
Coco Chanel ist die wohl größte Mode-Schöpferin der Welt, die eine ganze Industrie geprägt hat. Sie hat mit der Marke Chanel ein Imperium geschaffen, aus dem die berühmtesten Handtaschen und ikonischsten Fashion-Pieces – wir sagen nur Tweed-Kostüm und das kleine Schwarze – hervorgingen und um die sich Fashionistas auf dem gesamten Globus bis heute reißen.
Am 10. Januar – ihrem Todestag – hält die Fashionwelt daher kurz inne und gedenkt einer Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts mutig genug war, sich durchzusetzen, in einer von Männern dominierten Welt ihren Weg zu gehen und dank ihres unverwechselbaren Stils zu einer der bedeutendsten Frauen zu werden. Auch wir blicken daher einmal zurück und werfen einen Blick auf die Looks, die Gabrielle Chasnel aka Coco Chanel so ikonisch gemacht haben.
Übrigens! Einige Fakten, die du sicher noch nicht über Coco Chanel kanntest, erfährst du in diesem Video:
Wie sah der Style von Coco Chanel aus?
Coco Chanel liebte es, Dinge in der Modewelt anders zu machen, neu zu gestalten und die Mode zu revolutionieren. Statt eng und körpernah entschied sich die Designerin bei ihren Kreationen für weite Röcke, lässige und lockere Hosen, die nicht dem "Standard" der Zeit entsprachen. Trotzdem verloren ihre Styles dabei nicht an Eleganz, unter anderem weil Stoffe wie Tweed zum Einsatz kamen.
Und auch den Jerseystoff nutzte die Ikone für die Herstellung von Frauenkleidung, bis dahin eigentlich ein Material, dass nur für die Männer vorbehalten war. Für Chanel war es wichtig, dass sich die Frauen in der Kleidung frei bewegen konnten und diese angenehm und komfortabel saß. Die Designerin selbst trug diese Styles natürlich auch privat, hatte einen kurzen Bob – als Frau damals unvorstellbar – zog regelmäßig weite Hosen an und trug allgemein eher sportliche Kleidung. Ihr Markenzeichen: ein reduzierter Look, der trotzdem immer glamourös und chic daherkam. "Einfachheit ist der Schlüssel jeder wahren Eleganz", sagte sie dazu einst.
Kleider, so fand sie persönlich, konnte man dennoch nie genug haben, vor allem dann, wenn sie aus edlen Materialien wie Tweed oder Seide bestanden. In Sachen Accessoires setzte Chanel stets auf ein gutes Paar Schuhe und und hochwertigen Modeschmuck, der aus Halbedelsteinen und Metall gefertigt wurde.
Auch in Sachen Farbe liebte es Coco Chanel zurückhaltend. Sie setzte vor allem auf sattes Schwarz und sorgte damit dafür, dass der Ton nicht mehr nur als Trauerfarbe galt, sondern zum Fashion-Statement avancierte.
Womit sind Coco Chanel und ihr Modehaus so berühmt geworden?
Spätestens mit der Eröffnung der ersten Boutique "Chanel Modes" im Jahr 1910 in Paris wurden ihre Kreationen in der Modewelt zu echten Must-haves. Darunter waren Röcke, die bis zur Wade gingen sowie schlichte Kleider und weite Hosen. Das "Kleine Schwarze", das 1926 in die Geschichte einging, zählt zu einer ihrer berühmtesten Entwürfe, das bis heute von stylischen Frauen rauf und runter getragen wird. Die Merkmale waren schmale Ärmel und eine Taille, die sich etwas weiter unten befand. Fünf Jahre danach gründete Chanel in Biarritz ihr erstes Modehaus. Ab 1916 hatte das Unternehmen der Modeschöpferin 300 Näher*innen angestellt, 20 Jahre später waren es 4.000.
Nicht unerwähnt bleiben sollte bei den Kreationen von Coco Chanel das elegante Chanel-Kostüm aus Tweed, bestehend aus einem Rock und einer Jacke. Entstanden ist die Kombination in den 1950er-Jahren und sorgt seitdem in der Modewelt für große Begeisterung – auch weil das Tweed-Kostüm seit jeher immer wieder neu und modern interpretiert wird.
Die populäre 2.55 Handtasche wurde, wie der Name schon verrät, 1955 von der Designerin auf den Markt gebracht und ist seither beliebter denn je. Bis heute unverändert: Der gesteppte Look, damals aus Stoff, heute aus Leder, und die Kettenriemen.
Ein weiteres Highlight von Coco Chanel waren die beigefarbenen Schuhe mit schwarzer Spitze und einem Absatz von fünf Zentimetern. Kundinnen von Coco Chanel waren unter anderem Marlene Dietrich und Greta Garbo. Freund*innen waren Pablo Picasso und Romy Schneider.
Coco Chanel prägte auch die Beauty-Welt
1921 hat die Ikone mit Stilgespür das beliebte Parfum "Chanel Nº 5" auf den Markt gebracht und damit einen Beauty-Favoriten unter den Düften geschaffen, der bis heute zu den absoluten Bestsellern gehört. Ihr Markenzeichen – tiefrote Lippen – hat es ebenfalls in die Beautyregale geschafft. Der Lippenstift, den sie selber stets so gerne getragen hat, findet sich heute in nahezu jeder Kosmetikbag wieder.
Woher kommt der Name Coco Chanel?
Zu dem Namen Coco Chanel kam Gabrielle Chasnel schon sehr früh in ihrem Leben. Das "s" im Nachnamen ist tatsächlich ein Rechtschreibfehler. Mit dem Tod ihrer Mutter kam Chanel in ein Waisenhaus, da ihr Vater sich nicht um sie kümmern konnte. Dort wird ihr auch das Nähen beigebracht. Mit 16 verlässt die spätere Designerin das Haus und ging nach Paris, um dort als Tänzerin und Sängerin in Clubs zu arbeiten. Ihr Lieblingslied in dieser Zeit trug den Titel "Qui qu'a vu Coco" und der Name "Coco" war gegeben.
Coco Chanel und Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld war von 1983 bis zu seinem Tod Creative Director im Hause Chanel. Sie selbst sind sich nie begegnet und er war der festen Überzeugung, dass das auch gut so wäre. Über seine Kreationen und was er anders mache, sagte Karl Lagerfeld: "Meine Aufgabe ist es nicht, das zu tun, was sie getan hat, sondern das, was sie getan hätte." Er selbst prägte, neben Coco Chanel, wie niemand anderes die Marke mit seiner kreativen Art und seinem Sinn für Mode.