Nicht nur in den eigenen vier Wänden sollte man hin und wieder eine Großreinigung vornehmen, sondern auch in unserem Körper. Das gelingt am besten mit Fasten, denn das soll körperlich und seelisch reinigen. Eine der bekanntesten Methoden zum Entschlacken ist die klassische Heilfast-Methode nach Buchinger, die auf den deutschen Arzt und Naturheilkundler Otto Buchinger zurückgeht. Welche positiven Wirkungen der Heilfast-Methode zugeschrieben werden und wie du am effektivsten fastest, erfährst du hier.
Im Video: Diese Wirkung haben beliebte Fasten-Methoden auf den Körper
Was ist Buchinger Heilfasten?
Ursprünglich sollten mit Buchinger Fasten chronische Krankheiten behandelt werden. Heute dient die Fastenkur für zu Hause dafür, um zu entschlacken und ein paar Pfunde zu verlieren. Um dies zu erzielen, wird beim Buchinger Fasten auf feste Nahrung verzichtet und es wird nur Brühe, Tee, Saft und Wasser zu sich genommen. Fasten nach Buchinger soll die Selbstheilungskräfte deines Körpers aktivieren und dich harmonisieren.
Der Arzt Dr. Otto Buchinger (1878-1966) soll sich damals selbst von schweren Stoffwechselstörungen kuriert haben. Durch die abbauende Stoffwechsellage beim Fasten, die durch die minimalistische Nahrungsversorgung entsteht, werden eingelagerte Substanzen ausgeschieden, also entschlackt. Es wird außerdem die Durchblutung in den kleinsten Gefäßen verbessert und die innere Harmonie und Stimmung angehoben.
Anleitung: So funktioniert Buchinger Fasten in 7 Tagen
Tag 1 (Entlastungstag): Der erste Tag dient als Entlastungstag für den Körper und es wird nur sehr leichte Kost verzehrt. So bereitest du deinen Körper auf die flüssige Nahrung in den nächsten Tagen vor. Hier isst du am besten gedünstetes Gemüse, Gemüsesuppen oder Porridge zum Entlasten des Darms.
Tag 2: Der eigentliche erste Fastentag startet mit einer Darmentleerung, hierfür eignet sich ein abführendes Getränk am besten aus der Apotheke.
Tag 2 bis 6 (Fastentage): Jetzt beginnt das eigentliche Fasten. Mindestens fünf Fastentage wird nur Flüssiges getrunken. Beim Fasten ist es wichtig, mindestens 2 bis 3 Liter Flüssigkeit aufzunehmen. Da eignen sich am besten Kräutertees, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte und Wasser. Wenn dir Wasser auf Dauer zu langweilig schmeckt, kannst du es mit Honig oder Zitronenscheiben verfeinern.
Tag 7 (Aufbautag): Jetzt beginnen die Aufbautage, an denen man wieder zur festen Nahrung umschwenkt. Am besten steigerst du die Nahrungsaufnahme stufenweise, um die Stoffwechsel- und Verdauungsfunktion wieder anzukurbeln und langsames Essen einzuüben.
Leberwickel beim Heilfasten
Zum Heilfasten nach Buchinger gehören traditionell auch Leberwickel zum Erhöhen der Stoffwechseltätigkeit. Feuchtwarme Leberwickel helfen beim Entspannen und fördern die Regeneration. Es wird außerdem die Durchblutung der Leber und Galle gesteigert und die Entgiftung gefördert. Ein Leberwickel geht ganz einfach. Du brauchst:
- Waschlappen
- Wärmflasche
- Großes Handtuch
Die Wärmflasche wird halb voll befüllt und der Waschlappen mit warmem Wasser befeuchtet. Nun legst du dich auf den Rücken hin und legst den warmen Lappen auf den rechten Oberbauch. Jetzt positionierst du die Wärmflasche ebenfalls auf den Waschlappen und umwickelst den Oberkörper mit dem großen Handtuch. Die Leberwickel sollten rund 20 bis 30 Minuten einwirken, während du richtig entspannst.
Das bringt Buchinger Heilfasten
Studien über das Heilfasten nach Buchinger zeigen, dass eine richtig durchgeführte Fastenkur positive Auswirkungen auf Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen hat. Zusätzlich ist Heilfasten nach Buchinger zu empfehlen bei chronisch entzündlichen Erkrankungen, chronischen Schmerzen und auch Allergien. Während des Fastens wird Serotonin im Gehirn freigesetzt, was der Stimmung zugutekommt und sie aufhellt. Wenn du dich unwohl fühlst und vielleicht ein paar Kilos verlieren möchtest, wird die Buchinger Methode auch zum Abnehmen empfohlen, da durch die wenigen zugeführten Kalorien die Fettdepots im Körper angegriffen werden und innerhalb kürzester Zeit ein paar Pfunde purzeln.
Das solltest du beachten
Beim Fasten kann eine sogenannte Fastenkrise ausbrechen, das ist aber ganz normal. Meistens kommt es nach dem 3. oder 4. Tag zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder allgemeines Unwohlsein. Es kann auch zu Schwindel, Mundgeruch, Blähungen oder zu Schlafstörungen kommen. Es kann sein, dass beim Fasten mehr oder weniger Schlaf benötigt wird als sonst. Beim Fasten nach Buchinger gilt es, auf den Körper zu hören und auch Ruhepausen einzulegen. Es wird außerdem beim Heilfasten empfohlen, sich mindestens eine Woche Urlaub zu nehmen, um das Fasten stressfrei durchzuführen.
So hältst du das Gewicht nach dem Fasten
Nach dem Heilfasten nach Buchinger wirst du ordentlich entschlackt haben. Um die gesunde Ernährungsweise beizubehalten, empfiehlt es sich unter anderem viel Gemüse, hochwertige Öle (Olivenöl, Leinenöl) und maßvoll Eiweiß (Fisch, Pilze, Hülsenfrüchte) zu sich zu nehmen.
Ist Fasten gesund für den Körper?
Das Fasten ist eine Praxis, bei der man für einen bestimmten Zeitraum auf Nahrung verzichtet. Viele Menschen praktizieren das Fasten aus religiösen oder spirituellen Gründen, aber es gibt auch eine wachsende Anzahl von Menschen, die das Fasten als eine Methode zur Gewichtsabnahme und zur Verbesserung der Gesundheit nutzen. Studien haben gezeigt, dass das Fasten verschiedene positive Auswirkungen auf den Körper haben kann. Es kann den Stoffwechsel verbessern, Entzündungen reduzieren, den Blutzuckerspiegel regulieren und sogar das Risiko für bestimmte Krankheiten wie Diabetes und Herzerkrankungen verringern. Allerdings sollte das Fasten immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da es nicht für jeden geeignet ist und bestimmte Risiken mit sich bringen kann.
Wer sollte fasten?
Das Fasten ist für viele Menschen geeignet, die ihren Körper und Geist reinigen möchten. Es kann helfen, den Stoffwechsel anzukurbeln, Gewicht zu verlieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Menschen mit Übergewicht oder Verdauungsproblemen können vom Fasten profitieren, da es den Körper entlastet und ihm Zeit gibt, sich zu regenerieren. Auch Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck können durch das Fasten ihre Gesundheit verbessern. Allerdings sollten Schwangere, stillende Mütter, Kinder, ältere Menschen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen vor dem Fasten ärztlichen Rat einholen, um mögliche Risiken zu minimieren.
Verwendete Quelle:buchinger.de