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Expertin verrät: So kann das richtige Mindset beim Abnehmen helfen

Mit der richtigen Einstellung schaffst du es, dir einen gesünderen Lebensstil anzueignen. Laut Expertin kommt es dabei vor allem auf (Selbst-)Akzeptanz an.

Frau joggt und lächelt© Pexels | nappy
Gehst du mit dem richtigen Mindset ans Abnehmen, kann das wirklich den Unterschied machen. Das verrät uns auch Health und Mindset Coach Lea Martine Lotz.

Disclaimer: Du bist perfekt so, wie du bist! Du musst nicht abnehmen, um irgendwelchen gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden. Am Ende des Tages ist es nur wichtig, wie du dich fühlst. Möchtest du dich in deinem Körper wohler fühlen, gibt es vor allem eine Körperzone, die du trainieren solltest: deinen Kopf. Denn: Das Mindset spielt eine massive Rolle, wenn man seinen Lebensstil anpassen und vielleicht sogar abnehmen möchte. Wir haben mit einer Expertin gesprochen. Sie hat uns verraten, wie Kopf und Körper miteinander verstrickt sind und worauf es beim Mindset wirklich ankommt ...

Lea Martine Lotz im Interview: So wichtig ist das Mindset für den Abnehmerfolg

Lea Martine Lotz ist Health und Mindset Coach und zertifizierte Ernährungsberaterin. Zusammen mit LYKON hat sie das Feel Good Programm entwickelt – ein Abnehmprogramm, das nicht nur am Traumgewicht, sondern auch am inneren Wohlbefinden arbeitet. 

Ganz klar: Sie ist eine absolute Expertin, wenn es um die Frage geht, welche Rolle unser Mindset beim Abnehmen spielt. Darum haben wir sie gefragt, wie Kopf und Körper genau zusammenhängen und wie man es mithilfe der richtigen Einstellung schaffen kann, besser, nachhaltiger und gesünder abzunehmen.

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Unsere Expertin
Lea Martine Lotz

"Der Feel Good-Ansatz von LYKON bezieht auch die psychische Ebene mit ein und erkennt an, dass wir keine Diät brauchen, um unser Feel Good Weight, zu erreichen. Stattdessen geht es darum, uns selbst zu verstehen, auf unsere Körper zu hören und nachhaltige Veränderungen zu schaffen, die sich gut anfühlen."

GRAZIA: Liebe Lea, warum hängen Körper und Geist so stark zusammen – gerade, wenn man vielleicht Gewicht verlieren möchte?

Lea Martine Lotz: "Pünktlich zum Start ins neue Jahr heißt es bei vielen wieder 'new year, new me' – und oft beinhalten die Vorsätze Gewichtsverlust und übermäßigen Verzicht. Für mich wird bei solchen Crash-Diäten ein Aspekt absolut vernachlässigt, obwohl er SO wichtig ist: die psychische Ebene. Emotionales Essen, Stressbewältigung sowie unser Verhältnis zu Essen und unserem Körper spielen nämlich eine entscheidende Rolle beim Weight Management.

Tatsächlich werden 95 Prozent unserer Handlungen von unserem Unterbewusstsein gesteuert. Und obwohl wir uns bewusst vornehmen, abzunehmen, haben unterbewusste Muster und Überzeugungen einen riesigen Einfluss auf unser Verhalten. Solange wir sie nicht erkennen und verändern, ist es schwer, langfristig gesunde Gewohnheiten zu etablieren und unser Ziel zu erreichen.

Eine große Rolle in diesem Kontext spielen auch Schuldgefühle. Wir sind in einer Welt aufgewachsen, in der ständig suggeriert wird, dass bloßes Abnehmen die einzig wahre Lösung ist, sich wirklich wohlzufühlen. Die meisten traditionellen Diätkonzepte basieren auf Schuld und Scham: Sie lehren uns, strenge Regeln zu befolgen, Verbote einzuhalten und immer alles Kontrolle zu haben. 

Die Konsequenz: Ein Teufelskreis aus Schuldgefühlen darüber, dass wir es nicht schaffen, diese 'Regeln' einzuhalten. Das kann darin enden, dass wir Essen als Bewältigungsstrategie bei negativen Gefühlen nutzen – was natürlich nicht gesund ist. Außerdem führen Schuld- und Schamgefühle nicht selten zu Selbstsabotage, wobei sich Betroffene durch ungesunde Ernährung und fehlende Fürsorge selbst bestrafen. Auch das geringe Selbstwertgefühl, das uns durch die vermeintlichen Misserfolge vermittelt wird, steht echter Veränderung im Weg.

Generell neigen wir (Menschen) dazu, uns selbst zu kritisieren und unsere eigenen Verhaltensmuster abzulehnen. Doch erst, wenn wir Akzeptanz und Verständnis für sie aufbringen, können wir uns von jenen Verhaltensmustern lösen, die uns nicht länger dienen."

GRAZIA: Was kann man in Sachen Mindset tun, um wirklich gesund und effektiv abzunehmen?

Lea Martine Lotz: "(Self-)Acceptance is Key: So fällt es viel leichter, von einer Ebene der Akzeptanz heraus erfolgreich – und vor allem nachhaltig – abzunehmen: Wenn wir uns mit uns selbst im Einklang fühlen und bereit sind, Mitgefühl für uns zu empfinden, wird positive Energie freigesetzt, die es erleichtert, gesunde Entscheidungen zu treffen und Veränderungen vorzunehmen. 

Akzeptanz ist gleichzeitig ein Schlüssel zur Selbstliebe: Sie hilft uns, zu erkennen, dass wir wertvoll sind – unabhängig von äußeren Umständen wie dem Körpergewicht. Ein gesundes Verhältnis zu unserem Körper schafft eine respektvolle Basis für’s Abnehmen, da wir nicht mehr einen so hohen emotionalen Druck empfinden, uns aufgrund äußerer Standards oder Normen zu verändern. Statt gegen unseren Körper anzukämpfen, nehmen wir ihn an und arbeiten gemeinsam mit ihm in die richtige Richtung.

Limitierende Glaubenssätze lösen: Wenn wir unsere 'Ist-Situation' wirklich verändern möchten, ist es unerlässlich, Glaubenssätze, die uns (oft unterbewusst) begleiten und einschränken, zu erkennen und zu lösen. Das funktioniert zum Beispiel, indem wir eine konkrete Überzeugung benennen und schließlich ernsthaft hinterfragen, ob sie berechtigt ist: Indem wir uns Situationen und Beispiele bewusst machen, die zeigen, dass der Satz nicht der Realität entspricht und entsprechend argumentieren.

Typische Glaubenssätze in diesem Kontext zum Beispiel:

  • 'Ich bin nicht gut genug.'
  • 'Ich schaffe sowieso nie, was ich mir vorgenommen habe.'
  • 'So wird mich niemals jemand wirklich lieben.'"

GRAZIA: Welche kleinen Gewohnheiten kann man in seinen Alltag integrieren, um Körper und Geist in Einklang zu bringen?

Lea Martine Lotz: "Auch wenn sie auf den ersten Blick banal scheinen, sind die folgenden Routinen ein echter Gamechanger! Sie basieren auf Erkenntnissen der Verhaltensforschung und sind darauf ausgerichtet, positive Gefühle und das Wohlbefinden zu fördern – und ermöglichen so dauerhafte Veränderung.

Die Feel Good Routine am Morgen skizziert eine neue Art des Aufstehens, die durch kleine Kniffe eine positive innere Haltung über den gesamten Tag fördert. Dafür manifestieren wir jeden Morgen, wenn wir aus dem Bett steigen 'Heute wird ein guter Tag' – mit einem Lächeln im Gesicht. Klingt banal, kann aber viel bewirken. Und mal ehrlich: Was haben wir schon zu verlieren? 

Sobald das klappt, nehmen wir noch unser ganz persönliches 'Warum' dazu: eine konkret formulierte Zielstellung, die uns antreibt und motiviert, täglich die beste Version unserer Selbst zu sein. Zu guter Letzt rufen wir uns die positive und motivierende Energie unserer Feel Good Version ins Gedächtnis – und starten mit dieser Energie in den Tag.

Auch die positive Formulierung unserer Absichten (apropos Framing) kann einen großen Effekt haben – etwa 'Ich möchte mich selbst attraktiv in meinem Körper fühlen' statt 'Ich möchte mich nicht mehr unattraktiv fühlen'."

GRAZIA: Was ist dein Geheimtipp, um sich nachhaltig im eigenen Körper wohlzufühlen?

Lea Martine Lotz: "Auf die Gefahr hin, abgedroschen zu klingen: Meine ultimativen Tipps sind tatsächlich Selbstliebe und -akzeptanz. Eine liebevolle Betrachtung des eigenen Ichs ist so, so wichtig – gerade dann, wenn wir glauben, sie nicht verdient zu haben, zum Beispiel im Umgang mit Rückschlägen. Sie ist wie eine warme Decke, die uns wärmt und schützt und die Basis für langfristige Veränderungen bildet.

Ein spannender Impuls: Wie behandelst du Pflanzen, wenn du möchtest, dass sie blühen?
Sagst du ihnen täglich, dass sie nicht gut genug sind? Dass sie doch bitte mal schneller blühen sollen? Verweigerst du ihnen Wasser, obwohl du siehst, dass sie vertrocknen? Wahrscheinlich nicht, oder? Warum setzt du dich dann selbst so unter Druck, statt dich mit dem zu versorgen, was du brauchst? Sei liebevoll, ermutigend und gib dir Zeit zu wachsen – und zu erblühen."

Verwendete Quelle: Eigenes Interview