"Barbie": America Fererras Monolog ist genau das, was wir Frauen jetzt hören müssen

Pink, pinker, Barbie! Die Realverfilmung der Kultpuppe ist eine Hommage an uns Frauen, von der wir nicht wussten, wie dringend wir sie gebraucht haben.

America Ferrera und "Barbie"-Star Margot Robbie© Samir Hussein / Kontributor
America Ferrera und "Barbie"-Star Margot Robbie auf dem roten Teppich der Filmpremiere.

Der Film „Barbie“ bricht derzeit alle Kino-Rekorde 2023 – ein Vorbeikommen an der pinkfarbenen Kultfugur ist somit ausgeschlossen! Zum Glück, denn Regisseurin Greta Gerwig hält auf die wohl zuckersüßeste Art und Weise den Finger in genau die Wunde, die vor allem uns Frauen noch immer ganz besonders schmerzt. 

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Denn „Barbie“ hat so viel mehr zu bieten als platinblondierte Fönfrisuren (An Kens gebleichte Mähne müssen wir uns zugegebenermaßen noch gewöhnen), perfekte „Life in plastic“-Kulissen und anbetungswürdige Looks (Wir sagen nur: Chanel, Chanel, Chanel!). Die Realverfilmung ist eine augenzwinkernde Gesellschaftskritik mit perfekt pointierten Gags, aber vor allem eines: eine Hommage an uns Frauen!

Und das spürt man in jeder Minute des pinkfarbenen Films. Spätestens aber als Barbie (alias unser neuer Girl-Crush Margot Robbie) in die reale Welt reist und dort die Mattel-Angestellte Gloria (gespielt von der fantastischen America Ferrera) kennenlernt. Ken hat in der Zwischenzeit die Macht über „Barbieland“ erlangt und alle Barbies zu willenlosen Frauenklischees mutieren lassen. Ein Zustand, den Gloria nicht auf sich sitzen lassen kann. 

Sie macht sich kurzerhand mit ihrer Tochter und Barbie auf den Weg nach „Kenland“, um diesen Zustand zu ändern und den Barbies ihr Selbstbewusstsein wiederzubeschaffen. Mit im Gepäck: eine feministische Brandrede, die uns allen aus der Seele spricht, aufzeigt, welch teils unrealistischem Druck wir Frauen ausgesetzt sind und wie lang der Weg zur Gleichberechtigt in Wahrheit noch ist.

Und an dieser Stelle lassen wir Gloria einfach selbst sprechen. Ihr Monolog im Wortlaut:

"Es ist buchstäblich unmöglich, eine Frau zu sein. Du bist so schön und so klug, und es macht mich fertig, dass du denkst, du bist nicht gut genug. Wir müssen immer außergewöhnlich sein, aber irgendwie machen wir es immer falsch. 

Man muss dünn sein, aber nicht zu dünn. Und man darf nie sagen, dass man dünn sein will. Man muss sagen, man will gesund sein, aber man muss auch dünn sein. Du musst Geld haben, aber du kannst nicht nach Geld fragen, denn das ist krass. Du musst eine Chefin sein, aber du darfst nicht gemein sein. 

Du musst anführen können, aber du darfst die Ideen anderer nicht unterdrücken. Du musst es lieben, Mutter zu sein, aber darfst nicht die ganze Zeit über deine Kinder reden. Du sollst eine Karrierefrau sein, aber auch immer auf andere Menschen aufpassen. Man muss für das schlechte Verhalten von Männern einstehen, was verrückt ist, aber wenn man darauf hinweist, wird man beschuldigt, sich zu beschweren. 

Du sollst für die Männer hübsch bleiben, aber nicht so hübsch, dass du sie zu sehr in Versuchung führst oder andere Frauen bedrohst, denn du sollst ein Teil der Schwesternschaft sein. Aber du sollst immer herausstechen und immer dankbar sein. Vergiss aber nie, dass das System manipuliert ist. Finde also einen Weg, das anzuerkennen, aber sei auch immer dankbar. Du darfst nie alt werden, nie unhöflich sein, nie angeben, nie egoistisch sein, nie hinfallen, nie versagen, nie Angst zeigen, nie aus der Reihe tanzen. 

Das ist zu schwer! Es ist zu widersprüchlich und niemand gibt dir eine Medaille oder sagt danke! Und es stellt sich heraus, dass du nicht nur alles falsch machst, sondern auch alles dein Fehler ist.

Ich habe es einfach so satt, mir und jeder anderen Frau dabei zuzusehen, wie sie sich selbst verknotet, damit die Leute uns mögen. Und wenn all das sogar auch auf eine Puppe zutrifft, die nur Frauen repräsentiert, dann weiß ich auch nicht weiter."

Danke, Gloria!

Diese Rede geht runter wie Öl, schmerzt hier und da ein wenig und macht gleichzeitig so stark. Bitte mehr davon! In der Zwischenzeit lassen wir uns den jetzt schon legendären Monolog gleich noch mal auf der Zunge zergehen …