Job Ghosting: Was tun, wenn der potenzielle Arbeitgeber sich nicht mehr meldet?

"Ghosting" gibt es nicht nur beim Dating, sondern auch in der Arbeitswelt. Eine Expertin verrät, wie man mit der Funkstille beim Bewerbungsprozess umgeht.

Frau sitzt mit Laptop und Handy am Schreibtisch© Pexels/Yan Krukau
Nach deiner Bewerbung herrscht Funkstille? Das kannst du jetzt tun.

Bestimmt kennst du diese Situation auch: Du hast dich bei einem Unternehmen beworben, vielleicht gab es sogar schon ein erstes Kennenlerngespräch – und plötzlich meldet sich niemand mehr bei dir. Keine Anrufe, keine E-Mails, nur Funkstille. Eine aktuelle Umfrage von LinkedIn, dem weltweit größten beruflichen Netzwerk, zeigt: Einer von fünf Befragten (20 %) hat bereits Erfahrungen mit "Job Ghosting" gemacht und fürchtet dieses. Karriere-Expertin Gaby Wasensteiner erklärt uns, wie man mit so einer Situation am besten umgeht.

Im Video erfährst du noch mehr über "Job Ghosting":

So gehst du mit "Job Ghosting" um – laut Expertin

"Absagen kratzen immer am Selbstbewusstsein, aber wenn der potenzielle neue Arbeitgeber sich überhaupt nicht zurückmeldet, ist dies besonders schmerzlich. Bei dem sogenannten 'Job Ghosting' wissen Bewerber:innen überhaupt nicht, was Stand der Dinge ist, und suchen im Zweifel die Schuld bei sich selbst", so Wasensteiner. "Am Ende bleibt nicht selten ein Gefühl der Enttäuschung oder sogar Minderwertigkeit – die in die Bewerbung investierte Energie wird als verschwendet empfunden."

Hier teilt sie mit uns ihre drei persönliche Tipps, wie Bewerberinnen und Bewerber mit "Job Ghosting" umgehen sollten und was sie tun können, wenn der potenzielle neue Arbeitgeber sich plötzlich nicht mehr meldet.

1. Geduld haben und positiv bleiben

Natürlich willst du als Bewerberin oder Bewerber möglichst schnell wissen, was Sache ist – da ist es normal, früher oder später ein wenig unruhig zu werden. Ich rate trotzdem zur Geduld. Gib deinem potenziellen Arbeitgeber etwas Zeit, um nach Ende der Bewerbungsfrist alle Bewerbungen zu sichten und eine Auswahl zu treffen. Wenn du sogar schon einen Schritt weiter und zum Vorstellungsgespräch eingeladen bist, kläre im Zuge des Gesprächs auf jeden Fall ab, wann du mit einer Rückmeldung rechnen kannst. So hast du direkt eine klare Vorstellung von den nächsten Schritten und dein Gegenüber verpflichtet sich gleichzeitig zu einem zeitlichen Rahmen.


2. Wenn du lange nichts hörst, melde dich

Du warst geduldig, hast erst einmal abgewartet und keine Rückmeldung bekommen? Früher oder später führt dann wohl kein Weg an einem Anruf oder einer Nachfrage per E-Mail vorbei: Melde dich bei deinem Ansprechpartner oder deiner Ansprechpartnerin und hake höflich nach, wie der Stand deiner Bewerbung ist. Versuche es im ersten Schritt telefonisch, denn so bekommst du im besten Fall direktes Feedback. Wenn du so niemanden erreichst, schicke eine Nachricht und bitte um eine kurze Rückmeldung zu deiner Bewerbung. Natürlich hast du auch danach keine Garantie, dass man dir antwortet – aber damit hast du nun dein Möglichstes gegeben.


3. Nicht entmutigen lassen!

Ghosting ist schmerzhaft, das ist klar. Aber lass dich davon nicht entmutigen! Frage dich stattdessen lieber selbst: Möchtest du wirklich in einem Unternehmen arbeiten, das Kandidatinnen und Kandidaten einfach ignoriert? Hake diese Bewerbung als Erfahrung ab und konzentriere dich stattdessen auf Bewerbungen bei anderen Unternehmen. Um dein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen, kann es außerdem helfen, dich mit anderen über deine Ghosting-Erfahrung auszutauschen – du wirst schnell merken, dass du damit nicht allein bist und andere bereits ähnliche Situationen erlebt haben! Nutze dein Netzwerk und lass dir Tipps geben, wie andere mit der Erfahrung umgegangen sind.


Verwendete Quelle: LinkedIn