen Selbsthilfegruppen an oder haben Informationen darüber. Sprich das Personal an und erkundige dich nach Möglichkeiten in deiner Umgebung.
Es ist wichtig, dass du eine Selbsthilfegruppe findest, in der du dich wohl und unterstützt fühlst. Probiere gegebenenfalls mehrere Gruppen aus, um diejenige zu finden, die am besten zu dir passt.
Psychotherapie
Es gibt bestimmte Anzeichen, bei denen es ratsam ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen:
- Niedergeschlagenheit und Ängste
- Selbstmordgedanken
- Gefühl der Orientierungslosigkeit
- Weinkrämpfe ohne ersichtlichen Grund
- Schlaflosigkeit und häufige Alpträume
- Das Gefühl, unter großem Druck zu stehen
- Beziehungsprobleme und Schwierigkeiten im sexuellen Erleben
- Zwanghaftes Verhalten wie Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch oder die Verweigerung notwendiger Medikamente
Wenn du mit einer oder mehreren dieser Herausforderungen konfrontiert bist, solltest du dich unbedingt um fachliche Hilfe bemühen. Eine psychotherapeutische Unterstützung kann dir helfen, diese Probleme anzugehen und Wege zu finden, damit umzugehen.