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Selbstbewusstsein im Job: 5 Tipps gegen das Impostor-Syndrom

Leidest du auch an "Impostor Syndrom"? Wie du dich in deiner Arbeit wohler fühlst, verrät uns eine Karriere-Expertin.

"Was, wenn alle merken, dass ich eigentlich gar nichts kann? Und den Job habe ich doch bestimmt nur bekommen, weil sich sonst niemand beworben hat." Diese Gedanken sind typisch für Personen, die vom sogenannten Impostor-Syndrom – dem Gefühl, ein Hochstapler zu sein – betroffen sind. Wir alle kennen Menschen, die von starken Selbstzweifeln geplagt sind oder haben sogar selbst manchmal solche Gedanken. Obwohl Betroffene objektiv erfolgreich sind, können sie ihren Erfolg nicht auf ihre eigenen Fähigkeiten zurückführen und schreiben ihn glücklichen Umständen, dem Zufall oder Sympathie zu. Sie haben leistungsbezogene Selbstzweifel und sind davon überzeugt, dass andere ihre Fähigkeiten überschätzen. Diese Zweifel können sich stark auf das Selbstbewusstsein am Arbeitsplatz auswirken. Eine Expertin verrät, wie man die Selbstzweifel los wird.

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5 Tipps für mehr Selbstbewusstsein am Arbeitsplatz

“Besonders im Berufsleben konzentrieren wir uns oft auf Fehler und vermeintliche Schwächen, dabei sollten wir unsere Erfolge feiern – egal wie klein oder groß sie sind”, sagt Gaby Wasensteiner, Karriere-Expertin bei LinkedIn. “Wer sich jeden Tag die eigenen Erfolgserlebnisse aufschreibt, wird sich bewusst, wie viel er oder sie leistet – von einem Meeting, das gut gelaufen ist, bis hin zur abgearbeiteten To-do-Liste. Außerdem sollten wir uns gegenseitig stärken und für gelungene Arbeit auf die Schulter klopfen oder auch die Stärken der Kolleg:innen hervorheben.”

Diese kleinen Denkanstöße können auf dem Weg zu mehr Selbstvertrauen bereits helfen. Doch was können wir darüber hinaus noch konkret ändern, damit wir uns am Arbeitsplatz selbstbewusst(er) fühlen? Die Karriere-Expertin teilt ihre persönlichen fünf Tipps, wie wir das Impostor-Syndrom endlich überwinden können.

1. Austausch mit anderen suchen und Erfolge feiern

Oft hilft bereits ein Gespräch mit einer Kollegin oder einem Freund, um über Selbstzweifel zu sprechen und das eigene Selbstvertrauen zu stärken. Im Austausch wirst du außerdem feststellen, dass es anderen häufig genauso geht und du damit nicht allein bist! Deswegen rate ich dir, dich aktiv auszutauschen – egal, ob du an deinem Arbeitsplatz oder innerhalb deines digitalen Netzwerks das Gespräch suchst. 

Auf Plattformen wie LinkedIn tauschen sich viele Mitglieder zu ihren beruflichen Herausforderungen aus und bieten sich gegenseitige Unterstützung an. Das kann unglaublich motivierend sein! Zudem können bereits kleine Erfolgserlebnisse das Selbstvertrauen erheblich stärken. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Erfolgserlebnisse im Beruf oder im Privatleben (zum Beispiel beim Sport) erzielt werden. Hast du ein bestimmtes Ziel erreicht, solltest du diesen Erfolg feiern und mit Kollegen oder dem eigenen Netzwerk teilen. 

2. Fehler machen: Ja, bitte! 

Wir alle wissen, dass niemand perfekt ist. Trotzdem verbringen wir viel zu viel Zeit damit, uns selbst unter Druck zu setzen, um bloß keine Fehler zu machen. Doch über die eigenen Schwächen nachzudenken, ist für ein gesundes Selbstbewusstsein sehr wichtig. Denn: Fehler zu machen tut zwar im ersten Moment weh, ist aber gleichzeitig auch notwendig, um dazuzulernen und sich langfristig weiterzuentwickeln. Fehler sind eine Form von konstruktivem Feedback – wenn du sie auch als solches verstehst, kannst du auch genau darauf achten, was du aus ihnen lernen kannst. Und vergiss nicht: Jeder macht Fehler, sogar deine Vorgesetzten! Also, sei nicht zu hart zu dir selbst und nutze deine Fehler, um dich weiterzuentwickeln. 

3. Aktiv Feedback einfordern

Feedback ist unglaublich wertvoll, weil es uns ermöglicht, eine realistische Einschätzung unserer Stärken und Schwächen zu bekommen und uns dabei helfen kann, eine objektive Sicht auf uns selbst zu gewinnen. Außerdem kann uns positives Feedback von Kollegen oder Vorgesetzten bestärken und das Gefühl geben, dass unsere Arbeit und Leistungen wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Dies stärkt das Selbstvertrauen und motiviert. 

Man sollte dabei immer auch offen für Kritik sein und sie als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung betrachten, anstatt sich durch negative Rückmeldungen entmutigen zu lassen. Und das kann man durchaus lernen: So findest du zum Beispiel auf LinkedIn Learning zahlreiche Kurse, die dir dabei helfen, Feedback einzuholen und Kritik für dich zu nutzen. 

4. Mit positiven Menschen umgeben

Das eigene Umfeld ist entscheidend für ein starkes Selbstbewusstsein. Man sollte deshalb nach Kollegen oder Vorbildern suchen, die einen im Privaten wie im Beruflichen unterstützen und motivieren. Meistens sind wir selbst nämlich unsere stärksten Kritiker. Natürlich kann man sich im Job nicht immer aussuchen, mit wem man zusammenarbeitet. Aber man sollte sich zumindest ein paar nette Kollegen oder Sparringspartner suchen, die durch ihre wertschätzende Art das eigene Selbstbewusstsein stärken. Denn ein unterstützendes Umfeld kann erheblich dazu beitragen, dass man sich am Arbeitsplatz wohler und selbstbewusster fühlt. 

5. Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen

Wer kontinuierlich in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen investiert, wird sich langfristig selbstbewusster am Arbeitsplatz fühlen. Denn: Indem man sich neues Wissen und Fähigkeiten aneignet, eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten für berufliches Wachstum und persönliche Erfüllung. Fortbildungen, Workshops und Schulungen bieten eine wertvolle Gelegenheit, sich fachlich weiterzuentwickeln und Neues zu lernen. So mindert das Gefühl, gut vorbereitet zu sein, Unsicherheiten und erzeugt gleichzeitig ein starkes Gefühl der Kompetenz. Und wenn man merkt, dass man in der Lage ist, neue Dinge zu lernen und zu beherrschen, wächst das Selbstvertrauen. Auch in unbekannten oder schwierigen Situationen kann man dann auf Erlerntes oder Erfahrungen zurückgreifen, um Herausforderungen zu bewältigen. 

Verwendete Quelle: LinkedIn