Nippelpiercing entzündet: Alles was ihr über die Risiken, Ursachen und Hilfe wissen müsst

Nippelpiercing entzündet: Alles was ihr über die Risiken, Ursachen und Hilfe wissen müsst

Das Nippelpiercing ist längst ein absoluter Liebling unter stylischen Frauen. So cool das Schmuckstück aber auch ist, ist es entzündet, kann das Piercing schnell zur Qual werden. Wir informieren euch deshalb genau über das, was nun zutun ist.

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Ein Nippelpiercing ist immer ein Hingucker. Damit ihr Freude an dem Körperschmuck habt, erfahrt ihr von uns, wie ihr bei einer Entzündung vorgehen solltet.

Wer seinen Körper mit einem Schmuckstück verzieren möchte, der hat eine riesige Auswahl. Von den Lieblingen wie dem Helix-, Conch- oder Rook-Piercing fürs Ohr über das Bauchnabelpiercing bis hin zum Nasenring – beinahe jede Körperstelle lässt sich piercen. In den vergangenen Jahren immer beliebter ist auch das Brustwarzenpiercing. Allerdings kann die Liebe zu diesem Körperschmuck schnell umschlagen, wenn sich das Schmuckstück entzündet und Schmerzen bereitet. Damit ihr in dieser Situation wisst, was zutun ist, haben wir euch alles Wissenswerte zusammengefasst und erklären euch von möglichen Risiken bis hin zum Vorbeugen dieser Entzündungen über alles auf.

Weshalb entzündet sich ein Nippelpiercing?

Zuallererst: Die Wahl eures Piercers sollte gut überlegt sein. Achtet hierbei sowohl auf  Erfahrungswerte und natürlich die Hygiene des Studios. Habt ihr euch dann nach gründlicher Überlegung für den Piercer eures Vertrauens entschieden und euch das Nippelpiercing stechen lassen, kann es natürlich trotzdem zu einer Entzündung kommen – jedes Piercing birgt dieses Risiko.

Die Gründe hierfür sind mannigfaltig. Bei einem Nippelpiercing kann es unter andere an der Hygiene liegen, die schon beim Stechen oder auch bei der Pflege danach unzureichend ist. Außerdem kann es eine allergische Reaktion auf das Material des Piercings geben, was ebenfalls zu einem entzündeten Brustwarzenpiercing führen kann. Häufig ist zudem die Reibung von Kleidung schuld daran, dass der Piercingschmuck am Nippel gereizt wird. Verzichtet deshalb am besten auf Spitzen-BHs, die aufgrund ihres Materials scheuern können. Weiche Naturstoffe wie Baumwolle sind hingegen empfehlenswert. Und zu guter Letzt: Lasst die Finger vom Piercing. Ein ständiges Herumspielen reizt die Stelle stark und kann zu einer Entzündung führen. 

Entzündet sich ein Nippelpiercing schnell?

Normalerweise dauert die Heilungsphase eines Brustwarzenschmucks bis zu einem halben Jahr. Allerdings ist die Körperstelle gerade die anfängliche Zeit, in der die gepiercte Stelle, die nun einmal eine Wunde ist, noch nicht richtig abgeheilt ist, anfällig für eine Entzündung. Tatsächlich ist das Risiko allerdings nicht allzu groß, wenn ihr euch um eine gründliche Pflege bemüht. Es ist aber größer, als es beispielsweise beim Ohrschmuck der Fall ist.

Woran erkennt man eine Entzündung?

Wenn sich euer Nippelpiercing entzündet habt, habt ihr höchstwahrscheinlich mit den folgenden Symptomen zu kämpfen:

  • Hitze: Das Piercing strahlt Hitze aus und die Körperstelle fühlt sich deutlich erwärmt an.
  • Rötungen: Die gepiercte Stelle ist deutlich gerötet.
  • Empfindlichkeit oder Schmerzen: Sie ist bei Berührungen unangenehm empfindlich oder schmerzt sogar stark.
  • Schwellungen: Die Partie ist geschwollen, eitert sogar und pocht.
  • Fieber: Bei einer fortschreitenden Infektion kann diese auch Fieber hervorrufen. In diesem Fall solltet ihr dringend einen Arzt einschalten.

Was sollte ich bei einem entzündeten Nippelpiercing tun?

Natürlich gibt es verschiedene Mittel und Wege, ein entzündetes Brustwarzenpiercing zu behandeln. Neben der richtigen Kleidung, die ihr wählen könnt und die nicht am Piercing scheuern oder eng aufliegen sollte, könnt ihr auch Salzwasser, Kamillentee und natürlich ein Wundheilspray zur Unterstützung der Heilung und Linderung der Entzündung benutzen.

Salzwasser

Eine Möglichkeit, das entzündete Nippelpiercing zu behandeln, ist die Verwendung von Salzwasser. Löst hierfür einen Teelöffel Salz in lauwarmem Wasser auf. Tupft das Salzwasser anschließend vorsichtig mit einem Wattepad sanft auf die entzündete Stelle.

Kamillentee

Ebenfalls eine antibakterielle Wirkung hat auch Kamillentee. Auch diesen könnt ihr also auf das entzündete Nippelpiercing auftragen. Tunkt ein Wattepad in den kalten Tee und fahrt mit diesem sanft über eure Brustwarzen.

Wundheilsprays

Was euch der Piercer schon von Beginn an empfehlen sollte, ist die Verwendung eines Wundheilsprays. Zweimal täglich besprüht ihr die Einstichstelle mit dem Produkt und unterstützt damit die Heilung. Ein solches Pflegespray bekommt ihr entweder direkt beim Piercer, online oder in der Apotheke.

Vorbeugende Maßnahmen gegen eine Entzündung

Damit es überhaupt gar nicht erst zu einer Entzündung kommt oder das Nippelpiercing nicht ein weiteres Mal schmerzt, solltet ihr bestimmte Dinge vorher beachten.

Auswahl des Piercers

Wie bereits erwähnt, ist schon die Wahl des Piercers das A und O. Dieser sollte erfahren sein und hygienisch rein arbeiten. Gemeinsam mit euch sollte er außerdem ein Schmuckstück aus Chirurgenstahl auswählen. Mögliche Risiken, Allergien und die Pflege danach sollten außerdem mit ihm thematisiert werden.

Gründliche Pflege

Weiter geht es mit der Pflege, die ihr definitiv ernst nehmen solltet. Mit dem genannten Wundheilspray solltet ihr deshalb schon direkt zweimal täglich euer Piercing reinigen – morgens und abends. Sprüht es hierfür auf die gepiercte Stelle und berührt es am besten nicht mit euren Händen. Wascht diese natürlich trotzdem vor jeder Verwendung, falls sie doch mit dem Brustpiercing in Berührung kommen.

Kein vorzeitiges Entfernen

Habt ihr euch für ein Nippelpiercing entschieden, dann freut ihr euch sicher bereits ab dem Tag des Stechens darauf, ein stylisches Schmuckstück einzusetzen und den Erstschmuck loszuwerden. Bevor ihr allerdings so weit seid, sollte das Piercing vollständig abgeheilt sein (eine der wichtigsten Regeln überhaupt!). Beim ersten Mal empfiehlt es sich außerdem, den Schmuckwechsel beim Piercer vorzunehmen. Er kann noch einmal mit Fachwissen beurteilen, ob ihr wirklich schon bereit für diesen Schritt seid. Außerdem weiß er genau, wie dieser funktioniert und kann den Wechsel deshalb schneller und schmerzlos durchführen.

Die richtige Kleidung

Die Wahl eures BHs könnte sich mit dem Stechen eines Nippelpiercings durchaus verändern. Zarte Spitzen-BHs sind nun nämlich keine gute Wahl. Das raue Material kann die empfindliche und gepiercte Stelle nämlich reizen und eine Entzündung begünstigen. Am besten entscheidet ihr euch deshalb für Naturmaterialien und weiche Kleidungsstücke, die nicht zu eng auf der Haut liegen, sodass sie einschneiden oder Druck ausüben.

Wie reinige ich das Nippel-Piercing richtig?

Zunächst wird der Piercer euren neuen Schmuck mit einem Wundpflaster schützen. Wenn ihr dieses nach wenigen Stunden entfernt habt, könnt ihr, sollte die Stelle noch bluten, ein neues verwenden. Andernfalls braucht ihr dieses nicht mehr.

Nun solltet ihr euer Augenmerk auf die Reinigung mit einem Wundheilspray legen. Morgens und abends kommt dieses zur Anwendung. Tragt es auf ein Wattestäbchen auf und reinigt sanft das Piercing und lasst Verkrustungen erst einweichen, bevor ihr sie sanft mit dem Stäbchen abtragt. Versucht dabei, den Schmuck nicht mit den Händen zu berühren.

Zudem ganz wichtig: Dreht das Piercing nicht unnötig beim Reinigen. So verzögert sich nur der Heilungsprozess und die Wunde wird wieder erneut gereizt.

Wann sollte ich bei einem entzündeten Nippelpiericing Arzt aufsuchen?

Zögert nicht damit, einen Arzt aufzusuchen, wenn euer Piercing entzündet ist. Vorsicht ist in diesem Fall natürlich immer besser. Sollte die Stelle eitern und schmerzen, dann solltet ihr dringend einen Arzt miteinbeziehen. Im schlimmsten Fall kann es nämlich zu einer Blutvergiftung oder Sepsis kommen oder sich ein Abszess bilden. Der Arzt kann euch mit der richtigen Behandlung, einem Antibiotikum oder antiseptischen Pflegemittel davor bewahren.

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