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Ich war auf der Paris Haute Couture Fashion Week – aber habe nur Second Hand getragen
Was ziehe ich bloß zur Fashion Week nach Paris an – meine Antwort: Second Hand. Wieso ich mich für ein unkonventionelles Outfit entschieden habe und wieso ich nicht zufriedener mit meinem Look sein könnte.

Stell dir vor, du bekommst eine Einladung nach Paris. Die Eckdaten: Haute Couture Fashion Show einer renommierten Designerin, backstage, dann Front Row. Die erste Frage, die mir dabei als Moderedakteurin natürlich in den Kopf kam: Was ziehe ich an?
Lange überlegen musste ich nicht. Sofort dachte ich an die dunkelblaue Denim-Weste, die ich vor über einem Jahrzehnt in einem minikleinen Pariser Second Hand-Shop gekauft hatte. Nun würde sie nach langer Zeit nach Frankreich zurückkehren – mein ganz persönlicher Full Circle Moment. Mit Kleidung verbinde ich genau solche Emotionen – und andersherum. Deshalb wusste ich sofort, dass ich mit meinem Fashion Week-Outfit ein Statement setzen wollte.
Second Hand statt Couture: So style ich meinen Fashion Week-Look
Gründe, auf Fast Fashion zu verzichten, gibt es unzählige. Zu Aspekten wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz kommt die Frage nach Individualität. Möchte ich Kleidung von der Stange tragen oder möchte ich meinen persönlichen Stil zum Ausdruck bringen? Second Hand Mode erlebt genau deshalb gerade einen Boom, der nicht abzureißen scheint. Junge Frauen finden Spaß daran, auf die Suche nach alten Stoff-Schätzen zu gehen und ihre Outfits unkonventionell und mutig zusammenzustellen. Kombiniert wird, was sich gut anfühlt – unabhängig von Trends und abseits der großen Modehäuser.
Oben auf dem Foto also mein finales Outfit für die Show von Lena Erziak in Paris. Es besteht zu 100 Prozent aus zweiter (oder dritter oder vierter) Hand. Damit möchte ich zeigen, dass High Fashion nicht immer teuer und neu sein muss. Second Hand kann nämlich auch Couture!
Die Pieces aus meinem Look im Überblick
Jeansweste: In einem Pariser Vintage-Laden gekauft
Tüllrock: Second Hand über Sellpy bestellt
Handtasche: Bottega Veneta, über WeDress Collective geliehen
3 Tipps, um sich nachhaltiger zu kleiden
Kleidung leihen
Shoppen, bis die Kreditkarte glüht? In Zeiten von endlosen Textilmüllbergen und dem riesigen CO2-Fußabdruck, den die Modeindustrie hinterlässt, schon lange kein hot take mehr. Das Prinzip der "Rental Fashion",also zu Deutsch der "Leihmode", wird nach Großbritannien auch hierzulande immer populärer. Und es geht so einfach: Auf Plattformen wie WeDress Collective suchst du dir ein Designer-Teil aus, gibst die Länge des Verleihs an und bezahlst dann einen Tagessatz. Im Handumdrehen und völlig unkompliziert hängt dir so für dein nächstes Event eine Jacquemus am Arm. We love!
Second Hand shoppen
Wenn doch ein neues Kleidungsstück in deinen Besitz übergehen muss, dann findest du online (zum Beispiel über Vinted) oder im Laden ganz sicher dein neues Lieblingsteil. Ob Designer oder nicht, die Nachfrage nach Second Hand-Produkten steigt. Kein Wunder, schließlich ist das nicht nur besser für die Umwelt, sondern rare Vintage-Produkte machen deinen Style super individuell.
Kleidertauschparty besuchen
Kleider, die du nicht mehr trägst, gehören nicht sofort in den Müll. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sie weiter im textilen Kreislauf zu behalten: Lasse sie beim Schneider um die Ecke flicken oder nimm selbst die Nähnadel in die Hand. Eine ebenso tolle und spaßige Option ist das Veranstalten oder Besuchen einer Kleidertauschparty. Dort tauschst du mit vielen Menschen deine Pieces hin und her und hast am Ende zwar kein Geld bezahlt, gehst aber mit ordentlichem Nachschub für deinen Schrank nach Hause.