Gehaltserhöhung: In 4 Schritten zu mehr Geld

Gehaltserhöhung: In 4 Schritten zu mehr Geld

Die Gehaltsverhandlung muss nicht unangenehm sein: Wir verraten euch, mit welchen vier einfachen Schritten ihr zu mehr Geld kommt.

Kaum jemand verhandelt gerne um mehr Geld. Wenn wir allerdings ehrlich sind, wünschen wir uns alle den einen oder anderen Groschen mehr im Geldbeutel. Doch ganz egal, wie gut die Karriere gerade läuft oder wie viele Erfolge wir schon feiern konnten, das Gespräch ums Gehalt fällt uns nicht gerade leicht. Besonders Frauen tun sich schwer, tatsächlich ein höheres Gehalt einzufordern. Trotz vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit verdienen Frauen im Schnitt sechs Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Wer hochrechnet wird also schnell feststellen, dass Frauen dadurch im Laufe des Berufsleben ein Vermögen verlieren. Höchste Zeit etwas dagegen zu tun! Mit diesen vier Schritten wird die nächste Gehaltsverhandlung zum Erfolg.

Schritt 1: Marktwert recherchieren

An erster Stelle ist es wichtig, den eigenen Marktwert zu kennen und zu wissen, wie viel mehr Geld man eigentlich verdienen möchte – hierfür heißt es natürlich auf verschiedenen Gehaltsportalen im Internet zu recherchieren aber auch das Gespräch mit Freunden und Bekannten aus der Branche zu suchen, die ihre eigenen Erfahrungen teilen können. Wichtig zu beachten: Das Gehalt kann je nach Größe und Standort des Unternehmens und auch abhängig von euren Kenntnissen und Berufserfahrung variieren.

Tipp für das Gespräch: Nennt eine krumme Summe. Für den Vorgesetzten ist es viel einfacher eine runde Summe – wie zum Beispiel 50.000 Euro – in Tausendschritten herunterzuhandeln. Wenn ihr aber eine Summe wie 53.600 Euro fordert, wird euer Chef versuchen in Hunderten zu verhandeln.

Schritt 2: Argumente sammeln

Für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung ist die richtige Strategie und eine gute Vorbereitung das A und O. Das Wichtigste schonmal vorweg: Erpressungsversuche oder Gehaltsvergleiche mit Kollegen sind quasi zum Scheitern vorprogrammiert. Viel überzeugender ist es, wenn ihr konkrete Argumente nennen könnt, die euren Gehaltswunsch stützen. Welche von euch erbrachten Leistungen haben das Unternehmen vorangebracht? Könnt ihr eine besondere Ausbildung, Fortbildung oder außergewöhnliche Erfahrungen nennen, die dem Unternehmen nützen? Im Interview mit FOCUS Online erklärt Gehalt.de-Chef Philip Bierbach: "Es ist wichtig, sich im Vorfeld zu notieren, welche Projekte besonders erfolgreich abgeschlossen wurden oder wie gut die eigene Performance im Vergleich zum Vorjahr war."

Schritt 3: Den richtigen Zeitpunkt wählen

Ein guter Zeitpunk für eine Gehaltsverhandlung ist vermutlich nicht dann, wenn der Chef gerade einen schlechten Tag hat oder sich in den Feierabend verabschieden möchte. Wählt also am besten einen Zeitpunkt, der nicht nur für euch, sondern auch für euer Gegenüber gut passt. Ein Jahresgespräch bietet sich besonders für eine Gehaltsverhandlung an. Oder vielleicht habt ihr gerade ein großes Projekt erfolgreich abgeschlossen? Perfekt! Jetzt heißt es: Ab an an den Verhandlungstisch.

Schritt 4: So reagiert ihr auf ein Angebot

Im besten Fall macht euch euer Vorgesetzte ein Angebot. Nun habt ihr zwei Möglichkeiten: Ihr könnt das Angebot annehmen und euch bedanken – am besten im Nachhinein auch noch schriftlich. Es ist jedoch nicht immer sinnvoll auf das erste Angebot einzugehen. Häufig besteht noch die Möglichkeit zu verhandeln.

Gegenüber dem "Fokus" erklärt Verhandlungstrainerin Ljubow Chaikevitch: "Frauen sollten nicht vergessen, dass sie im Job ihre Lebenszeit verkaufen. Und Lebenszeit ist das teuerste Gut, das wir Menschen besitzen." Die Expertin rät: "Wenn Frauen daher in den Gehaltsverhandlungen ein 'Nein' zu hören bekommen, sollten sie offen nachfragen, warum der Forderung nicht zugestimmt wird – und ihre Reaktion vorbereiten – inhaltlich und rhetorisch. Auf jeden Fall aber müssen sie klar Stellung beziehen und dem Arbeitgeber mitteilen, dass sie mit dem Ausgang der Verhandlungen nicht einverstanden sind. Im nächsten Schritt rate ich dazu, konkrete Absprachen zu treffen, wann und unter welchen Bedingungen eine Gehaltsanpassung möglich wird."

Gut zu wissen: Wie viel Prozent mehr Gehalt kann man eigentlich fordern?

Grundsätzlich gilt: Eine Gehaltserhöhung von 2 bis 10 Prozent ist realistisch. Größere Sprünge gelingen in den meisten Fällen nur beim Arbeitgeberwechsel oder wenn man den Vorgesetzten genau vorlegen kann, welche Gewinne man dem Unternehmen persönlich einbringt.

Übrigens: Es gibt noch viel mehr, was man verhandeln kann, außer der Geldsumme, die jeden Monat auf dem Konto landet: Eine Entfristung des Vertrags zum Beispiel, flexiblere Arbeitszeiten, Möglichkeiten zur Weiterbildung oder mehr Urlaubstage.

Verwendete Quellen: focus.de

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